1. Woche: 1. Tag: Gewissenserforschung


Vorbereitungsgebet: Einleitung bis Gebet vor der Betrachtung und Ave Maria stella, Komm Schöpfer Geist 

(komme nach dem Gebet mit der Navigation: zurück, auf diese Seite!) Bete zwischendurch immer wieder:

|: Komm, Heiliger Geist, führe mich und bete Du für mich! :|3x

Wir können den Weg zu Gott nicht ohne Selbsterkenntnis betreten. Wer sich Gott ganz hingeben will, muss zunächst wissen, was er in Wahrheit selber ist.

Vorbereitungsgebet: Litanei vom Heiligen Geist

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- Die Verpflichtung eines Kreuzesfreundes

Meine lieben Freunde des Kreuzes, ist euer Tun, was euer erhabener Name sagt? Habt ihr wenigstens das wahre Verlangen und den festen Willen, mit der Gnade Gottes echte Kreuzesliebhaber zu werden im Schatten des Kreuzes auf Golgotha und an der Seite der schmerzhaften Mutter? Macht ihr Gebrauch von den Mitteln, derer man zu diesem Zweck bedarf? Habt ihr den wahren Weg des Lebens betreten, den engen und dornigen Weg nach Golgotha? Seid ihr nicht vielleicht unbewusst auf den breiten Weg der Welt geraten, der ins Verderben führt? Wisst ihr denn, dass es einen Weg gibt, der dem Menschen gerade und sicher erscheint und doch zum Tode führt? Unterscheidet ihr auch die Stimme Gottes und seiner Gnade von der Stimme der Welt und der Natur? Vernehmt ihr wohl die Stimme Gottes, unseres guten Vaters, der seinen dreifachen Fluch auf alle schleudert, die der Begierlichkeit der Welt folgen? Hört ihr, wie er euch mit ausgebreiteten Armen liebend entgegenruft "Sondere dich ab, mein erwähltes Volk, ihr geliebten Freunde des Kreuzes Christi. Sondert euch ab von den Weltkindern, die meine Allgewalt verflucht, die mein Sohn aus seiner Gemeinschaft ausgestoßen, die mein Heiliger Geist verdammt hat. Hütet euch wohl, 'dem Rate der Frevler zu folgen, den Weg der Sünder zu gehen und in ihrer Runde zu sitzen' (Psalm 1 V. 1) Entflieht aus dem großen und ruchlosen Babylon. Hört nur auf die Stimme meines geliebten Sohnes und folget seinen Spuren. Er ist für euch der Weg, die Wahrheit und das Leben. Er ist euer Vorbild, auf ihn sollt ihr hören." Vernehmt ihr nicht den Heiland, der kreuzbeladen euch zuruft. "Folget mir nach; wer mir folgt, wandelt nicht in der Finsternis; habt Vertrauen, ich habe die Welt überwunden."

Jesu Mahnung: "Richtet nicht! So werdet ihr nicht gerichtet. Denn das Urteil, das ihr fällt, wird über euch gefällt, und mit dem Maße, mit dem ihr messt, wird euch gemessen werden. Was siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, und den Balken in deinem eigenen Auge beachtest du nicht? Oder wie kannst du zu deinem Bruder sagen: Lass mich den Splitter aus deinem Auge ziehen, und siehe, in deinem Auge steckt ein Balken. Du Heuchler, zieh erst den Balken aus deinem Auge! Dann magst du sehen, wie du den Splitter aus dem Auge deines Bruders ziehst." (Mt. 7 V. 1-6)

GEBET: O Gott, jedes Herz liegt vor dir offen, jedes Wollen spricht laut zu dir, und kein Geheimnis ist dir verborgen; läutere durch die Eingießung des Heiligen Geistes die Gedanken unseres Herzens, auf dass wir die Gnade erlangen, dich vollkommen zu lieben und gebührend zu loben. Amen.

Halte eine kleine Stille

Vorbereitungsgebet: Lauretanische Litanei

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(TK2.5+6)

Von der Selbstbetrachtung

(5) Wir dürfen uns selbst nicht allzu sehr glauben, weil uns oft die Gnade der Einsicht abgeht; ein geringes Licht ist in uns, und das verlieren wir leicht durch Nachlässigkeit. Oft auch nehmen wir gar nicht wahr, dass wir innerlich so blind sind. Oft handeln wir bös, und entschuldigen es, was noch schlimmer ist. Manchmal werden wir auch von den Leidenschaften bewegt, und halten das für Eifer. Kleines tadeln wir an Anderen, und übersehen das Größere an uns. Schnell genug empfinden und wägen wir das ab, was wir von Anderen leiden, wie viel aber Andere von uns leiden, darauf achten wir nicht. Würde einer das Seine wohl und recht abwägen, dann hätte er keinen Grund, hart über Andere zu urteilen.

    Ein innerlicher Mensch setzt die Sorge um sein selbst allen anderen Sorgen vor, und wer selbst ernstlich auf sich merket, schweigt gern von Anderen. Du wirst nie ein innerlicher und andächtiger Mensch, wenn du nicht von den Anderen schweigst und auf dich selbst insbesondere Acht gibst. Wenn du gänzlich auf dich und Gott gerichtet bist, so wird dich wenig rühren, was du außen wahrnimmst. Wo bist du, wenn du bei dir selbst nicht zugegen bist? Und hast du alles durchgemacht, was hast du gewonnen, wenn du dich selbst versäumt hast? Willst du Frieden und wahre Einigkeit haben, dann tut es Not, dass du alles zurücksetzest und dich allein im Auge hast.

    Du wirst sehr voranschreiten, wenn du dich frei von aller zeitlichen Übersorge bewahrst. Gar sehr wirst du zurückschreiten, wenn du etwas Zeitliches zu hochschätzest. Nichts sei dir hoch, nichts groß, nichts wert, nichts angenehm, außer Gott allein oder was von Gott ist. Alles achte für eitel, was dir Trostes wird von einer Kreatur. Die Gott liebende Seele verschmäht Alles, was unter Gott ist. Der ewige, unermessliche, alles erfüllende Gott allein ist der Trost der Seele und des Herzens wahre Freude.

Von der Freude eines guten Gewissens

(6) Der Ruhm eines guten Menschen ist das Zeugnis eines guten Gewissens. Habe ein gut Gewissen, so hast du allezeit Freude. Ein gut Gewissen kann gar viel tragen, und ist sehr fröhlich in Widerwärtigkeiten. Ein bös Gewissen ist allezeit furchtsam und unruhig. Süß wirst du ruhen, wenn dein Herz dich nicht beschuldigt. Wolle dich nur freuen, wenn du Gutes getan. Die Bösen haben nimmer wahre Freude und empfinden auch keinen innern Frieden; denn für die Gottlosen ist kein Friede, spricht der Herr. Und sprächen sie: wir sind im Frieden, so kommt kein Übel über uns, und wer wird uns zu schaden wagen? so glaube ihnen nicht; denn erheben wird sich jählings der Zorn Gottes und ihre Werke werden zunichte werden, und ihre Anschläge vergehen.

    In Trübsal zu frohlocken ist dem Leidenden nicht schwer; denn solch Frohlocken ist Frohlocken im Kreuze des Herrn. Kurz ist die Ehre, die von Menschen gegeben und genommen wird. Traurigkeit begleitet allezeit der Welt Herrlichkeit. Der Guten Freude ist in ihrem Gewissen und nicht im Munde der Menschen. Der Gerechten Freude ist von Gott und in Gott, und ihre Lust kommt von der Wahrheit. Wer ewige und wahre Glorie begehrt, der achtet der zeitlichen nicht; und wer die zeitliche sucht oder sie nicht von ganzen Gemüte verschmäht, von dem ist erwiesen, dass er die himmlische minder liebt. Der hat große Ruhe des Herzens, den weder Lob noch Tadel kümmert.

    Leicht wird vergnügt und zufrieden sein, wessen Gewissen rein ist. Du bist nicht heiliger, wenn du gelobt wirst, noch geringer, wenn du geschmäht wirst. Was du bist, das bist du und kannst nicht größer sein als du vor Gottes Zeugnis bist. Achtest du darauf, was du bei dir innerlich bist, so wird es dich nicht kümmern, was die Menschen von dir sprechen. Der Mensch sieht in das Gesicht, Gott aber in das Herz. Der Mensch betrachtet die Werke, Gott aber erwägt die Absicht. Allezeit recht handeln und wenig von sich halten, ist Zeichen einer demütigen Seele; von keiner Kreatur Trost annehmen wollen, ist ein Zeichen großer Reinheit und innerlicher Zuversicht.

    Wer kein Zeugnis von außen für sich sucht, hat sich offenbar Gott ganz anheim gegeben. Denn: nicht wer sich selbst lobt, ist bewährt, sagt der Hl. Paulus, sondern wen Gott lobt. Mit Gott innerlich wandeln und von seiner Begierde von außen gefangen sein, ist der Stand eines innerlichen Menschen.

 

Halte eine kleine Stille - Schließe den Tag mit etwas Lobpreis, Dankgebete -gesänge


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