1. Woche: 7. Tag: Lieblosigkeit


Vorbereitungsgebet: Einleitung bis Gebet vor der Betrachtung und Ave Maria stella, Komm Schöpfer Geist 

(komme nach dem Gebet mit der Navigation: zurück, auf diese Seite!) Bete zwischendurch immer wieder:

|: Komm, Heiliger Geist, führe mich und bete Du für mich! :|3x

Wie leicht gleiten wir über die Lieblosigkeiten des alltäglichen Lebens hinweg! Unfreiwillige Zerstreuungen beim Gebet bauschen wir auf und bekennen sie in der Beichte; aber über die großen Verstöße gegen das Hauptgebot der Liebe schweigen wir. Und doch will der Herr an der Liebe erkennen, ob wir seine Jünger sind oder nicht. (Joh. 13 V. 35)

Vorbereitungsgebet: Litanei vom Heiligen Geist

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- Durch die Ganzhingabe üben wir vollkommene Nächstenliebe

Ein weiterer Ansporn, uns diese Form der Marienverehrung zu eigen zu machen, ist der große Nutzen, der unserem Nächsten daraus erwächst; denn sie ist eine hervorragende Übung der Nächstenliebe. Wir schenken nämlich dem Nächsten durch die Hände Mariens unseren teuersten Besitz: den Sühnewert und den fürbittenden Wert aller unserer guten Werke. Nicht einmal den kleinsten guten Gedanken oder das geringste Leiden nehmen wir aus. Alles, was wir an Sühnewerten erworben haben und bis zum Tode noch erwerben werden, überlassen wir der Gottesmutter, damit sie es zur Bekehrung der Sünder oder zur Befreiung der Armen Seelen aus dem Fegfeuer verwende.

    Ist das nicht vollkommene Nächstenliebe? Heißt das nicht, ein wahrer Jünger Jesu Christi sein, den man an der Nächstenliebe erkennt? Heißt das nicht, ohne Angst vor Selbstgefälligkeit Sünder bekehren und die Armen Seelen aus dem Fegfeuer befreien, ohne dass man dazu viel anderes tut als seine Standespflicht?

    Um die Bedeutung dieses Beweggrundes recht einzuschätzen, muss man sich bewusst werden, was die Befreiung eines Sünders oder die Befreiung einer Seele aus dem Fegfeuer wert ist. Es ist eine Tat von unendlichem Wert, größer als die Schöpfung des Himmels und der Erde, weil man damit einer Seele den Besitz Gottes schenkt. Und befreite man durch die Hingabe in einem ganzen Leben auch nur eine Seele aus dem Fegfeuer, bekehrte man auch nur einen einzigen Sünder, es müsste hinreichen, um jeden wahrhaft barmherzigen Menschen zur Ganzhingabe zu bewegen.

    Wenn aber unsere guten Werke durch die Hände Mariens gehen, gewinnen sie außerdem an Reinheit und darum auch an Verdienst, an sühnendem und fürbittendem Wert. Dadurch lindern sie viel wirksamer die Pein des Fegfeuers und tragen mehr zur Bekehrung der Sünder bei, als wenn sie nicht durch die jungfräulichen und freigebigen Hände Mariens gingen. Das Wenige, das man ohne Eigenwillen, aus gänzlich uneigennütziger Nächstenliebe durch die Gottesmutter herschenkt, gewinnt in Wahrheit große Macht, Gottes Zorn abzuwenden und sein Erbarmen herabzuziehen. Und vielleicht wird es sich beim Tode eines Menschen, der diese Hingabe recht treu geübt hat, herausstellen, dass er dadurch viele Seelen aus dem Fegfeuer befreit und viele Sünder bekehrt hat, obwohl er nur seine gewöhnlichen Standespflichten erfüllte. Welche Freude für ihn bei seinem Gericht! Welche Glorie in der Ewigkeit!

Der Apostel Johannes über Liebe und Lieblosigkeit: "daran erkannt man die Kinder Gottes und die Kinder des Teufels: Wer das Rechte nicht tut, ist nicht aus Gott; ebenso wenig, wer seinen Bruder nicht liebt.

    Das ist ja die Botschaft, die ihr von Anfang an gehört habt: Wir sollen einander lieben. Nicht wie Kain, der vom Bösen herkam und seinen Bruder erschlug. Und warum erschlug er ihn? Weil sein Tun böse war, das seines Bruders aber gerecht. Wundert euch nicht, Brüder, wenn die Welt euch hasst. Wir wissen, dass wir aus dem Tod zum Leben gekommen sind, weil wir die Brüder lieben. Wer keine Liebe hat, bleibt im Tode. Jeder, der seinen Bruder hasst, ist ein Mörder. Ihr wisst, dass kein Mörder das ewige Leben in sich trägt.

    Daran haben wir die Liebe Gottes erkannt, dass er sein Leben für uns dahingegeben hat. So müssen auch wir das Leben für die Brüder hingeben. Wer die Güter der Welt besitzt und seinen Bruder Not leiden sieht und doch sein Herz vor ihm verschließt: wie kann in dem die Liebe Gottes wohnen? Kinder, lasst uns nicht mit Worten und mit der Zunge lieben, sondern in der Tat und in der Wahrheit!...

    Das aber ist sein Gebot: Wir sollen an den Namen seines Sohnes Jesus Christus glauben und einander lieben. So hat er es geboten. Wer seine Gebote hält, bleibt in Gott und Gott in ihm." (1.Joh. 3 V. 10-18;23;24)

GEBET: Gott, du hast die seligste Jungfrau Maria uns als Mutter der schönen Liebe zur Verehrung gegeben; gewähre gnädig, dass wir unter ihrem Schutz dich in allen und über alles auf Erden lieben und uns der seligen Gemeinschaft deiner Heiligen im Himmel erfreuen dürfen. Amen.

Halte eine kleine Stille

Vorbereitungsgebet: Lauretanische Litanei

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(TK1.15+16)

Von den Werken, die aus Liebe geschehen

(15) Um kein Ding in der Welt und um keines Menschen Liebe willen soll man etwas Böses tun. Aber zum Frommen eines Bedürftigen ist zuweilen ein gutes Werk zu unterlassen oder manchmal gegen ein besseres zu vertauschen. Denn geschieht dies, so wird das gute Werk nicht vernichtet, sondern in ein besseres umgewandelt. Ohne Liebe frommt ein äußerlich Werk niemanden. Was aber aus Liebe geschieht, wie klein und wie verschmäht es auch immer sei, so wird es doch ganz fruchtbar, da Gott mehr erwägt, wie groß der innere Sinn ist, woraus einer wirkt, als wie groß das ist, was er wirkt.

    Viel wirkt, wer viel liebt; viel wirkt, wer recht wirkt; recht wirkt, wer mehr der Gesamtheit als dem eigenen Willen dient. Oft scheint etwas Liebe und ist vielmehr Fleischlichkeit, weil natürliche Neigung, Eigenwille, Hoffnung und Vergeltung und Hang nach Gemächlichkeit selten fehlen.

    Wer wahre und vollkommene Liebe hat, sucht in keiner Sache sich selbst, sondern wünscht Gottes Ehre allein in allem gefördert.

    Auch beneidet er niemanden, weil er keine besondere Freude liebt und sich nicht in sich selbst erfreuen will, sondern in Gott über alle Güter beseligt zu werden wünscht. Niemanden schreibt er etwas Gutes zu, sondern führt alles gänzlich auf Gott zurück, von dem alle Dinge entspringen, in dem alle Heiligen am Ende selig ruhen.

    O, wer ein Fünklein wahrer Liebe hätte, würde vollkommen sicher fühlen, wie alles Irdische voll von Eitelkeit ist.

Wie man fremde Gebrechen geduldig leiden soll

Was der Mensch an sich oder an Anderen nicht zu bessern vermag, soll er geduldig ertragen, bis Gott es anders fügt. Denke, dass es vielleicht also besser ist für deine Bewährung und Geduld, ohne welche unsere Verdienste nicht gar hoch zu schätzen sind. Du sollst jedoch solcher Hemmnisse wegen zu Gott flehen, dass er dich Seiner Hilfe würdige, damit du sie sanftmütig ertragen könnest.

     Wer ein- oder zweimal ermahnt sich nicht aufklären lässt, mit dem sollst du nicht streiten, sondern befiehl es gänzlich Gott, dass Sein Wille und Seine Ehre in allen Seinen Dienern vollbracht werde; Er weiß Böses in Gutes zu kehren. Befleiße dich, fremde Gebrechen und Schwächen jeder Art geduldig zu ertragen, weil auch du vieles hast, was die anderen von dir ertragen müssen. Kannst du dich selbst nicht so machen, wie du willst, wie wirst du einen anderen nach Deinem Wohlgefallen machen können? Gern sehen wir andere vollkommen, doch die eigenen Gebrechen bessern wir nicht.

    Wir wollen, dass andere streng zurecht gewiesen werden, und wollen uns selbst nicht zurecht weisen lassen. Uns missfällt der anderen große Ungebundenheit, und doch wollen wir uns nicht verbieten lassen, um was wir bitten. Wir wollen, dass andere durch Satzungen eingeschränkt werden, und dulden doch selbst weiter keine Schranke. So ist also offenbar, wie selten wir den Nächsten nach unserem Maße messen. Wären alle Menschen vollkommen, was hätten wir dann von den anderen nach Gottes willen zu leiden?

    Nun aber hat es Gott so geordnet, auf dass einer des anderen Bürde tragen lerne, weil niemand ohne Berechnen, niemand ohne Bürde, niemand sich selbst genügend, niemand sich weise genug ist, sondern wir einander ertragen, einander trösten, gemeinsam helfen, belehren und ermahnen müssen. Wie groß aber eines jeden Tugend gewesen, das zeigt sich am besten gelegentlich an der Widerwärtigkeit. Denn die Gelegenheiten machen den Menschen nicht gebrechlich, sondern zeigen, wer er ist.

 

Halte eine kleine Stille - Schließe den Tag mit etwas Lobpreis, Dankgebete -gesänge


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