1. Woche: 3. Tag: Inneres Sterben


Vorbereitungsgebet: Einleitung bis Gebet vor der Betrachtung und Ave Maria stella, Komm Schöpfer Geist 

(komme nach dem Gebet mit der Navigation: zurück, auf diese Seite!) Bete zwischendurch immer wieder:

|: Komm, Heiliger Geist, führe mich und bete Du für mich! :|3x

So notwendig und heilsam das innere Sterben ist, seien wir uns bewusst, dass es nicht Selbstzweck ist. Das Schlechte und Sündhafte in uns soll vernichtet werden, um Raum zu schaffen für das Bessere, nämlich für den neuen Menschen, der nach dem Bilde Christi geschaffen ist.

Vorbereitungsgebet: Litanei vom Heiligen Geist

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- Selbstentsagung

Um leer zu werden von uns selbst, müssen wir zweitens uns selbst täglich absterben: das heißt, wir müssen auf die Tätigkeit unserer Seelenkräfte und unserer leiblichen Sinne verzichten; wir müssen sehen, als sähen wir nicht; hören, als hören wir nicht, die Dinge dieser Welt gebrauchen, als gebrauchten wir sie nicht; der heilige Paulus nennt das "täglich sterben" - "Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein." - und bringt keine gute Frucht hervor. Wenn unsere frömmsten Andachtsübungen uns nicht zu diesem notwendigen und fruchtbaren Sterben führen, werden wir keine nennenswerte Frucht hervorbringen. Unsere religiösen Übungen bringen uns keinen Nutzen; alle unsere guten Werke werden befleckt sein von unserer Eigenliebe und unserem Eigenwillen. Selbst an unseren größten Opfern und besten Handlungen wird Gott kein Wohlgefallen haben, und bei unserem Tode werden wir mit leeren Händen dastehen, ohne Tugenden und Verdienste. Wir werden nicht einen Funken der reinen Liebe besitzen; denn diese wird nur jenen Seelen geschenkt, die sich selbst abgestorben sind und deren Leben mit Christus in Gott verborgen ist.

    Der heilige Paulus über das innere Sterben mit Christus: "Wir wissen ja, dass unser alter Mensch ans Kreuz geschlagen wurde, damit der sündige Leib vernichtet wird und wir nicht mehr Sklave der Sünde sind. Wer gestorben ist, ist von der Sünde befreit.

    Wenn wir aber mit Christus gestorben sind, so glauben wir, auch an seinem Leben teilzunehmen. Wissen wir doch, dass Christus, von den Toten auferstanden, nicht wieder stirbt. Der Tod hat keine Macht mehr über ihn. Mit seinem Tod ist er ein für allemal tot für die Sünde, mit seinem Leben aber lebt er nur für Gott. So betrachtet auch ihr euch als solche, die tot sind für die Sünde, die aber leben für Gott in Christus Jesus, unserem Herrn. Darum darf nicht mehr die Sünde in eurem sterblichen Leibe herrschen, dass ihr seinen Gelüsten folgt. Stellt eure Glieder nicht als Werkzeuge der Ungerechtigkeit in den Dienst der Sünde. Stellt euch vielmehr in den Dienst Gottes als Menschen, die vom Tod zum Leben gekommen sind. Gebt eure Glieder Gott als Werkzeuge der Gerechtigkeit hin. Denn die Sünde darf keine Macht mehr über euch haben..." (Röm. 6 V. 6-14)

GEBET: Wir bitten dich, Herr,  säubere uns von allem, was noch vom alten Menschen in uns ist, und wandle uns um in eine neue Schöpfung. Wir bitten dich, o Herr, suche uns heim und reinige unser Inneres damit unser Herr Jesus Christus, dein Sohn, bei seinem Kommen eine Wohnstätte in uns für dich bereitet finde. Amen.

Halte eine kleine Stille

Vorbereitungsgebet: Lauretanische Litanei

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(TK3.50)

Wie ein trostloser Mensch sich in die Hände Gottes empfehlen soll

Herr, Gott, heiliger Vater! sei jetzt und in Ewigkeit gebenedeit; denn wie Du willst, ist's vollbracht worden, und was Du vollbringst, ist gut. Freuen soll sich Dein Knecht an Dir, nicht an sich, noch an einem andern; Du meine Hoffnung und meine Krone, Du meine Freude und meine Ehre, o Herr! Was hat Dein Knecht, das er nicht von Dir empfangen und ohne sein Verdienst? Dein ist alles, was Du gegeben und was Du gemacht hast. Arm bin ich und in Mühen von meiner Jugend auf, und betrübt wird zuweilen meine Seele bis zu Tränen, und manchmal auch wird sie sich selbst verwirrt ob der hereinbrechenden Leiden.

    Ich verlange nach des Friedens Lust; um den Frieden Deiner Kinder flehe ist, die im Lichte der Tröstung von Dir geweiht werden. Gibst Du Frieden, gießest Du heiliges Verlangen ein, so wird die Seele Deines Knechtes voll Melodie und andächtig in Deinem Lobe sein. Hast Du Dich aber entzogen, wie Du gar oft zu tun pflegest, so wird er den Pfad Deiner Gebote nicht wandeln können, sondern muss vielmehr seine Knie beugen, um sich an die Brust zu schlagen, weil ihm nicht ist wie gestern und vorgestern, als Deine Leuchte über seinem Haupte leuchtete und er unter dem Schatten Deiner Flügel vor den einbrechenden Versuchungen beschirmt wurde.

    Vater, gerechter und immer zu preisender! Die Stunde ist gekommen, dass Dein Knecht erprobt werde. Geliebter Vater, es ziemt sich, dass in dieser Stunde Dein Knecht etwas für Dich leide. Vater, immer zu ehrender, die Stunde, deren Namen Du von Ewigkeit vorher wusstest, ist gekommen, dass Dein Knecht auf eine Weile äußerlich unterliege, innerlich aber allezeit bei Dir lebe; dass er ein Kleines gering geachtet, gedemütigt und vor den Menschen zunichte, und von den Leidenschaften und Siechtum aufgezehrt werde, um wiederum mit Dir in der Morgenröte des neuen Lichtes zu erstehen und unter den Himmlischen verklärt zu werden. Heiliger Vater, Du hast es so geordnet und so gewollt, und es ist geschehen, was Du geboten hast.

     Denn das ist eine Gnade für Deinen Freund, zu leiden und bedrängt zu werden in der Welt um Deiner Liebe willen, wie oft, und von wem immer, und auf welche Weise Du es geschehen lässt. Ohne Deinen Rat und Deine Vorsehung und ohne Grund geschieht nichts auf der Erde. Gut ist's mir, Herr, dass Du mich erniedrigt hast, damit ich Deine Gerechtigkeit kennen lerne, und allen Übermut, alle Vermessenheit des Herzens von mir tue. Nützlich ist's mir, dass die Beschämung mein Angesicht bedeckt hat, auf dass ich meinen Trost mehr bei Dir als bei den Menschen aufsuche. Gelernt habe ich daraus, auch vor Deinem unerforschlichen Gerichte zu erbeben, der Du den Gerechten wie dem Gottlosen schlägst, aber nicht ohne Billigkeit und Gerechtigkeit.

    Dank Dir, dass Du meines Wehes nicht geschont, sondern mich gekreuzigt hast mit bittern Streichen, mit Schmerzen mich treffend, und Ängste mir sendend außen und innen. Es ist niemand, der mich trösten könnte als Du, o Herr, mein Gott, Du himmlischer Seelenarzt, der Du schlägst und heilst, in die Totenwelt hinabführst und zurückführst. Deine Zucht an mir und Deine Rute wird mich lehren.

    Siehe, geliebter Vater, ich bin in deinen Händen; unter die Rute Deiner Zurechtweisung beuge ich mich; schlage meinen Rücken und meinen Nacken, damit ich meine Verderbtheit nach Deinem Willen zurechtbiege. Mache mich zu einem frommen und demütigen Jünger, wie Du es gern zu tun pflegst, damit ich nach jedem Deiner Winke wandle. Dir zur Zurechtweisung überlasse ich mich, und all das Meine; es ist besser, dass ich hier gezüchtigt werde, als künftig. Du weißt alles und jedes, und nichts ist Dir verborgen im menschlichen Gewissen. Bevor es geschieht, weißt Du das Kommende und Du hast nicht Not, dass Dich jemand belehre oder dessen mahne, was auf der Erde geschieht. Du weißt, was zu meinem Fortschritte frommt, und wie viel die Drangsal dient, der Sünden Rost damit abzufegen. Erfülle an mir, wie Du wünschest, Dein Wohlgefallen; verschmähe nicht mein sündiges Leben, das niemandem besser und klarer bekannt ist, als Dir allein.

    Gib mir, Herr! zu wissen, was ich wissen soll, zu lieben, was ich lieben soll, das zu preisen, was Dir zumeist gefällt, das zu achten, was Dir kostbar erscheint, das zu schmähen, was in Deinem Auge makelhaft ist. Lass mich nicht nach dem, was die äußern Augen sehen, urteilen, noch nach dem, was die Ohren unerfahrener Menschen hören, absprechen, sondern in wahrhaftem Urteile über Sichtbares und Geistiges mich entscheiden, und vor allem stets den Willen Deines Wohlgefallens erforschen.

    Getäuscht werden oft die Sinne der Menschen im Urteilen, getäuscht werden auch die Liebhaber der Welt, indem sie das nur Sichtbare lieben. Ist denn der Mensch deswegen besser, weil er von Menschen höher geschätzt wird? Der Schalk hintergeht den Schalk, der Eitle den Eitlen, der Blinde den Blinden, der Schwache den Schwachen, wenn er ihn rühmt; ja, er beschimpft ihn in Wahrheit vielmehr, wenn er ihn in nichtiger Weise lobt. Denn wie viel ein jeder in Deinen Augen ist, so viel ist er und nicht mehr, sagt der demütige Heilige Franziskus.

 

Halte eine kleine Stille - Schließe den Tag mit etwas Lobpreis, Dankgebete -gesänge


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