2. Woche: 1. Tag: Maria und die Allerheiligste Dreifaltigkeit


Vorbereitungsgebet: Einleitung bis Gebet vor der Betrachtung und Ave Maria stella, Komm Schöpfer Geist und Litanei vom Heiligen Geist 

(komme nach dem Gebet mit der Navigation: zurück, auf diese Seite!) Bete zwischendurch immer wieder:

|: Komm, Heiliger Geist, führe mich und bete Du für mich! :|3x

Kein Geschöpf ist so in das Geheimnis des Dreieinigen Gottes hineingenommen wie Maria. Wer sich liebend in ihre Beziehung zu jeder der drei göttlichen Personen versenkt, der wird durch Gottes Gnade immer neue Tiefen und Schönheiten entdecken.

Vorbereitungsgebet: Lauretanische Litanei

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- Gott wollte sich Mariens bei der Menschwerdung bedienen

Gott Vater hat der Welt seinen eingeborenen Sohn nur durch Maria geschenkt. Wie sehr sich auch die Patriarchen nach dem Erlöser gesehnt, wie sehr die Propheten und Gerechten des Alten Bundes viertausend Jahre lang um ihn gefleht hatten, Maria allein war es, die ihn verdient hat. Nur sie hat durch die Kraft ihrer Gebete und ihre hohe Tugend Gnade gefunden vor Gott. Der heilige Augustinus sagt uns, die Welt sei unwürdig gewesen, den Sohn des Vaters zu empfangen. Darum habe Gott ihn Maria geschenkt, damit die Welt ihn durch sie empfange.

    Gott Sohn ist Mensch geworden um unseres Heiles willen, aber in Maria und durch Maria.

    Gott der Heilige Geist hat Jesus Christus in Maria gebildet. Doch ließ er zuvor durch einen seiner höchsten Engel ihr Jawort erbitten.

Maria und die Allerheiligste Dreifaltigkeit

Gott Vater hat Maria seine Fruchtbarkeit mitgeteilt, soweit ein bloßes Geschöpf sie aufnehmen konnte. So hat er ihr die Macht verliehen, seinen Sohn und alle Glieder des Mystischen Leibes Christi hervorzubringen.

    Gott Sohn stieg als neuer Adam in Mariens jungfräulichen Schoß herab, der für ihn das irdische Paradies war.  Er hat darin sein Wohlgefallen gefunden und im Verborgenen Wunder der Gnade gewirkt. Der menschgewordene Gott sah seine Freiheit darin, in Mariens Schoß gefangen zu sein. Er offenbarte seine Macht, indem er sich von diesem zarten Mädchen umhertragen ließ. Er erblickte seine und seines Vaters Herrlichkeit darin, seinen Glanz allen Geschöpfen hienieden zu verbergen, um ihn nur Maria kundzutun. Seine Unabhängigkeit und seine Majestät verherrlichte er, indem er von dieser liebenswerten Jungfrau abhängig sein wollte in seiner Empfängnis, in seiner Geburt, in seiner Darstellung im Tempel, in seinem dreißigjährigen verborgenen Leben. Ja noch in seinem Tode, bei dem sie zugegen sein musste, wollte er mit ihr zusammen ein einziges Opfer darbringen. Mit ihrer Einwilligung sollte er dem ewigen Vater geopfert werden, so wie einst Isaak mit Abrahams Zustimmung zum göttlichen Willen. Sie ist es, die ihn gestillt, genährt, gepflegt, aufgezogen und für uns dahingegeben hat.

    Wie wunderbar und unfasslich ist doch eine solche Abhängigkeit Gottes! Der Heilige Geist konnte davon im Evangelium nicht schweigen, obwohl er doch sonst all das Wunderbare verschwieg, das die menschgewordene Weisheit während ihres verborgenen Lebens gewirkt hat. So wollte er uns den unendlichen Wert und die Schönheit dieser Abhängigkeit zeigen. Dadurch dass Jesus Christus dreißig Jahre lang seine Mutter untertan war, hat er seinen himmlischen Vater mehr verherrlicht, als wenn er die ganze Welt bekehrt und die größten Wunder gewirkt hätte.

    Wenn wir das übrige Leben Jesu aufmerksam betrachten, finden wir, dass er seine Wunder durch Maria beginnen wollte. Er hat Johannes den Täufer im Schoße seiner Mutter Elisabeth durch das Wort Mariens geheiligt. Kaum hatte Maria gesprochen, da war Johannes geheiligt; das war Jesus erstes und größtes Wunder in der Ordnung der Gnade. Bei der Hochzeit zu Kana verwandelte er auf Mariens demütiges Bitten das Wasser in Wein; das war sein erstes Wunder in der Ordnung der Natur. Er hat seine Wunder durch Maria begonnen. Durch Maria hat er sie fortgesetzt und wird sie weiter fortsetzen bis zum Ende der Zeiten.

    Gott der Heilige Geist bringt keine weitere göttliche Personen hervor. Er wird also in Gott selbst nicht fruchtbar, ist aber in Maria fruchtbar geworden, mit der er sich vermählt hat. Mit ihr und in ihr hat er sein Meisterwerk, den Gottmenschen, hervorgebracht; mit ihr und in ihr bringt er täglich bis zum Ende der Welt die Auserwählten und die Glieder am Leibe dieses anbetungswürdigen Hauptes hervor. Je mehr er darum seine treue und unzertrennliche Braut Maria in dieser Seele wirken, desto mehr kann er in dieser Seele wirken, desto besser kann er Christus in ihr hervorbringen und umgekehrt die Seele in Christus.

    Das soll natürlich nicht heißen, dass die allerseligste Jungfrau dem Heiligen Geist erst die Fruchtbarkeit verleiht, als besäße er sie nicht schon; er ist Gott und besitzt darum die Fruchtbarkeit oder Fähigkeit des Hervorbringens wie der Vater und der Sohn. Ich möchte damit nur sagen, dass der Heilige Geist sich Maria bedienen will, obwohl er ihrer nicht im geringsten bedarf, und dass er auf diesem Wege seine Fruchtbarkeit verwirklicht, indem er in ihr und durch sie Jesus Christus und dessen Glieder hervorbringt. Das ist ein Geheimnis der Gnade, das selbst vielen gelehrten und frommen Christen unbekannt ist.

Schriftwort, von der Kirche auf Maria bezogen: "Der Herr besaß mich schon im Anfang seiner Wege, bevor er etwas schuf, von Anbeginn. Von Ewigkeit her bin ich eingesetzt, von Urbeginn, bevor die Erde ward... Als er die Himmel bereitete, war ich zugegen... Als er die Grundfesten der Erde legte, da war ich schon bei ihm, alles ordnend.

    Und ich ergötzte mich Tag für Tag, spielend vor ihm allezeit, spielend auf dem Erdenrund. Und meine Wonne war es, bei den Menschenkindern zu sein.

    Wohlan denn, Kinder, höret mich: Selig, die auf meine Wege achten. Vernehmet die Lehre, werdet weise und verwerft sie nicht. Selig der Mensch, der mich hört und an meinen Türen wacht alle Tage... Wer mich findet, findet das Leben und schöpft das Heil vom Herrn."

GEBET: Allmächtiger, ewiger Gott, du hast durch die Mitwirkung des Heiligen Geistes den Leib und die Seele der glorreichen Jungfrau Maria zu einer würdigen Wohnstätte deines Sohnes bereitet: gib uns, die wir uns ihres Andenken erfreuen, dass wir durch ihre milde Fürbitte von den bevorstehenden Übeln befreit werden. Amen.

Halte eine kleine Stille

Vorbereitungsgebet: Gebet des hl. Ludwig Maria

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(Bedeutung der Ganzhingabe T 1 - 15)

Das Geheimnis Mariens

Einführung

(1) Du auserwählte Seele, vernimm ein Geheimnis, das er Allerhöchste mir geoffenbart hat und das ich in keinem alten oder neuen Buche finden konnte. Im Heiligen Geist vertraue ich es dir an, aber unter drei Bedingungen:

    1. Du darfst es nur solchen Menschen mitteilen, die es verdienen und durch ihr Gebetsleben, durch Almosen und Abtötung, durch die Verfolgung, die sie erleiden, durch Selbstentäußerung und Seeleneifer.

    2. Du musst es benützen, um heilig zu werden und dich vom Irdischen zu lösen; denn die Größe dieses Geheimnisses wächst in dem Maße, als eine Seele davon Gebrauch macht. Darum hüte dich wohl, untätig die Hände in den Schoß zu legen; denn mein Geheimnis würde dir zum Gift und wäre dein Verderben.

    3. Alle Tage deines Lebens sollst du Gott danken für die Gnade, die er dir erwiesen hat; denn er hat dir ein Geheimnis eröffnet, das zu kennen du nicht verdienst.

    Und je mehr du bei deinen alltäglichen Handlungen von diesem Geheimnis Gebrauch machst, desto besser wirst du seinen Wert und seine Vorzüge erkennen, wenn auch anfangs nur unvollkommen infolge deiner vielen und schweren Sünden und deiner geheimen Selbstgefälligkeit.

    (2) Ehe Du in deinem natürlichen, ungestümen Drang nach Erkenntnis der Wahrheit weiterliest, knie dieser und bete andächtig das "Meerstern, ich dich grüße", und "Komm, Schöpfer Geist". Dadurch sollst du von Gott die Gnade erflehen, dieses göttliche Geheimnis verstehen und schätzen zu lernen.

    Ich habe nicht viel Zeit zum Schreiben und du nicht viel zum Lesen, so werde ich alles in Kürze sagen.

I.

Maria unsere Heilung

1. Notwendigkeit der Selbstheiligung

(3) Seele, du lebendiges Abbild Gottes, erkauft mit dem kostbaren Blute Jesu Christi, Gott will von dir, dass du in diesem Leben heilig wirst wie er, und im ewigen Leben selig wie er. Das Streben nach der Heiligkeit Gottes ist deine eindeutige Berufung. Alle deine Gedanken, Worte und Werke,  deine Leiden, ja jede Regung deines Lebens muss darauf gerichtet sein; sonst arbeitest du gegen Gott, denn du tust nicht das, wofür er dich geschaffen hat und wofür er dich jetzt am Leben erhält. Welch wunderbares Werk ist doch das! Staub wandelt sich in Licht, Unlauterkeit in Reinheit, Sünde in Heiligkeit, der Mensch in Gott! Fürwahr, ein wunderbares Werk!

    Aber auch ein schweres Werk, das der Natur allein gar nicht möglich ist. Nur Gott kann es zu Ende führen durch die Gnade, und zwar durch eine überreiche und außerordentliche Gnade. Selbst die Erschaffung des ganzen Weltalls ist kein so großes Meisterwerk wie dieses.

2. Mittel zur Selbstheiligung

(4) Seele, was willst du nun tun? Welches Mittel wirst du wohl wählen, um dich dahin zu erheben, wohin Gott dich ruft? Die Mittel des Heiles und der Heiligung sind ja allen bekannt. Das Evangelium gibt sie an, die Lehrer des geistlichen Lebens erläutern sie, die Heiligen üben sie, und alle, die sich retten und zur Vollkommenheit gelangen wollen, brauchen sie. Es sind: Demut des Herzens, unaufhörliches Gebet, allseitige Abtötung, Hingabe an die göttliche Vorsehung und Gleichförmigkeit mit dem Willen Gottes.

    (5) Um alle diese Mittel des Heiles und der Heiligung nützen zu können, braucht man unbedingt die Gnade Gottes. Diese Gnade wird in größerem oder kleinerem Maße allen geschenkt, daran ist nicht zu zweifeln. Ich sage: in größerem oder kleinerem Maße. Denn Gott ist zwar unendlich gut, aber er gibt doch nicht allen gleich viel Gnade, obwohl er jedem genug gibt. Eine treue Seele verrichtet mit einer großen Gnade ein großes Werk und mit einer kleinen Gnade ein kleines Werk. Wert und Größe der von Gott geschenkten und von der Seele treu angenommenen Gnade bestimmen Wert und Größe unserer Handlungen. Diese Grundsätze sind unbestreitbar.

    (6) Alles läuft daher darauf hinaus, ein Mittel zu finden, um leicht von Gott die zur Selbstheiligung nötige Gnade zu erlangen; und gerade das will ich dir eröffnen. Um diese Gnade Gottes zu finden, muss man Maria finden.

3. Stellung und Vorrechte Mariens

(7) 1. Maria allein hat Gnade vor Gott gefunden, sowohl für sich selbst wie auch für jeden einzelnen Menschen. Die Patriarchen, die Propheten und alle Heiligen des Alten Bundes haben diese Gnade nicht gefunden.

    (8) 2. Maria hat dem Urheber aller Gnade Sein und Leben geschenkt; darum heißt sie Mutter der Gnade.

    (9) 3. Gott Vater, wesenhafte Quelle jeder vollkommenen Gabe und jeder Gnade, hat ihr seinen Sohn und damit alle seine Gnaden geschenkt. In ihm und mit ihm ist ihr also der Wille Gottes übergeben, so lehrt der heilige Bernhard.

    (10) 4. Gott hat Maria zur Hüterin, Verwalterin und Ausspenderin seiner Gnaden erwählt: alle seine Gnaden und alle seine Gaben gehen also durch ihre Hände. Und der heilige Bernardin lehrt, dass sie aufgrund der ihr von Gott verliehenen Macht die Gnaden des Ewigen Vaters, die Tugenden Jesu Christi und die Gaben des Heiligen Geistes verteilt an wen sie will, wie sie will, und wann sie will und in welchem Maße sie will.

    (11) 5. Wie in der Ordnung der Natur ein Kind einen Vater und eine Mutter haben muss, so muss in der Ordnung der Gnade ein wahres Kind der Kirche Gott zum Vater und Maria zur Mutter haben. Wenn einer sich rühmt, er habe Gott zum Vater, aber dabei keine rechte Kindesliebe für Maria hegt, dann ist er ein Lügner und hat den Teufel zum Vater.

    (12) 6. Da Maria das Haupt der Auserwählten, Jesu Christi gebildet hat, ist es auch ihre Aufgabe die Glieder am Leibe dieses Hauptes zu bilden, nämlich die wahren Christen. Eine Mutter bringt ja nicht das Haupt ohne die Glieder zur Welt, noch die Glieder ohne das Haupt. Wer darum ein Glied Jesu Christi sein will, der voll der Gnade und Wahrheit ist, der muss mittels der Gnade Jesu Christi in Maria gestaltet werden. Denn in ihr wohnt der Heiland in seiner Fülle, damit sie ihn in seiner Fülle weitergeben kann an die wahren Glieder Jesu Christi und an ihre wahren Kinder.

    (13) 7. Der Heilige Geist hat sich Maria anverlobt und in ihr, durch sie und aus ihr sein Meisterwerk hervorgebracht, Jesus Christus, das menschgewordene Ewige Wort. Niemals hat er Maria verstoßen, und darum bringt er täglich in ihr und durch sie auf geheimnisvolle, aber durchaus wirkliche Weise die Auserwählten hervor.

    (14) 8. Maria hat von Gott eine besondere Macht erhalten, die Seelen zu nähren und ihr Wachstum in Gott zu fördern. Der heilige Augustinus sagt sogar, alle Auserwählten seien auf Erden im Schoß Mariens eingeschlossen und kämen erst dann ans Licht, wenn diese gute Mutter sie zum ewigen Leben gebiert. Wie darum das Kind seine ganze Nahrung von der Mutter erhält, und zwar in einer seiner Schwäche angepassten Form, so empfangen die Auserwählten ihre ganze geistige Nahrung und ihre ganze Kraft von Maria.

    (15) 9. Zu Maria hat Gott Vater gesprochen: Meine Tochter, schlage deine Wohnung in Jakob auf, nämlich in meinen Auserwählten, die durch Jakob versinnbildlicht sind. Zu Maria sprach Gott Sohn: Meine geliebte Mutter, in Israel soll dein Erbe sein, das heißt in den Gotteskindern. Zu Maria hat schließlich der Heilige Geist gesprochen: Meine getreue Braut, schlage Wurzeln in meinen Auserwählten. Wer darum erwählt und vorherbestimmt ist, der hat die Gottesmutter bei sich in seiner Seele. Er lässt sie darin die Wurzeln einer tiefen Demut, einer glühenden Gottesliebe und aller Tugenden schlagen.

 

Vorbereitungsgebet: Rosenkranzgebet

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