1. Woche: 2. Tag: Unsere Verderbtheit


Vorbereitungsgebet: Einleitung bis Gebet vor der Betrachtung und Ave Maria stella, Komm Schöpfer Geist 

(komme nach dem Gebet mit der Navigation: zurück, auf diese Seite!) Bete zwischendurch immer wieder:

|: Komm, Heiliger Geist, führe mich und bete Du für mich! :|3x

Im Licht des Heiligen Geistes erkennen wir unsere Sündhaftigkeit. Vergessen wir aber nicht, dass diese Erkenntnis auch eine Gnade ist, um die wir ständig beten müssen.

Vorbereitungsgebet: Litanei vom Heiligen Geist

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- Unsere Verderbtheit; Selbsterkenntnis

* Wir müssen uns von allem Schlechten in uns befreien: Unsere besten Handlungen werden gewöhnlich befleckt und verdorben durch den schlechten Kern, der in uns steckt. Wenn man reines und klares Wasser in ein übelriechendes Gefäß gießt, oder Wein in ein Fass, dessen Innenwände verunreinigt sind von einem anderen Wein, der darin war, dann wird das klare Wasser und der gute Wein dadurch verdorben und nimmt leicht den schlechten Geruch an. Ebenso geht es, wenn Gott in unsere von der Erbsünde und von persönlichen Sünden verdorbene Seele seine Gnaden und seinen himmlischen Tau oder den köstlichen Wein seiner Liebe gießt: seine Gaben werden gewöhnlich verdorben und verunreinigt durch den üblen Bodensatz und schlechten Kern, den die Sünde bei uns zurückgelassen hat; unsere Handlungen, ja selbst die erhabensten Tugenden kranken daran. Wollen wir aber daher die Vollkommenheit erlangen, die man nur durch die Vereinigung mit Jesus Christus erringen kann, dann müssen wir das abstreifen, was in uns schlecht ist. Sonst wird der Heiland, der unendlich rein ist und den kleinsten Makel in der Sünde unendlich verabscheut, uns aus seinen Augen verstoßen und sich nicht mit uns vereinigen.

* Selbsterkenntnis: Um leer zu werden von uns selbst, müssen wir im Licht des Heiligen Geistes zunächst erkennen, wie schlecht wir im Grunde sind, wie unfähig zu allem, was unserem Heile dient, wie schwach in allen Dingen, wie unbeständig zu allen Zeiten, wie unwürdig jeder Gnade und wie böse überall. Die Sünde unseres Stammvaters hat uns fast gänzlich verdorben, sie hat uns durchsäuert, aufgebläht und unser Wesen verändert, so wie die Hefe den Teig durchsäuert, aufbläht und innerlich verändert. Die persönlichen Sünden, die wir begangen haben, seien es Todsünden oder lässliche Sünden, haben unsere Begierlichkeit, unsere Schwachheit, unsere Unbeständigkeit und Verderbtheit noch erhöht und üble Spuren in unserer Seele zurückgelassen.

    Unser Anteil ist nichts als Hochmut und Verblendung im Geiste, Verhärtung im Herzen, Schwachheit und Unbeständigkeit in der Seele, Begierlichkeit, rebellische Leidenschaften und Krankheiten im Leib.

    Soll man sich da wundern, wenn der Heiland gesagt hat, wer ihm folgen wolle, müsse sich selbst entsagen und die eigene Seele hassen? Wer seine Seele liebe, der werde sie verlieren, und wer sie hasse, der werde sie retten.

    Der Apostel Paulus über die menschliche Verderbtheit: "Wir wissen, dass das Gesetz geistig ist. Ich aber bin fleischlich, an die Sünde verkauft. Ich weiß nicht, was ich tue. Denn ich tue nicht, was ich will (das Gute), sondern ich vollbringe, was mir verhasst ist (das Böse). Wenn ich aber tue, was ich nicht will, so gebe ich damit dem Gesetze recht, dass es gut ist. Dann aber handle nicht mehr ich, sondern die Sünde, die in mir wohnt. Ich bin mir ja bewusst, dass in mir, das heißt in meinem Fleische, nicht das Gute wohnt. Der Wille zum Guten ist zwar da, aber es fehlt am Vollbringen. Ich tue eben nicht das Gute, das ich will, sondern das Böse, das ich nicht will. Wenn ich aber tue, was ich nicht will, so vollbringe nicht mehr ich es, sondern die Sünde, die in mir wohnt. Und so finde ich das Gesetz vor: Wenn ich das Gute tun will, liegt mir das Böse näher. Dem inneren Menschen nach habe ich zwar Freude am Gesetz Gottes, aber ich nehme in meinen Gliedern ein anderes Gesetz wahr, das im Streite liegt mit dem Gesetz meines Geistes. Es macht mich zum Gefangenen unter dem Gesetz der Sünde, das in meinen Gliedern herrscht.

    Ich unglückseliger Mensch! Wer erlöst mich von diesem todgeweihten Leibe? Dank sei Gott durch Jesus Christus, unsern Herrn! Somit diene ich für mich dem Geiste nach dem Gesetz Gottes, dem Fleische nach aber dem Gesetz der Sünde." (Röm. 7 V. 14-25)

GEBET: Gewähre, wir bitten, allmächtiger Gott, dass die Würde der menschlichen Natur, die durch die Unmäßigkeit verletzt ist, durch den Eifer in der heilsamen Enthaltsamkeit wiederhergestellt werde. - Dein Erbarmen, Herr, tilge alles aus, was noch vom alten, sündigen Menschen heimlich in uns steckt, und mache uns fähig und bereit, das neue heilige Leben aufzunehmen. Amen.

Halte eine kleine Stille

Vorbereitungsgebet: Lauretanische Litanei

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(TK3.20)

Von dem Bekenntnis eigener Schwäche und dem Jammer dieses Lebens

Bekennen will ich wider mich meine Ungerechtigkeit; ich will Dir bekennen, Herr, meine Schwachheit. Oft ist's ein klein Ding, was mich niederschlägt und betrübt. Ich nehme mir vor, entschlossen zu handeln, aber wenn eine kleine Versuchung kommt, wird mir sehr angst. Ein gar gering Ding ist es oft, von dem mir eine große Versuchung kommt, und wenn ich mich nur ein wenig sicher wähne, finde ich mich manchmal, ohne dass ich es merke, überwunden schon von einem leichten Hauche.

    Blicke also, Herr, auf meine Niedrigkeit und Gebrechlichkeit, die Dir allzeit bekannt, erbarme Dich meiner und entreiße mich dem Schlamme, dass er mich nicht festhalte und ich niedergeschlagen bleibe immerdar. Das ist es, was mich oft niederdrückt und vor Dir beschämt, dass ich so leicht falle und so schwach bin, den Leidenschaften zu widerstehen. Und wenn sie mich, von ihnen verfolgt, auch nicht bis zur Einwilligung bringen, so ist mir das doch lästig und beschwerlich, und es verdrießt mich sehr, so täglich im Streite zu leben. Meine Schwachheit wird mir daraus offenbar, dass abscheuliche Bilder mir stets viel leichter einfallen, als sie wieder weichen.

    O Du starker Gott Israels, Eiferer der gläubigen Seelen! Ach, blicke auf die Mühe und den Schmerz deines Knechtes und stehe ihm in Allem bei, wohin immer er sich wendet! Stärke mich mit himmlischer Kraft, dass nicht der alte Mensch, das elende Fleisch, das dem Geiste noch nicht recht untertan ist, zu herrschen vermöge, wider welches wir ja streiten müssen, so lange wir atmen in diesem armseligsten Leben. Ach, was ist dies Leben, in dem die Trübsale nicht aufhören und nicht der Jammer, wo alles voller Fallstricke und Feinde ist. Denn wenn eine Prüfung oder Trübsal dahingeht, kommt eine andere daher; aber auch derweil die erste Bedrängnis noch währt, kommen viele andere dazu, und das oft so unverhofft.

    Und wie soll es geliebt werden, das Leben des Menschen, das so viele Bitterkeiten hat, und so viel Not und Jammer unterworfen ist? Wie soll es ein Leben heißen, das so manchen Tod und so manche Pest bringt? Und doch wird es geliebt und viele suchen in ihm ihre Lust. - Der Welt wird vielfach vorgeworfen, dass sie trügerisch und eitel sei, und dennoch wird sie nicht gern verlassen, da die Begierlichkeiten des Fleisches so übermächtig sind. Aber das Eine zieht zur Liebe, das Andere zur Verachtung; zur Liebe der Welt zieht Fleischeslust, Lust der Augen und Hoffart des Lebens; aber die ihm mit Recht folgenden Strafen und alles Elend zeugen Hass auf die Welt und auf ihren Überdruss.

    Aber ach! Die böse Lust überwindet leider das der Welt hingegebene Gemüt; unter Dornen zu weilen, gilt ihm eine Lust, weil es die Süßigkeit Gottes und der Tugend innerliche Lieblichkeit weder erkannt noch gekostet hat. Jenen aber, die die Welt vollkommen verschmähen und unter heiliger Zucht Gottes zu leben sich mühen, ist die den wahrhaft Entsagenden verheißene göttliche Süßigkeit nicht unbekannt; und wie schwer die Welt irrt und wie vielfältig sie getäuscht wird, sehen diese umso klarer.

 

Halte eine kleine Stille - Schließe den Tag mit etwas Lobpreis, Dankgebete -gesänge


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