Die Heilige Messe

Geheimnisse unseres Glaubens

 
 

Wie kamen die Bilder zustande?

Drei Wochen vor der Priesterweihe wurde ich zum Militärdienst der Sanitätersoldaten eingezogen. Doch mit drei Mitbrüdern bekamen wir eigenen Urlaub. So war am 23. Dez.1940 nachmittags die Heimfahrt von der Kaserne. Am 24. war Priesterweihe, am 25. Primiz. Beim Kirchengebet der Primizmesse kam mir der Gedanke: Was weis ich eigentlich von der hl. Messe?

Nach der Ausbildung meldete ich mich zu einem Feldlazarett. Ein solches Lazarett ist in zwei Stunden auf - wie abgebaut und wird hinter der kämpfenden Front eingesetzt. Wegen der schlechten Straßen im Osten waren wir pferdebespannt. Unsere Wagen waren überladen. So gab es kein Aufsitzen. In Kattowitz, Oberschlesien wurden wir vom Zug abgeladen. Von da aus ging es zu Fuß durch Polen zum Kriegsbeginn bis an die polnische Grenze, dann im Krieg weiter über Lemberg bis Kiew, dann Moskau und Tula.

 

 

Auf dem ganzen Fußweg war ich allein einem Wagen als Begleiter zugeteilt. Wo nicht Strapazen uns den Atem nahmen zu laufen. - In einem Bobenurlaub kam ich mit einem Jesuitenpater zusammen, der mir in der Betrachtung weiterhalf, danach noch mit Briefen.

Nach Kriegsende wurde ich als Benefiziat in Dinkelsbühl schwer krank. Schulverbot wegen einer offenen Lungentuberkulose! Kur in einem Krankenhaus. Da malte ich die Bilder der hl. Messe 1951.

Das Wort Mariens 1986 an meine todkranke Sühneseele, die ich betreute: "Nach der Reinigung der Menschheit wird die tridentinische Messe wieder die einzige Jubelmesse der Kirche sein", drängte mich, das Büchlein drucken zu lassen, nur unter dem Gedanken, es nach der Reinigung zu verteilen.

Maria wollte es aber jetzt.

Franz Ruhdorf, Pfr.

 
 

Vorwort

Schon das Wort "Geheimnis" sagt, daß es bei unserem hl. Messopfer um Dinge geht, die man mit den Augen nicht sehen und nicht ertasten kann, die aber echte, übernatürliche, wunderbare, um ganz erfüllende Wahrheiten sind.

Mit Wort und Pinsel wurde nun versucht diese herrliche, tiefste Begegnung mit Gott und dem Himmel seiner Herrlichkeit anzudeuten. Weil aber unsere Sinne das heilige Übernatürliche nie vollkommene und erschöpfend auszudrücken vermögen, ist alles Bruchwerk. Und doch hat auch das Bruchwerk Lichtpunkte, die uns tiefer sehen lassen und uns ermöglichen weiter in das große Geheimnis unseres Glaubens, die ja Tiefe des hl. Messopfers unter Führung Mariens, die ja Augenzeuge, mit-leiden-der Augenzeuge des Opfers Jesus war, hineinzuschreiten. 

 

Es ist nicht möglich, all dies Geheimnisvolle auf einmal in sich zur Wirkung kommen zu lassen. Nur wenn man z.B. einen Punkt, der sich uns auftut, etwa 2 Wochen hindurch täglich besonders sich vor Augen stellt und versucht ihn so lebendig werden zu lassen  bei der hl. Messe, und dann wieder einen anderen Punkt dazu nimmt usw. und kann man zum ganz lebendigen Erleben des hl. Meßopfers finden - immer unter der Leitung Mariens, die wir mit unseren Bitten darum bestürmen wollen. Die Erkenntnisse um das hl. Meßopfer dürfen nicht eine reine Verstandesbereicherung sein, sondern sollen durch Betrachtung zum inneren Erleben führen. 

Heilige Maria, Gnadenvermittlerin, hilf uns so zur heiligen Mitfeier, um Jesu Opfer gegenwärtig zu setzen.                                   -

 
 

Heiliges Meßopfer

 

 

Eintritt in die Kirche

Wir gehen zur Kirche, um mit dem Priester die heilige Messe zu feiern. Die heilige Messe ist die Erneuerung des Kreuzesopfers Christi, jetzt anders gesagt: Das Opfer Jesus Christus wird gegenwärtig gesetzt. Wir betreten das Kirchenschiff zur Anbetung Jesu im Heiligen Sakrament, als Vorbereitung auf die Hl. Messe.

 Sind wir uns beim Betreten der Kirche bewußt, zu wem wir gehen? Sind wir innerlich davon ganz ausgefüllt, daß Jesus mit seiner Liebe und Herrlichkeit auf uns wartet? Betreten wir mit der Erfurcht, die Petrus im Schiff erfüllte, das Schiff der Kirche? Er sprach doch: "Herr  geh weg von mir, ich bin ein sündiger Mensch!"

Wer auf dem Weg zur Kirche sich bemüht zur Petruserfurcht zu kommen, kann beim Betreten der Kirche innerlich ganz eins mit den Engeln, die den Altar umgeben, in der Seele singen: "Heilig, heilig, heilig, bist Du!" - und ist so aufgeschlossen mit ganzen Herzen  und ganzer Seele und allen Kräften mit dem Priester das heilige Opfer würdig zu feiern.

Heilige Maria, Gnadenvermittlerin, die Du das Opfer Jesu miterlebt hast, erflehe mir die Gnade. das Opfer Jesu mit dem Priester würdig und hingegeben zu feiern.

 
 

Eintritt in das hl. Geheimnis

Durch die innerliche Mitfeier des Meßopfers treten wir aber auch ein in das mysterium (=Geheimnis) unseres Glaubens. Ein Geheimnis kann man weder sehen, noch fühlen, sondern nur im Glauben annehmen und festhalten und geistig versuchen es zu leben, zu erleben. 

Im Geiste, im Geheimnis ist es so, daß der Priester die Treppe zum Abendmahlsaal hinaufgeht und die Gläubigen ihm folgen dürfen, um mit Jesus und den Aposteln das Opfer zu beginnen - im Abendmahlsaal. Durch dieses Wollen und Versuchen es sich innerlich vorzustellen, es mitzuerleben, fallen von selbst die Alltagsgedanken von uns ab - vorausgesetzt daß wir auf dem Weg zur Kirche uns nicht unterhalten, sondern betend uns einstimmen auf die hl. Messe, auf das unaussprechlich Große unseres Glaubens.

Durch das Gehen des Priesters zum Altar ist es so, als wenn der Priester zu den Gläubigen sagen wolle: "Kommt mit! Dort hinter dem Geheimnisvorhang ist Jesus mit seinen Aposteln. Wir dürfen im Geiste mit ihnen das heilige Opfer feiern."

Herr, öffne uns für dies heilige, geheimnisvolle Geschehen.

 
 

Ich will hineintreten zum Altare Gottes

Mit welchem Eifer und welch stiller Eingezogenheit sind die ersten Christen zur Kirche gekommen und warten in heiliger Sammlung auf den Einzug des  Bischofs und der Priester zum Altare Gottes, zum Opfer des Neuen Testamentes, das der hl. Opferengel auf den Altar des Himmels vor das Angesicht Gottes bringen darf. Sie waren eben ganz ergriffen vom Ruf Gottes zum wahren Glauben, - zum Glauben, daß sie durch die hl. Messe, durch das hl. Opfer Jesu fähig würden Gott mit ganzen Herzen zu lieben, gereinigt und geheiligt würden um zu erkennen, daß sich bei der hl. Messe täglich der Himmel für sie öffnet, um die Seele immer mehr zu bereiten für ihre eigene Himmelfahrt nach dem Tode.

Doch wir leben jetzt 2000 Jahre nach Christus und 2700 km vom Jerusalem entfernt. Das ist aber keine Entschuldigung für eine Glaubensmüdigkeit. Durch das Geheimnis werden Zeit und Entfernung ausgelöscht. Wir dürfen innerlich wie Maria ganz bei Jesus und seinem Opfer sein. Unser Wille dazu vollbringt mit der Gnade diese geistige Einheit.

Aber bei vielen gilt das Wort: "Ich habe gegen dich, daß du deine erste Liebe verlassen hast ... bekehre dich." (Offb.2/4)

Darum bitten wir: "Komm Heiliger Geist durch das Unbefleckte Herz Mariens, Deiner so geliebten Braut!"

 
 

Im Namen des Vaters

und des Sohnes und des Heiligen Geistes beginnen wir die heilige Feier.

"Im Namen" - das heißt, daß wir nach seinem Willen, - im Auftrag eines anderen da sind und tun, was ein anderer will. Wir verstehen also im Namen des dreifaltigen Gottes vor dem Altar. So steht hinter mir und über mir die ganze Kraft, Macht und Herrlichkeit Gottes zu dem, was ich beginne. Doch kann sie auf Grund des Geschenkes Gottes, des freien Willens, nur dann sich entfalten, wenn wir uns bewußt Gott öffnen, bewußt (oder andächtig) uns bekreuzigen und die heiligen, so kraftvollen Worte "Im Namen des Vaters..." sprechen. Dieses bewußte Sprechen und Bekreuzigen, das uns mit Gott einigt, kann Satan nicht ertragen; er kann gegen die ausstrahlende Kraft des Kreuzzeichens und der Worte nicht standhalten; es drängt ihn weg, - während die Gleichgültigkeit eines Menschen beim Kreuzzeichen ihn nicht verjagt, sondern ihm zur Freude ist. Durch das andächtige Kreuzzeichen aber holt sich ein Kind Gottes kimmlischen Segen herab und erfährt den Schutz unserer himmlischen Mutter.

Darum wollen wir in voller Besinngung und Erfurcht "Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Hl. Geistes" das heilige Opfer beginnen.

I. Die Vormesse

 
 

Ehre sei dem Vater

Der Psalm des Stufengebetes endet mit dem "Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Hl. Geiste". "Alles zu Ehre Gottes" ist ja allgemeiner christlicher Grundsatz, in erster Linie aber doch beim allerheiligsten Geschehen, bei der hl. Messe. Darum verneigen sich zu tiefster Anbetung Priester und Volk, Mönch wie Schwester. Alle Himmelsbewohner, Engel (links im Bild) wie Heiligen (rechts im Bild) stimmen unter der Leitung der himmlischen Mutter Maria in diese Verherrlichung ein. Himmel und Erde sind vereint in der innersten Hingabe, - wir in dem Maße, als wir uns Gott schenken.

Dieses gemeinsame Beten, Singen und Jubeln der Seelen ist aber nicht bloß Akzent, eine Betonung zu Beginn der heiligen Messe sondern ein Hinweis darauf, was die ganze hl. Messe ist: Höchste Ehrung Gottes, heiligstes Geschehen. Daum sollen wir uns während der heiligen Messe immer verbunden, immer vereint mit dem ganzen Himmel sein, mit Maria, Liebe und Jubel. Jesus hat uns das mit seinem Opfer in höchsten Maße ermöglicht - im Glauben.

Darum sollen alle Orgeln es aufbrausen lassen:

Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste, wie im Anfang so auch jetzt und in alle Ewigkeit. AMEN.

 
 

Schuldbekenntnis

Doch bei diesem vereinten Beten und Singen erkennen wir auch unsere Schwäche und Armseligkeit. Darum führt uns die Kirche beim Beginn der hl. Messe zu stiller Reue und zum Bekenntnis unserer Fehler Gott gegenüber:

Ich bekenne Gott, dem Allmächtigen Vater, der seligen allzeit reinen Jungfrau Maria, dem heiligen Erzengel Michael (rechts von Maria), dem hl. Johannes dem Täufer (links mit der Wurfschaufel), den hl. Aposteln Petrus und Paulus (links und rechts vom Kreuz im Martertod und darüber in der Verherrlichung) aller Heiligen, und Dir Vater (der Priester), daß ich viel gesündigt habe... um dann zu hören: Nachlaß, Vergebung und Verzeihung ... schenke uns der allmächtige Gott. Das ist die Lösung von kleinen Fehlern und Sünden entsprechend aber unserer Reue, damit wir reineren Herzens und offener den himmlischen Gnadensegen der heiligen Messe empfangen können.

Sei uns gnädig, sei uns barmherzig, heiliger unsterblicher Gott.

 
 

Meine Schuld

Die Mitte des Schuldbekenntnisses sind die Worte: "Meine Schuld, meine Schuld, meine übergroße Schuld!" So übergroß soll auch bei diesen Worten Jesus am Kreuz  im Geiste vor uns stehen. Unsere Schuld hat Jesus zum Kreuzestod geführt. Er hat alle Sünden aller auf sich genommen, um mit dieser Last zu sterben und unsere Sünden zu sühnen. Darum können auch das Kreuz und der sterbende Jesus mit seinem gegeißelten Leib nicht eindringlich genug vor uns stehen, um uns im Innersten so zu treffen, daß es uns jetzt bei der Feier seines heiligen Opfers nicht mehr losläßt und unsere Seele in tiefster Dankbarkeit sich ihm schenkt.

Wie würden Adam und Eva sich in unvorstellbarem Schmerz vor dem kreuz niedergeworfen haben, wenn sie damals das hätten vorausschauen können, was ihr Versagen und - durch sie - unser Versagen verschuldet hat ... Mit ihrem Schmerz, mit ihren Seelen gleichsam müßten wir das jedesmal beten:

"Meine  Schuld ... Vergebung und Verzeihung schenke uns der allmächtige Gott", daß wir in herzlicher Liebe ihm hingegeben sein können bei der Feier des hl. Opfers Jesu.

 
 

Die Gnadensbitte

Aus unserer Reuehaltung kommt dann die innige Bitte: "Wende Dich zu uns, Gott, unser Heil!"

Mit welcher Hingabe hat sich Moses vor dem brennenden Dornbusch niedergeworfen, als ihm klar wurde: Gott ist da! Er hört ihn sprechen. Er war jetzt ganz für ihn da. So erfuhr er die Wende seines Lebens.

Wie zu Moses kommt Gott zu uns bei der hl. Messe, um auch uns ganz persönlich anzusprechen durch Jesus unseren Herrn; wir werden durch den Priester dann ihn selbst hören, wenn ER spricht: "Das ist mein Leib." Doch noch mehr: Wir sollen Ihn nicht nur sprechen hören, nein, Er will ins uns eingehen, um mit uns völlig eins zu sein, so daß wir sagen können: Gott ist ganz in uns, ähnlich wie in Maria.

Weil wir aber vor seiner Opferliebe uns so klein und unwürdig erkennen, beten wir: "Zeig uns, Herr, Deine Barmherzigkeit", und hilf uns so zu bereiten für das große heilige Geschehen, daß es auch uns Stufe um Stufe zu verwandeln vermöge für ein ewiges Leben im Himmel.

 
 

Reinigung

Durch den Mund des Priesters hören wir Jesus selbst sprechen im Evangelium. In der Eigenschaft als Werkzeug Jesu beugt sich der Priester tief vor dem heiligen Wort Gottes und bittet um Demut: "Reinige mein Herz und meine Lippen... wie Du einst die Lippen des Propheten mit glühendem Steine gereinigt hast... damit ich Dein Evangelium würdig verkünde." Der Priester ist aber auch unser Stellvertreter vor Gott. Er weiß um die vielen Worte, die über die Lippen der Menschen kommen, die viele kostbare Minuten und Stunden und Tage unseres Lebens zu einem Verlust für die ganze Ewigkeit und uns unfähig und unwürdig machen für sein heiliges Wort und für Ihn selbst. Darum bedarf der Priester selbst, wie auch wir, so notwendig der Reinigung und Heiligung unseres Mundes, um Ihn, Jesus, den geopferten und verklärten Herrn aufzunehmen und mit Ihm leben zu können. Was der Priester dabei in voller Konzentration und Hingabe als Vermittler an sich erfährt, wird auch den Gläubigen gegeben entsprechend ihrem innerlichen Einssein mit dem priesterlichen Bitten und ihrer Hingabe an das Geheimnis des Glaubens.

 
 

Priestergruß

"Der Herr sei mit euch!" Hinter und im Priester steht Jesus mit dem himmlischen Vater und dem Hl. Geist, um die Bitte für das Volk zu erfüllen. Darum kann dieser Priestergruß alle Erfassen, die ihre Augen und Herzen zu IHM, dem Herrn, erheben. Entsprechend seiner Stellung und seinem Willen kann er damit zu allen Menschen der ganzen Welt rufen, auch zu den Einsamen, den Verlassenen und Kranken. Er tut damit den Willen Gottes kund, der in seiner göttlichen Liebe in allen Menschenkindern sein möchte, um sie mit seiner ganzen Kraft innigst seelisch, ja vollständig zu erfüllen, daß sie selbst auch anderen ein Lichtstrahl Gottes sein können.

Von allen heiligen messen auf der ganzen Erde können wir so die heimholende Liebe an uns erfahren. wenn wir darum bitten, an allen hl. Messen in allen Ländern der Welt teilhaben zu dürfen. Aber auch unsere Antwort kann alle Priester der Welt in der Seele treffen, die guten wie die schwachen, wie auch alle, dei Satan bereits mit einem Finger in der Hand hat. Aus welcher Seelen- und Herzenstiefe soll da unsere Antwort kommen:

"...und auch mit dir!" Die Engel bei uns sind immerwährende Zeichen seines Willens: Der Herr sei mit Euch! Auch mit euch hinter Gittern und unter Verfolgung!

 
 

Glaubensbekenntnis

Das Credo (=ich bekenne), ist das feierliche Bekenntnis, das der ganze Himmel ohne Unterbrechung in alle Ewigkeit lebt und unser Credo mitbelebt. Es ist das Bekenntnis: Du, Gott, hast uns geschaffen, um uns in Liebe zu dir aufnehmen zu können für ewig und immer. Darum stehen wir in Treue zu Gott, nicht nur jetzt beim Gottesdienst, sondern auch in allen Minuten des ganzen und jeden Tages; denn niemand kann vor der Allgegenwart Gottes fliehen, - auch dann nicht, wenn er sich bewußt gegen Gott stellt.

Das Credo ist das "Ja" unseres Lebens zu Gott, ist die Anerkennung: Ohne Dich würde ich nicht leben; von Ewigkeit her hast Du, o Gott, mich gedacht. Darum ist das Beten des Credo immer Bekenntnissituation unseres Lebensweges, ein Ja-sagen zu der Liebe, die uns gerufen hat, um die ganze göttliche Liebestiefe zu erahnnen in der Tat: "Und das Wort ist Fleisch geworden", um uns den Weg zu ewiger Seligkeit zu schaffen. Unsere Kniebeuge ist innerlichste Hingabe und Dankbarkeit. Das spürt man bei dem alten Mann, dem es Mühe macht, Gott so liebend zu danken. Wie arm und leer und kalt dagegen ist dieses Paar, das die Knie nicht beugt, weil es der ewigen Liebe Gottes fremd geworden ist. Aber die hinter ihnen stehen, kennen das Wort: "Es beuge sich die Knie derer, die im Himmel, auf Erde und unter der Erde sind."

Durch das Credo schließen wir die Tür zum Geheimnis auf.

 
 

Abdecken des Kelches

Alles bisherige war Vorbereitung für das Erlebnis des Geheimnisses unseres Glaubens, für das heilige Opfer. Darum wird jetzt das Opfergefäß, der Kelch, enthüllt, der Vorhang zum Abendmahlsaal geistig auf die Seite geschoben für das kommende hochheilige Geschehen. Unsere Seele muß sich von allem Weltlichen freimachen, frei machen für das Göttliche, für die Begegnung und das Einswerden mit Gott.

An Moses war die Begegnung mit Gott auch äußerlich für die anderen Sichtbar geworden im Strahlen seines Angesichts, das so stark war, daß die Leute ihn baten, sein Antlitz zu verhüllen. Zur Begegnung mit Gott nahm er dann wieder das Tuch weg! Haben wir nicht auch "ein Tuch" wegzutun, das gottverhüllende Tuch unserer Schwächen und Fehler? Wie auch das Tuch unserer Ängstlichkeit an die Dinge, die wir liben? Das fordert Opfer! Jesus hat für uns seine Kleidung geopfert, dann sich selbst! So wird auch von uns dies und das zu opfern gefordert, was uns von Gott zurückhält und abhält, um ganz bis ins Innerste frei zu sein für die göttliche Liebe, die sich uns bei der hl. Messe voll schenken möchte, nicht in einer liebenden Umarmung, sondern in ein völliges göttliches Eingehen in unser Innerstes, zu unserer Heiligung.

II. Opferbereitung

 
 

Hingabe

Paulus schreibt in seinem Hebräerbrief (10/5): "Er sprach bei seinem Eintritt in die Welt: An Brand- und Speiseopfer hast Du kein Wohlgefallen ... Siehe, ich komme, Deinen Willen zu erfüllen!" So sehen wir auf dem Bild diese Opfergabe neben dem Altar auf dem Boden liegen, Jesus selbst (in der Blauen Farbe der Mystik) den Opferaltar besteigend. Dies bei seinem Eintritt in die Welt! Seine Hände sind Opferschale, die jetzt schon sich selbst anbieten für's kommende Sterben am Kreuz. Durch seinen Tod erfährt sein Leib vom Hl. Geist die Verklärung in vollkommener Hingabe an seinen himmlischen Vater.

Was Jesus bei seinem Eintritt in die Welt versprochen hat, das vollzieht er dann 33 Jahre später im Abendmahlsaal in Wirklichkeit inmitten seiner Apostel (im Bild links unten). Dabei gibt er den heiligen Auftrag: "Tut dies zu Meinem Andenken." Die Apostel haben diese heilige Aufopferung erfüllt und weitergegeben an die Priester. So wird das Abendmahlgeschehen Gegenwart beim Tun und durch das Tun des Priesters (im Bild rechts). Heiligstes Geschehen auf Erden! Dazu öffnet sich der Himmel. Wir sind dabei, können es aber nur erleben - rein geistig - in der persönlichen, vollkommenen Hingabe: Mein Gott, ich bin ganz für Dich da!

 
 

Darbieten des Brotes

Wie Maria bei der Darstellung des Jesuskindes im Tempel, hebt der Priester zur Hinopferung die Patene mit den Opferhostien zu Gott dem Vater empor: die Hostie für sich, wie auch für die mit ihm opfernden Gläubigen. Der Priester hat damit sich selbst wie die Gläubigen mystisch auf die Patene (oder das Ziborium) zur Anbietung an den himmlischen Vater gelegt. Der Priester bietet aber in erster Linie Jesus, als die Opfergabe des Neuen Bundes dar, der durch die Wandlung in den Hostien gegenwärtig wird. Deswegen sagt er: "Heiliger Vater, nimm diese makellose Opfergabe an." Nur Jesus selbst ist eine makellose Gabe, ist es ganz auf dem Kreuz. (Darum wird in der Symbolsprache der Kirche die Patene zum Kreuz, auf dem Jesus liegt.) Es liegt aber auch die Hostie für mich auf der Patene (oder im Speisekelch), also liege auch ich symbolisch auf der Patene, um mit Jesus aufgeopfert zu werden. Wie müßte unser Herz dabei sein! Der Priester sollte bei diesem Akt wie Maria sein.

 
 

Vermischung von Wein und Wasser

Jesus sagt: "Ich bin der Weinstock." So ist der Wein das Zeichen für Jesus. "Wer nicht wiedergeboren wird aus dem Wasser und dem Hl. Geiste, kann in das Himmelreich nicht eingehen" (Joh 3/5) So ist Wasser das Heilszeichen für die Getauften. - Nachdem der Priester Wein in den Kelch gegossen, nimmt er einen Tropfen Wasser, um ihn im Kelch in den wein fallen zu lassen. Dabei betet er: "Laß uns durch dieses Geheimnis des Wassers und Weines teilnehmen an der Gottheit... Jesus." So erhalten wir in der hl. Messe die Einheit mit Jesus. Das Wassertröpfchen zerfließt im Wein. Der Wein nimmt das Wasser so in sich auf, daß man es nicht mehr herausholen kann. So vollkommen nimmt uns Jesus in sich auf, will uns in sich vereinen vor dem Angesicht seines Vaters, daß der himmlische Vater uns in Jesus ganz annimmt und aufnimmt in seine ewige Liebe. Zu welcher Gnade der Einheit sind wir gerufen - letztlich für ewig!

 
 

Darbringung des Kelches

"Wir opfern Dir, Herr, den Kelch des heiles und flehen Dich, den Allgütigen, an: Laß ihn uns zum Segen ... sein." Durch das Wassertröpfchen wird auch die ganze unbefleckte, reine Seele des Mädchens (dargestellt durch die rein strahlende Schale) vom Engel in den Kelch gegeben, ebenso die von Trauer um die verstorbene Mutter umflorte Seele des Kindes, die von Leiden bedrückte Seele des Mannes, - die in reiner Liebe glühenden Seelen eines Tobias und einer Sara (im Bild links oben,) - wie auch die brennenden Seelen der Martyrer (Erschießung rechts oben) wie auch alle, die guten Willens sich ganz Gott hingeben wollen, - mit Jesus vollkommen ereinigt, dem himmlischen Vater geopfert, - immer entsprechend unserer innersten, liebenden Hingabe an Gott. Wir können so mit Jesus ein Geschenk des Heilandes an seinen himmlischen Vater sein. Wie kann unser Leben unvorstellbar geheiligt und hocherhoben werden im innersten Erleben der heiligsten Geheimnisse der hl. Messe!

 
 

Selbstaufopferung 

Darum betet jetzt der Priester und mit ihm alle die sich ganz dem Geheimnis geöffnet haben: "Laß uns, Herr, im Geiste der Demut und mit zerknirschtem Herzen bei Dir Aufnahme finden..." So werden die Altäre auf der ganzen Erde zum lichtstrahlenden Geheimnisthron Gottes und so könnte die ganze Erde zum leuchtenden Edelstein Gottes werden.

Doch daneben auch die traurige Wirklichkeit: Frauen, die auf dem Weg zur Kirche über andere ungut reden, sie beschimpfen, - ein Mann z.B. der eine Kerze im Kircheneingang neben dem Kreuz aufstecken will, aber dabei mit seinem genagelten Schuhen die Füße Jesus peinigt dadurch, daß er andere verachtet, mit Wut sie auf die Seite wirft u.a. Welche furchtbaren Gegensätze unter den Menschen, - die nur rein äußerlich, ohne innere Teilnahme in die Kirche gehen. Verloren für immer? - Auch sie können noch zur Umkehr finden, wenn wir sie opfernd in den Kelch Jesus geben!

 
 

Auch diese irregehenden Menschen können durch Umkehr und innere Teilnahme am heiligen Meßopfer in der innigsten Vereinigung mit dem leidenden und auferstehenden Jesus ihr ewiges Heil und Aufnahme durch den himmlischen Vater in die ewige Seligkeit, - durch allen Menschen angebotene Heil ewiger Herrlichkeit erreichen, so wie einst die heilige Magdalena und Millionen andere, die von Menschen schon aufgeopfert waren. Gott gibt keinen Menschen auf, da er ja doch in seiner Liebe ihm das Leben geschenkt als Angebot zu ewiger Seligkeit. Er kann ihn nicht zwingen, da er ihm ja das Gesschenk des freien Willens gegeben. So wartet Gott bis zum letzten Atemzug auf einen Hilferuf eines solchen Menschen, der von einem anderen erbetet und eropfert wird. In Jesus nimmt der himmlische Vater so jeden verlorenen Sohn bei seiner Heimkehr auf.

 
 

Komm Hl. Geist

"Komm Hl. Geist und segne dieses Opfer", so fleht der Priester jetzt am Altar, der durch das heilige Tun zum Abendmahlstisch für uns wird, für das "Opfer, das Deinem Namen bereitet ist." Der Hl. Geist ist die Wandlungskraft Gottes, die Maria zum heiligsten Tempel des Sohnes Gottes gemacht, - die Kraft, die den ganzen Himmel aller Engel und Heiligen aufjubeln läßt in Seligkeit und dazu auch die Armen Seelen im Fegefeuer (links im Bild) fähig macht, die aber auch zum ewigen qualvollen Blitzstrahl für die Verdammten wird (im Bild rechts), die Jesus nicht aufnehmen wollten. Doch schon der leiseste Ruf "Komm, Heiliger Geist!" läßt dem Menschen den Lichtweg zu Gott bereiten: Welche Fülle des Hl. Geistes kommt durch diesen Ruf!

Der Heilige Geist ist ja das Innerste der Hl. Dreifaltigkeit. er hat Maria geformt Mutter Jesu sein zu können. Ebenso will Er jeden Priester vollständig umformen entsprechend Maria, daß er würdig sei Jesus bei der hl. Messe zu vertreten. Darum ist Maria dem Priester der wichtigste Beistand; er soll mit ihr ganz eins sein, daß ihre Opferkraft und Jesusliebe auch ihn präge und so erfülle, daß Jesus mit Freude in der hl. Wandlung in die Hostie in seiner Hand kommen kann. Unsere Zeit braucht Marianische Priester. Darum beten wir: "Komm, o Geist der Heiligkeit aus des Himmels Herrlichkeit, sende Deines Lichtes Strahl", daß Priester und Opfer Gott wohlgefalle.

 
 

Aufopferung

All die bisherigen Opferungsgebete werden nun zusammengefaßt in der abschließenden Aufopferung, die der Priester angesichts des Heiligsten Geschehens in der hl. Messe in tiefer, demutsvoller Ergebenheit in den dreifaltigen Gott hineinbetet: "Heiligste Dreifaltigkeit, nimm diese Opfergabe an ... zum Andenken an das Leiden (links das Kreuz), die Auferstehung (über dem Priester) und die Himmelfahrt unseres Herrn Jesus Christus (im Bild rechts), zu Ehren der seligen, allzeit reinen Jungfrau Maria (direkt unter dem Hl. Geist), des hl. Johannes des Täufers (=der Mittlere zwischen Paulus mit dem Schwert und Petrus mit dem umgedrehten Kreuz in Bildmitte), der hl. Apostel Petrus und Paulus, dieser und aller Heiligen (direkt über den Wolken). Laß sie (die Opfergaben) ihnen zur Ehre, uns aber zum Heile gereichen und laß sie im Himmel unsere Fürbitter sein ..."

So sollten wir im Geiste -wie im Bild- den Himmel offen sehen bei diesem heiligsten Beten und Opfern, daß wir uns selbst jetzt gleichsam im Himmel verlieren zu der kommenden heiligsten Meßopfermitte. Dazu lassen wir uns weiter durch die Präfation nach oben heben.

 
 

III. Das Opfer

Sanctus (=Heilig)

Er, Jesus kommt, der Heiligste inmitten der himmlisch singenden Engelscharen. Priester, Engel und Menschen beugen sich in hingebendem verhaltenen Beten und lassen ihre Seelen mitklingen in dem himmlischen Gesang des "Heilig, heilig, heilig", den der Prophet Isaias aus dem Himmel hörte (Is 6/3). Was wir wegen der Wandlungsworte nicht gleichzeitig zur Begrüßung Jesus beten und singen können, nimmt unsere Mutter Kirche in der Liturgie jetzt voraus. Alle tiefste innerliche Hingabe wollen wir in die Worte des Sanctus und in unsere Haltung hineinlegen zur heiligsten Anbetung von Gottes herrlichster Liebe, die uns den Sohn gesandt zu unserer Erlösung; - In diese Liebe werden wir jetzt dann völlig hineingenommen in der hl. Wandlung - immer entsprechend unserem festen Bemühen mit Geist und Seele und Herz nur mit Gott, mit dem Himmel eins zu sein. Immer mehr sollen wir in Ehrfurcht und Hingabe hineinwachsen in das heiligste Geheimnis göttlicher Liebe durch die Mitfeier des hl. Meßopfers

 
 

Gebet für die Kirche

Für das heilige Kommen des Heilandes (=der heilen will) legt nun die Mutter Kirche ihre Anliegen gleich wie einen Teppich vor den kommenden Erlöser Jesus Christus hin: "Dich, gütiger Vater, bitten wir demütig und flehen zu Dir, Jesus Christus, segne diese Gaben... für Deine hl. katholische Kirche, einige und leite sie: ... unseren Papst... die Bischöfe und ... Gläubigen, ... - in heiliger Gemeinschaft mit der heiligen Maria, den Aposteln, Martyrern und allen Heiligen." All dieses Beten wird dann noch kurz zusammengefaßt in der Bitte um Opferannahme. Diese Bitte will die Kirche noch verstärken und läßt darum die Priester dabei seine gesalbten Hände über die Gaben halten: "So nimm den, Herr, wir bitten dich, diese Opfergabe huldvoll an..." Unter den Gaben Brot (und Wein) sind wir ja auf die Patene gelegt und Gott angeboten worden in der Opferbereitung. Nun wollen die gesalbten Priesterhände alles Beten und Opfern und persönliches Hingeben gleichsam für das Kommen Jesus, für die Wandlung auf der Patene festhalten, daß sie voll gesegnet Wandlung erfahren. Dazu müssen zur innersten Teilnahme die Gläubigen Gott wohlgefällige Gaben sein, die Jesus neben seiner Heiligen Mutter Maria zur Wandlung durch den heiligen Geist seinem himmlischen Vater hinschenkt, - in heiligstem Geschehen.

 
 

Heilige Wandlung 

Der Altar ist durch das Mysterium (=Geheimnis) der Abendmahltisch, an dem Jesus mit seinen Aposteln seine Hinopferung am Kreuz durch seine Worte kundtut: "Das ist Mein Leib!" Er opfert sich in größtem Schmerz der Ausspannung zur Annagelung auf dem Kreuz, opfert sich, beladen mit allen Sünden derer, die sinnbildlich in den Hostien auf der Patene liegen, wie für die  Sünden aller Welt und aller Zeiten, dem himmlischen Vater. So wird der sündenbeladene Heiland aufs Kreuz genagelt zu bitterstem Leiden (der untere Teil von Christus) und Sterben für uns: "Das ist Mein Leib." Durch den Durchgang seines Todes nimmt der himmlische Vater durch den hl. Geist Jesus (Oberkörper Christi) nun verklärt als Opfergabe des Neuen Bundes der Liebe an und auf. Dabei werden auch wir (-durch die angebotenen, kleinen Hostien dargestellt-) durch seinen heilenden Tod aund seine Auferstehung auch in die Hände des himmlischen Vaters übergeben. Wir sind durch Jesus in Gottes liebestrahlender Hand! Ergriffen! Ergriffen? Die ganze Kirche (Menschen links vom Altar), die Armen Seelen (darüber) und der ganze Himmel ist in heiligster Ehrfurcht durchdrungen von der schenkenden, göttlichen Liebe.

 
 

Wenn bei der hl. Wandlung der Priester die Woret "Das ist Mein Leib" spricht, ist er nicht nur eins mit Jesus, sondern er geht durch dieses Geheimnis unseres Glaubens in das Mysterium Christi hinein.

Diese Einheit ist so vollkommen, daß Jesus ganz im Priester ist. Deswegen sagt der Priester nicht: "Das ist Jesu Leib", sondern weil er ganz Werkzeug Jesu ist, spricht Jesus durch den Mund des Priesters: "Das ist Mein Leib"-"Mein Blut".

Durch dieses heilige Geschehen werden nicht nur die 2700km von uns nach Jerusalem, sondern auch die Zeit von 2000 Jahren überbrückt, so daß wir ganz in das Geheimnis von Jesu hl. Abendmahl hineingenommen, mit den Aposteln um Jesu Altar geschart sind, in heiligster Anbetung auf den Kien verharren: Heilig, heilig, heilig.

Es liegt an uns, durch Betrachtung sich immer tiefer in das Geheimnis hineinzugeben, bis wir geistig mit den Aposteln, mit den Engeln des Himmels im Heiligen Geist es mit-erleben, in heiligstem Einssein und in Ergriffenheit wie Maria.

 
 

Zum Zeichen wahrer, heiliger Wandlung der Opfergaben, zum Zeichen der Hingabe an den himmlischen Vater läßt die Mutter Kirche den Priester die Hostie erheben vor Maria, der Mutter Jesu, - vir den gewandelten Aposteln und Magdalena, vor den durch dieses Geheimnis unseres Glaubens gewandelten Heiligen (unmittelbar über den Köpfen der gläubigen Messeteilnehmer), um das Credo zum Erlebnis zu machen. So erfahren wir wirklich den Himmel in Wahrheit hier auf der Erde im hl. Meßopfer. Nur in heiligster Hingabe kann der Mensch das erahnen und erfassen. Der Mensch kann dazu nur immer wiederholen: "Heilig, heilig, heilig bist Du." In Deiner göttlichen Liebe willst Du mich in dieses Geheimnis hineinnehmen zu unserer Heilung.  
 

Der Priester erhebt zum Zeichen des Glaubens und zu heiliger Anbetung die gewandelte Hostie, -Jesu heiligsten Leib. Wir dürfen und sollen aber nict mit unseren Augen an der Hostie hängen bleiben, sondern mit unserem Geist und unserer Seele versuchen, die Wahrheit zu erkennen: Der Priester hebt dabei das Opferlamm Jesus Christus allen sichtbar in seinem Kreuzesleiden zum Vater empor. Es wird also nicht nur durch die heilige Wandlung der Abendmahlsaal gegenwärtig, sondern auch der berg Kalvaria mit der Kreuzigung und den Ersterlebenden (Sinn= Erst-Erlebenden!): Maria, Johannes, Magdalena. Der Hauptmann bekennt nach Jesu Tod: "Dieser ist wahrhaft Gottes Sohn." Er, der Heide, spricht seinen Glauben aus, ist innerlichst von dieser Wahrheit getroffen. Und wir? Bei der hl. Wandlung?

 
 

Opfererlebnis der Seele bei der Wandlung, das wir weder spüren, noch mit unseren Augen sehen können, was sich aber doch im Geheimnis vollzieht.

Vorne kniet ein gläubiger Mensch ganz dem Glaubensgeheimnis geöffnet. Natürlich kann niemand seine Seele sehen. (Seine Seele ist nur zeichnerisch angedeutet in den geistigen Flügeln der Seele -links und rechts vom Körper des Menschen-, wie dem geistigen Kopf vor dem wirklichen Menschenkopf.) Das Abendmahl-Licht bescheint die Seele. Die Strahlen seiner Kreuzwunden treffen sie, prägen die Seele. Die Auferstehungsherrlichkeit Jesu läßt sie aufleuchten und hineinnehmen in seine Himmelfahrt und Annahme beim himmlischen Vater. Von all diesen heiligen Stationen wird die in der heiligen Wandlung mitlebende Seele erfaßt, erleuchtet und gezeichnet. Auch das gehört zum Geheimnis: Gläubig sein durch das innere Miterleben der heiligen Wandlung und Glaubenslicht für andere sein. 

 
 

Bei der Kniebeuge des Priesters vor dem gewandelten Wein, dem Heiligen Blut Jesu, sollte vor unserem Geiste auch der erschütternde, gegeißelte und gekreuzigte Leib unseres Herrn Jesus Christus Leben werden, -daß wir es wirklich erkennen, was wir am Anfang der heiligen Messe bekannt haben: Meine Schuld, meine Schuld! An dieser Schau und Erkenntnis soll und muß unsere Liebe zu Jesus wachsen und reifen bis zur letzten Vollendung: Du hast mich mit Deinem Blut erlöst, erkauft und geheiligt, -daß unsere Lebensvollendung zur gelebten Danksagung werde. "Immer und überall sollt ihr Dank sagen." Wie danken die Armen Seelen, die ihre Himmelfahrt erfahren (rechts im Bild), wie danken die Heere der Heiligen (links) in alle Ewigkeit und der ganze Himmel gibt dazu sein beseeltes, jubelndes Amen!

Und wir bitten: Jesus, nimm alle Menschen und Armen Seelen in die hl. Wandlung hinein zu ihrer Wandlung.

 
 

Gedächtnis nach der hl. Wandlung

Gedächtnisgebet nennt man das Gebet nach der hl. Wandlung. Es ist ein nachklang und eine Berufung auf das heilige Opfer Jesu: "Daher sind wir denn eingedenk... des heilbringenden Leidens, der Auferstehung ... und glorreichen Himmelfahrt" (angezeigt durch das Kreuz und die Auferstehungsflamme). Wir können dies Geheimnis nicht mit dem reinen Menschenverstand annehmen, sondern nur in der Gnade, nur durch den Heiligen Geist, nur in tiefster Erfurcht kniend das Geheimnis in uns wirken lassen. Darum wollen wir immer zwischenhinein rufen: "Heiliger Geist, erleuchte uns, daß wir immer tiefer im Geheimnis des heiligen Meßopfers Wurzel fassen und unser Leben und Arbeiten davon getragen wird, - daß Gott in seiner erbarmenden Vaterliebe immer größer und leuchtender als die Sonne über unserem Leben stehe und alle Stunden unseres Lebens durchstrahle mit göttlicher Kraft. Dazu helfe uns Maria, die Mutter des heiligsten Opfers."

 
 

Opfergebete

In der Berufung auf die besonderen, angenommenen Opfer des Alten Bundes bitten wir - um die wohlgefällige Annahme unseres heiligen Opfers, um dann überzugehen zu der ergreifenden Bitte an den himmlischen Vater. "Dein heiliger Engel möge dieses Opfer zu Deinen himmlischen Altar emportragen vor das Angesicht Deiner göttlichen Majestät!" Unser heiliges irdisches Aufopfern wird zu einer Aufopferung in die himmlische Herrlichkeit inmitten der Scharen aller Heiligen und Engel, an deren Spitze Maria kniet, die Königin des Himmels und der Erde.

Dieser heilige Opferengel bringt aber nicht nur das vergegenwärtigte Opfer Jesu dem himmlischen Vater dar! Es liegen ja unter den Gestalten der kleinen Hostien auch wir auf der heiligen Opferpatene, - werden also auch wir Opfernde dem Heiligen Vater mit dem Opfer Jesu vertrauensvoll übergeben, werden also auch wir mit den Opfergaben in den Himmel hineingenommen zum ewigen Schöpfer der unendlichen Liebe. Himmlische Gnade! Heiliges Geschehen mit uns. (Als sehbares Zeichen dafür tragen unsere Schutzengel unsere, mit tiefsten Dank erfüllte Seele zur Patene des Opferengels zum himmlischen Altar.) So "werden wir mit allem Gnadensegen des Himmels erfüllt werden." Durch Christus, unseren Herrn.

 
 

Gedächtnis der Verstorbenen

Doch nicht nur wir selbst liegen auf der Opferschale, sondern auch alles, was wir auf die Opferschale zu heiligster Hinopferung dem göttlichen Vater übergeben wollen, was uns am meisten auf der Seele liegt und so in erster Linie die Seelen unserer lieben Verstorbenen, daß die schöpfungs-erfüllende Opferkraft von Jesu heiligster Hingabe ihre Erlösung aus dem Fegefeuer erwirke. Sind doch unsere Altäre nicht nur von Engeln und Heiligen umgeben, sondern auch von Armen Seelen, denen durch unser Gebet auch diese Gnade geschenkt wurde und durch die Bitte unserer himmlischen Mutter so ihre Erlösung und ihre Himmelfahrt erfahren dürfen. Welch allumfassende Wirkung hat unser heiligstes Meßopfer: Himmel und Erde werden verbunden, um auch den Armen Seelen "den Ort der Erquickung des Lichtes und des Friedens" zu ermöglichen durch Christus, unseren Herrn.

 
 

Bitte um Gemeinschaft mit den Heiligen

Wie die Gläubigen sind auch und in erster Linie die Priester sich ihrer Schwächen, Fehler und Sünden bewußt, wie auch der Sünden der Mitbrüder im priesterlichen Amt, bei denen Satan es verstand, in mangelnder Wachsamkeit sie in seinen Bann zu ziehen und zu Fall zu bringen, eine Beute, die die Hölle eifrigst bewacht. Vor Gott kann sich niemand seiner Stärke rühmen; denn alle sind durch die Erbsünde geschwächt und anfällig. Uns gilt: "Brüder, seid nüchtern und wachsam: Der Teufel geht umher wie ein brüllender Löwe, suchend, wen er verschlingen könne. Ihm widerstehet fest im Glauben." Darum "schenk uns Gemeinschaft mit deinen hl. Aposteln und Blutzeugen" und "wäge nicht unser Verdienst" und laß uns - wie einst der Hauptmann - Zeugen für Jesus sein.

 
 

Was innerlichst in und durch die heilige Wandlung geschah, zeigt der Priester jetzt durch Wort und Tat an. Er nimmt die heilige Hostie in die Hand und macht damit über dem Heiligen Blut im Kelch dreimal das Segenszeichen, läßt so die Erlösungskraft des Heiligen Blutes durch seinen heiligen Leib heraus- und ausstrahlen über alle, die guten Willens sind, ja über die ganze Welt: "Durch Ihn + und mit Ihm + und in Ihm +." Dadurch empfangen wir einen Gnadenregen für uns in unsere Armseligkeit hinein. Dann macht der Priester mit der Hostie noch zweimal das Kreuzzeichen zwischen dem Kelch und sich, das Kreuz, das die wunderbarste Offenbarung der göttlichen Liebe des Vaters ist und spricht dabei aus, was dies bedeutet: "(Durch Ihn) ... wird Dir, Gott + allmächtiger Vater, in der Einheit des Hl. + Geistes alle Ehre und Verherrlichung." Das ist auch Sinn des ganzen heiligen Meßopfers: die höchste Verherrlichung des Himmlischen Vaters. Der Priester und in ihm Jesus vollziehen das heilige Geschehen. Jesus hebt damit gleichsam hinschenkend auf dem Kreuz sich selbst als das Schlachtopferlamm des Neuen Bundes, den Vater ehrend, zu Ihm empor in heiligster Anbetung des Himmels und Erde durch ihre Königin Maria.  
 

Der ganze Himmel der Engel und Heiligen, die ganze Menschheit (vertreten durch die Messteilnehmer), das ganze Fegfeuer sprechen zusammen wie ein einziger, überweltlicher, herrlichster Dankessturm an den himmlischen Vater durch Jesus im Heiligen Geist das "Amen" (=so sei es) nicht bloß für den jetzigen Augenblick, sondern für immer "von Ewigkeit zu Ewigkeit". (Die Orgeln, eine hinter der anderen ohne Ende wollen das von Ewigkeit zu Ewigkeit brausende Amen darstellen.) In dieses gewaltige "Amen" kann man sich nur ganz demütig hineingeben in vollster Liebe und innigstem Teilnehmen und sollte über aller Arbeit des Tages und des Lebens immerfort singend in uns weiterklingen.

 
 

Nachdem der Priester den Kelch zugedeckt hat, beugt er noch abschließend die Knie, beugt sich anbetend vor dem großen Geheimnis des Glaubens, das sich in der Wandlung vollzogen hat. Damit spricht sein Leib aus: Ich bete Dich an! Dein bin ich! Mein Herr und mein Gott! Der Priester legt damit Zeugnis seiner Berufung zum Dienst vor Gott ab, den er für das Volk übernommen hat als dessen Stellvertreter. Er beugt also nicht nur für sich, sondern auch für das Volk die Knie. In seiner Kniebeuge liegt also auch die Andacht und Hingabe jedes einzelnen Teilnehmers des Volkes. Deswegen sollten die Mitfeiernden nicht bloß Zuschauer des Priesters sein, sondern innerlich Mitvollzieher dieses heiligen Aktes sein mit ihrem eigenen stillen Wort: Ich bete Dich an.  
 

Vater unser... 

Wir schauen jetzt nicht mehr rückwärts auf die hl. Wandlung, sondern vorwärts zum Opfermahl, zur hl. Kommunion, zur persönlichen Vereinigung mit Jesus, mit Gott. Die Hingabe Gottes an uns durch die Heilige Wandlung wollen wir beantworten mit unserer Hingabe an Ihn zum völligen Einssein. Die Mutter Kirche will uns hinweisen auf die Größe dieses kommenden Augeblicks und lässt den Priester und mit und in ihm als Stellvertreter des Gottesvolkes sprechen: „.. durch göttliche Belehrung angeleitet wagen wir zu sprechen.“

Damit macht die Kirche aufmerksam auf die Höhe und Tiefe des Betens, insbesondere auf dieses Jesusgebet, durch das sich der Mensch hingibt und spricht: „ Vater unser, der Du bist im Himmel...“. Nicht nur, weil Jesus dieses Gebet uns gelehrt hat, sondern weil der Mensch durch das Beten dieser Worte seine Kleinheit vor dem großen, wunderbaren Gott bekennt, hatte die Urkirche angeordnet, dass das Volk sich zu diesem Gebet vor Gott auf den Boden hinlegen soll als Ausdruck tiefster Ehrfurcht. Sollten wir nicht wenigstens innerlich diese tiefe Haltung haben?

IV. Das Opfermahl

 
 

Wir sprechen also mit dem „Vater unser“ Gott direkt an. Für die Teilnehmer, die mit dem ganzen Herzen mitfeiern, öffnet sich der Himmel, werden sie von ihm durchstrahlt (die Menschen in der Mitte) während die anderen durch ihre innere Teilnahmslosigkeit vom Licht Gottes, der Gnade, nicht erfüllt werden können. Alles Beten im Offensein für den Heiligen Geist geht dann durch unsere Gnadenvermittlerin Maria – von ihrer liebenden Hingabe noch angereichert und geheiligt – zum himmlischen Vater. Der ganze Himmel, natürlich besonders unser Schutzengel, betet mit uns, oder anders gesehen, begeben wir uns mit unserer Seele in das Beten des Himmel hinein, in diese Vater-unser-Anbetung mit der Bitte um das tägliche Brot, um das gewandelte heilige Brot fürs ewige Leben und zu unserer Stärkung, dass wir in der Versuchung nicht fallen.

Welche Tiefe liegt im Gebet! Im Vater unser!

 Darum unsere Bitte: „Erlöse uns von allem Übel.... Auf die Fürsprache Mariens ... und aller Heiligen ... komm uns zu Hilfe mit Deinem Erbarmen...“

 
 

Bei den Worten des Priesters hören wir jetzt das Brechen des heiligen Brotes. Das gewandelte rot aber ist Er, unser Herr Jesus Christus. Mit dem Brechen wird der Tod unseres Heilandes angedeutet, seine Lebenshingabe durch den Heiligen Geist an seinen himmlischen Vater für uns, für unsere Sünden, dass Jesus Erlösungssterben uns zum Heile sei. An diesem Tod sind wir ja alle durch unser Nachgeben den Lockungen Satans gegenüber, durch unsere Fehler und Sünden schuldig geworden. Sollten wir da nicht diese Haltung haben: Sei uns gnädig, sei uns barmherzig! - Wie ruft uns das Tun des Priesters an! Welche Tiefe liegt in allem Tun der heiligen Messe. In welcher hingebenden Liebe befinden sich dabei die himmlischen Geister; welche Ehrfurcht durchschauert sie! Wie hat unsere himmlische Mutter unter dem Kreuz dieses Sterben für uns erlitten! Unsagbar! Und wir bei der Betrachtung seines Sterbens? Heilige Maria, bitt für uns!

 
 

Darum die innige Bitte des Priesters für sich und das ganze Volk, während er einen kleinen abgebrochenen Teil der Hostie im Kelch in das heilige Blut hineingibt: „Diese geheiligte Mischung von Leib und Blut unseres Herrn Jesus Christus gereiche uns bei ihrem Empfange zum ewigen Leben!“ Leib und Blut Jesu werden so im Kelch wieder vereint und sind damit Symbol für die Auferstehung Jesu und auch für unsere einstige Auferstehung, wenn wir den für uns verstorbenen und auferstandenen Heiland mit heiliger Liebe würdig empfangen! -

Welche Sprache hat für uns das Geheimnis unseres Glaubens!

 
 

Agnus Dei (Lamm Gottes) - Gebet

Auf der Patene des Priesters liegt die Hoste, liegt Jesus. Der Priester spricht ihn an: „Lamm Gottes, Du nimmst hinweg die Sünden der Welt“ So ergeben und still wie ein Lamm hat Jesus den Tod für uns erlitten, für unsere Sünden. Wir sollten bei diesem unserem Mitbeten geistig in Jesu sterbendes Antlitz schauen, damit auch unser Klopfen auf die Brust nicht ein mechanisches Mittun sei, sondern echtes Schuldbekenntnis, das echt an die Brust klopft.

Wie hat Maria dem sterbenden Heiland ins Angesicht geschaut? Mit welch unsagbaren Schmerzen, in vollkommenster innerster Teilnahme! O Maria hilf, o anschaue, auch bei der heiligen Messe, damit mein Herz aufbricht für Jesus und ich Dir in der Jesusliebe ähnlich werde.

 
 

Vorbereitung für die hl. Kommunion 

Nach dem Agnus Die (Lamm Gottes, Du nimmst hinweg...) betet der Priester in Demut verneigt um den inneren Frieden mit Jesus, den Er uns hinterlassen hat, - um Erlösung durch Jesu Fleisch und Blut von unseren Sünden, um Treue und Einheit mit Gott; bittet, dass Genuß seines Leibes uns Unwürdigen zum Heil und Schutz unseres Leibes und unserer Seele sei, um dann all diese Bitten in seiner Kniebeuge vor dem kommenden Jesus in Ehrfurcht und Hingabe hineinzulegen. Maria, die dabei ihm und uns allen helfen will, wollen wir bitten: Laß die heilige Kommunion uns immer mehr deine Bethlehemsaugenblicke werde, wo Du nach der Verkündigung Jesus in Dir empfangen durftest.

 
 

„Herr ich bin nicht würdig, dass Du eingehst unter mein Dach!“ Nie sind wir seiner Erlöserliebe würdig, die so tief ist, dass sie den Mörder, den Schächer am Kreuz in seiner Reue noch mit voller Liebe umarmt hat. Welche Liebe also wartet auf uns? Ewigkeitstiefe Liebe, die alle Engel erzittern lässt und unendlich selig erhält!

Jesus ist aber nie allein, auch dann nicht, wenn er in der Hl. Kommunion zu uns kommt. Er ist ja unzertrennlich als Mensch mit dem Sohn Gottes vollständig eine Einheit; aber als Sohn Gottes wiederum eine unzertrennliche Einheit mit dem himmlischen Vater und dem Heiligen Geist. Wir werden bei der heiligen Kommunion auch unaussprechlich geeint mit dem dreifaltigen Gott. Darum hat der Engel von Fatima die Kinder das Kommunionsgebet gelehrt – als Danksagung.

 
 

„Heiligste Dreifaltigkeit Vater, Sohn und Hl. Geist, aus tiefster Seele bete ich Dich an und opfere Dir den kostbaren Leib, das Blut, die Seele und die Gottheit unseres Herrn Jesus Christus auf, der in allen Tabernakeln der ganzen Welt gegenwärtig ist, zur Genugtuung für die Schmähungen, Gotteslästerungen, Gleichgültigkeiten, durch die Er selbst beleidigt wird. Durch die unendlichen Verdienste des heiligsten Herzens Jesu und die Fürsprache des Unbefleckten Herzens Mariä bitte ich um die Bekehrung der armen Sünder.“

Wir erkennen ja das Wort: Nicht mehr ich lebe - Christus lebt in mir und ich in Christus und im Heiligen Geist, im Vater, - umjubelt von den Engelscharen in ihrer Ergriffenheit: Heilig, heilig, heilig! Der Mensch, versunken in Gottes ewiger Liebenfülle, umstrahlt von Gottes Himmelsherrlichkeit, die nachklingen möchte in den Schlußgebeten und den ganzen Tag hindurch.

 
 

Schlußsegen

Der Abschiedssegen Jesu durch den Priester! Er möchte alle Menschen der ganzen Welt segnen. So steht der Priester geistig dabei wie über der Welt. Durch seine Hand segnet die Hand des himmlischen Vaters, segnet die Liebeskraft des Heiligen Geistes, segnet Jesus mit seinem Erlösungskreuz alle Geschöpfe zur Heimholung in des Himmels Herrlichkeit mit ewigem, die Seelen durch und durch erfüllendem himmlisch-göttlichen Frieden!

Lassen wir diesen Segen noch nachklingen auf dem Heimweg? Untertags, zu allem tun, zu aller Begegnung mit anderen?

 

 
 

Seht, welche Liebe

und durch den heiligsten, dreifaltigen Gott auf unserem Lebensweg durch die vollkommene, innere Mitfeier der Heiligen Messe, dem Geheimnis unseres Glaubens geschenkt wird. Nicht nur einmal im Leben, täglich ist uns dieses heilige Gastmahl ewigen Lebens angeboten; kann jede Minute unseres Lebens übernatürlich erfüllt werden, wenn wir uns bewusst in allen heiligen Messen auf der ganzen Welt täglich einschließen; - wird es ein bewusstes Leben mit Gott, durchstrahlt von seiner Herrlichkeit. Natürlich, dass Satan dagegen angeht und alles tut, dass wir das vergessen. Doch die Gnade ist stärker als er, - die Gnade übernatürlicher Kraft, die uns Gott durch unsere himmlische Gnadenvermittlerin Maria jeden Augenblick geben will, wenn wir darum zu ihr rufen.

Maria ist es ja, die durch ihr „Ja“ bei der Verkündigung uns Jesus mit seinem Erlösungsopfer geschenkt hat, die mit ihrem „Ja“, das nie mehr klingen kann, bei jeder heiligen Messe das Schlachtopferlamm Jesu uns vor Augen halten möchte: Seht das Lamm Gottes! Seht euer Heil! Erhebt eure Augen – eure Seelen zum ewigen Ziel: Gott!

 
 

So sprach Maria am 29. 7. 77 zu Don Gobbi:

"Mein Unbeflecktes Herz ist der Altar gewesen, auf dem sich mein Sohn dargebracht hat. Es ist der Kelch, der sein Blut aufgefangen hat, der sich beim Stöhnen seiner Wunden geöffnet und für das Geschenk seines sterbenden Herzens erschlossen hat."

In diesem heiligsten Blutvergießen wurde die Kirche gegründet, aus der der siebenfache Sakramentenstrahl leuchtet, wie auch das Licht der Wahrheit, die der heilige Vater immerfort verkündet.

Die Welt hat die Gebote Gottes gestrichen (rechts unten), wie auch die Sakramente (links unten); so hat sie keinen göttlichen Lebensstrom mehr, ist dürr, ist gottausgetrocknet. Doch durch das kostbare Blut kann jeder Mensch die Reinigung und Rettung finden. Dazu durfte Maria für diese jetzige Endphase unserer Zeit ihr Herz uns öffnen, um alle, die sich in besonderer Weise (Weihe der Marianischen Priesterbewegung) ihr schenken, zum Schutz in ihr Herz hineinzunehmen für ihren Triumph und die Wiederauferstehung der wahren geeinten Kirche.

 
 

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