2. Woche: 2. Tag: Braut des Heiligen Geistes


Vorbereitungsgebet: Einleitung bis Gebet vor der Betrachtung und Ave Maria stella, Komm Schöpfer Geist und Litanei vom Heiligen Geist 

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|: Komm, Heiliger Geist, führe mich und bete Du für mich! :|3x

Das ganze Leben Mariens stand unter der Überschattung des Heiligen Geistes. Die Heilige Schrift berichtet nicht viel von ihr; aber es ist kennzeichnend, dass ihre erste und ihre letzte Erwähnung im neuen Testament sie in Verbindung mit dem Heiligen Geist zeigt. Echte Marienliebe und Verehrung des Heiligen Geistes gehören aufs engste zusammen.

Vorbereitungsgebet: Lauretanische Litanei

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- Maria bringt Christus in den Seelen hervor

Zudem ist Jesus jetzt und immer das Kind Mariens. Himmel und Erde wiederholen es ihr ja täglich tausend- und aber tausendmal: "Und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus." Darum ist sicherlich Jesus Christus für jeden einzelnen Menschen, der ihn besitzt, genau so das Kind und das Werk Mariens wie für die ganze Welt im Allgemeinen. Wenn daher ein Gläubiger Jesus in seinem Herzen gestaltet hat, dann darf er kühn bekennen: "Inniger Dank sei Maria! Was ich besitze, hat sie bewirkt und hervorgebracht, und ohne sie besäße ich es nicht." Wenn schon der heilige Paulus von sich behaupten kann: "Noch, einmal leide ich Geburtswehen um euch, bis Christus in euch Gestalt gewinnt", dann können wir mit größten Recht Maria sprechen lassen: Täglich leide ich Geburtswegen um die Kinder Gottes, bis mein Sohn Jesus Christus in der Fülle seines Mannesalters in ihnen Gestalt angenommen hat. In einem kühnen Gedankenflug geht der heilige Augustinus noch viel weiter als ich. Er erklärt nämlich, alle Erwählten seien in dieser Welt im Schoße der heiligen Jungfrau verborgen, um dem Bilde des Gottessohnes gleichförmig zu werden; diese gute Mutter bewahre, nähre und erhalte sie dort und fördere ihr Wachstum so lange, bis sie nach dem Tode sie zur ewigen Herrlichkeit gebiert. Denn das ist erst der eigentliche Tag ihrer Geburt, wie die Kirche den Tod der Gerechten nennt. Welch ein Geheimnis der Gnade ist doch dies, den Weltmenschen unbekannt, den Kindern Gottes nur wenig bekannt!

Maria bildet die Heiligen

Gott der Heilige Geist will sich in ihr und durch sie seine Auserwählten bilden. Darum spricht er zu ihr: "In meinen Auserwählten sollst du Wurzeln schlagen; du, meine geliebte Braut, sollst die Wurzeln all deiner Tugenden schlagen in meinen Erwählten, damit sie wachsen von Tugend zu Tugend und von Gnade zu Gnade. Ich habe ein solches Gefallen an dir gefunden, als du auf Erden lebtest und die erhabensten Tugenden übtest, dass ich dich weiter auf Erden finden möchte, ohne dass du aufhörst, im Himmel zu sein. Darum lebe weiter in meinen Auserwählten, damit ich mit Wohlgefallen in ihnen die Wurzeln deines unüberwindlichen Glaubens, deiner tiefen Demut, deiner allseitigen Abtötung, deines erhabenen Gebetes, deiner glühenden Gottesliebe, deiner festen Hoffnung und all deiner Tugenden erblicke. Du bist ja immer noch meine Braut, treu, rein und fruchtbar wie eh und je. Dein Glaube soll mir Gläubige schenken, deine Reinheit Jungfrauen, deine Fruchtbarkeit Auserwählte und Gottestempel."

    Wenn Maria in einer Seele Wurzeln geschlagen hat, dann bringt sie darin Wunder der Gnade hervor, wie nur sie es vermag. Sie allein ist ja die fruchtbare Jungfrau, die niemals ihresgleichen an Reinheit und Fruchtbarkeit gefunden hat, noch finden wird.

    Zusammen mit dem Heiligen Geist hat Maria den Gottmenschen hervorgebracht, das Größte, was es je gab und geben wird. Sie wird auch in größten Dingen der Endzeit wirken. Ihr ist die Bildung und Erziehung der großen Heiligen vorbehalten, die gegen das Weltende hin auftreten werden. Denn nur diese einzigartige und wunderbare Jungfrau kann zusammen mit dem Heiligen Geist Einzigartiges und Außergewöhnliches hervorbringen.

    Wenn der Heilige Geist, ihr Bräutigam, Maria in einer Seele findet, dann eilt er hin, geht ganz in diese Seele ein und teilt sich ihr in seiner Fülle mit, und zwar genau in dem Maße, in dem diese Seele seiner Braut Eingang gewährt. Einer der Hauptgründe dafür, dass der Heilige Geist heutzutage keine auffallende Wunder in den Seelen wirkt, ist die Tatsache, dass er sie zu wenig mit seiner treuen, unzertrennlichen Braut vereinigt findet. Ich sage: unzertrennliche Braut des Heiligen Geistes; denn seit er als die wesenhafte Liebe des Vaters und des Sohnes sich mit Maria vermählt hat, um Jesus Christus, das Haupt der Auserwählten, hervorzubringen, und dann Jesus Christus in den Auserwählten, seitdem hat er sie niemals verstoßen, weil sie stets treu und fruchtbar geblieben ist.

Heilig-Geist-Verehrung, das Geheimnis der Fruchtbarkeit: "Im sechsten Monat ward der Engel Gabriel von Gott gesandt in eine Stadt in Galiläa mit Namen Nazareth zu einer Jungfrau. Sie war verlobt mit einem Manne namens Josef, aus dem Hause Davids. Der Name der Jungfrau war Maria. Der Engel trat bei ihr ein und sprach: 'Sei gegrüßt du Gnadenvolle! Der Herr ist mit dir. Du bist gebenedeit unter den Frauen.' Bei diesen Worten erschrak sie und dachte nach, was dieser Gruß bedeuten solle. Der Engel sprach zu ihr: 'Fürchte dich nicht, Maria, denn du hat bei Gott Gnade gefunden. Du wirst empfangen und einen Sohn gebären. Dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird groß sein und der Sohn des Allerhöchsten genannt werden. Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Er wird über das Haus Jakobs herrschen in Ewigkeit und seines Reiches wird kein Ende sein.' Maria sprach zum Engel: 'Wie wird das geschehen, da ich keinen Mann erkenne?' Der Engel antwortete ihr: 'Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Allerhöchsten wird dich überschatten. Darum wird auch das Heilige, das aus dir geboren wird, Sohn Gottes genannt werden. Auch Elisabeth, deine Verwandte, hat in ihrem Alter noch einen Sohn empfangen, und sie, die für unfruchtbar gilt, zählt schon den sechsten Monat. Denn bei Gott ist kein Ding unmöglich.' Da sprach Maria: 'Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe nach deinem Wort'" (Lk. 1 V. 26-38)

GEBET: Allmächtiger, ewiger Gott, du hast im Herzen der seligen Jungfrau Maria eine würdige Wohnstätte des Heiligen Geistes bereitet; verleihe uns, die wir mit frommem Sinn dieses unbefleckte Herz feiern, die Kraft, nach deinem Herzen zu leben.. Amen.

Halte eine kleine Stille

Vorbereitungsgebet: Gebet des hl. Ludwig Maria

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(Bedeutung der Ganzhingabe T 16 - 24)

Das Geheimnis Mariens

4. Wie Maria Jesus in uns bildet

(16) Der heilige Augustinus nennt Maria forma Dei, die lebendige Gussform Gottes, und das ist sie auch wirklich; denn in ihr allein ist Christus als Mensch gebildet worden, ohne einen Zug seiner Gottheit dabei einzubüßen. Auch der Mensch kann nur in ihr allein zu einem getreuen Abbild Gottes gestaltet werden, soweit die menschliche Natur durch die Gnade Jesu Christi dessen fähig ist.

    Ein Bildhauer kann eine Statue oder ein Bild auf zweierlei Art naturgetreu herstellen. Er kann entweder sein Geschick, seine Kraft, sein Können und die Güte seiner Werkzeuge darauf verwenden, das Abbild aus einem harten und formlosen Stoff herauszuhauen, oder er kann es gießen. Ersteres ist lang und umständlich und vielen Zufälligkeiten ausgesetzt: ein ungeschickter Hieb mit Meißel und Hammer kann das ganze Werk verderben. Das zweite Verfahren aber ist rasch, leicht und angenehm, fast mühe- und kostenlos, wenn nur der dazu verwendete Stoff recht gefügig ist und der Hand des Bildners keinen Widerstand entgegensetzt.

    (17) Maria ist Gottes erhabene Gussform, vom Heiligen Geist gebildet, um den menschgewordenen Gott durch die hypostatische Vereinigung und den vergöttlichten Menschen durch die Gnade zu formen. Kein Zug der Gottheit fehlt dieser Form. Wer in ihr gegossen wird und sich bereitwillig formen lässt, der empfängt ohne viel Qual und Mühe, auf eine sanfte und der menschlichen Schwäche angepasste Weise alle Züge Jesu Christi, des wahren Gottes. Dieser Weg ist sicher, ohne Gefahr einer Täuschung, denn der Teufel konnte niemals an Maria heran und wird  es niemals können. Und schließlich ist dieser Weg heilig und unbefleckt, ohne Schatten des geringsten Sündenmakels.

    (18) Betrachten wir eine Seele, die in Jesus Christus geformt ist auf die übliche Weise, wie jene es tun, die gleich Bildhauern auf ihr Können vertrauen und sich auf ihr Geschick verlassen. Wie sehr unterscheidet sie sich von einer ganz bildsamen, gelösten, ja gleichsam flüssig gewordenen Seele, die ohne jeden Eigenwillen sich in Maria ergießt und sich in ihr durch das Wirken des Heiligen Geistes formen lässt! Wie viele Flecken und Fehler, wieviel Dunkel und Täuschung, wieviel Naturhaftes und Menschliches hat die erste Seele noch an sich, wie rein dagegen, wie vergöttlicht und wie christusähnlich ist die letztere!

5. Lobpreis Mariens

(19) Niemals gab es ein Geschöpf, niemals wird es eines geben, in dem Gott größer ist als in der himmlischen Jungfrau Maria - abgesehen von der Größe, die er in sich selbst hat -, nicht einmal in den höchsten Seraphim im Paradies. Maria ist Gottes Paradies und seine mit Worten nicht zu beschreibende Welt. Gott Sohn ist in sie eingegangen, um Wunder in ihr zu wirken, sie zu behüten und sein Wohlgefallen in ihr zu finden. Für den Menschen auf seiner Pilgerfahrt schuf Gott eine Welt, die Welt, die wir bewohnen. Für den verklärten Menschen schuf er eine andere Welt, das himmlische Paradies. Aber auch für sich selbst hat er eine Welt geschaffen, die er Maria nannte; eine Welt, die fast allen Sterblichen hienieden unbekannt und für alle Engel und Heiligen des Himmels unbegreiflich ist. Sie sind voll heiligen Staunens, Gott in so erhabener Ferne zu erblicken, so abgesondert und verborgen in seiner Welt, der himmlischen Jungfrau Maria; und so rufen sie ohne Unterlass: Heilig, Heilig, Heilig!

6. Die Seele findet Gott in Maria

    (20) Selig, ja tausendmal selig ist die Seele hienieden, die der Heilige Geist das Geheimnis erkennen lässt; der er diesen verschlossenen Garten auftut, auf dass sie darin eintrete; diesen versiegelten Quell, auf dass sie daraus schöpfe und in langen Zügen die lebendigen Wasser der Gnade trinke! Eine solche Seele wird in diesem liebenswerten Geschöpf nur Gott allein finden, ohne Beimischung von irgend etwas Geschaffenem; einen Gott, der zwar unaussprechlich erhaben und heilig ist, sich aber doch in unendlich erbarmender Güte ihrer Schwäche anpasst. Gott ist zwar überall; überall kann man ihn finden, selbst in der Hölle. Aber nirgends kann ein Geschöpf ihm so nahe kommen, nirgends findet es ihn der eigenen Schwäche mehr angepasst als in Maria, denn dazu ist er ja in sie herabgekommen. Überall anders ist er das Brot der Starken und der Engel; in Maria aber ist er das Brot der Kinder.

    (21) Man glaube nur ja nicht, wie manche irregeleitete Geister, dass Maria durch ihre Geschöpflichkeit die Vereinigung mit dem Schöpfer hindere; denn es ist ja nicht mehr Maria, die lebt, sondern Jesus Christus allein, Gott allein, der in ihr lebt. Ihre Umwandlung in Gott ist weit vollkommener als die der Heiligen. Maria ist nur für Gott geschaffen; sie hält die Seele in keiner Weise bei sich zurück, sondern sie versenkt sie in Gott und vereint sie um so vollkommener mit ihm, je mehr die Seele mit ihr vereint ist. Maria ist Gottes wunderbares Echo. Wenn man "Maria" ruft, dann antwortet sie "GOTT". Wenn man sie wie die heilige Elisabeth seligpreist, dann verherrlicht sie Gott. Hätten jene irregeleiteten Geister, die noch in ihren Gebeten vom Teufel erbärmlich getäuscht werden, Maria zu finden gewusst, und durch Maria Jesus und durch Jesus Gott Vater, dann wären sie nicht so jämmerlich zu Fall gekommen, wer einmal Maria gefunden hat, und durch Maria Jesus und durch Jesus Gott Vater, der hat damit alles gefunden, was es in Gütern gibt. "Alles", das will sagen, dass nichts ausgenommen ist. Alle Gnade findet er, alle Freundschaft Gottes, alle Sicherheit gegen Gottes Feinde, alle Wahrheit gegen die Lüge, leichten Sieg über die Hindernisse des Heiles, jegliche Tröstung und Freude in den Bitternissen des Lebens. 

7. Kein Kind Mariens ohne Kreuz

(22) Wer die Gottesmutter durch eine echte Marienverehrung gefunden hat, der bleibt dadurch natürlich nicht verschont von Kreuz und Leid. Im Gegenteil, er wird sogar mehr davon bedrängt als ein anderer; denn Maria ist die Mutter der Lebenden und gibt daher allen ihren Kindern reichlich vom Baum des Lebens, nämlich vom Kreuze Christi. Aber wenn sie ihnen große Kreuze auflegt, erlangt sie ihnen auch die Gnade, sie geduldig, ja sogar freudig zu tragen. Die Kreuze, die sie ihren Kindern gibt, sind also eher Süßigkeiten, es sind versüßte Kreuze und nicht bittere Kreuze. Wohl verkosten die Kinder Mariens zuweilen die Bitterkeit des Kelches, den Gottes Freunde trinken müssen. Aber nach der Traurigkeit schickt diese gute Mutter einen solchen Trost und eine solche Freude, dass sie daraus großen Mut schöpfen, noch schwerere und härtere Kreuze auf sich zu nehmen.

8. Maria, der Weg zu Gott

(23) Es kommt also darauf an, Maria in Wahrheit zu finden, um jede Gnade überreich zu finden. Gott ist unumschränkter Herr und könnte darum auch unmittelbar das geben, was er gewöhnlich nur durch Maria gibt. Aber nach dem Plan, den die göttliche Weisheit nun einmal festgelegt hat, schenkt er sich - wie auch der heilige Thomas lehrt - den Menschen in der jetzigen Ordnung der Gnade durch Maria. Um uns zu Gott zu erheben und mit ihm zu vereinigen, müssen wir den gleichen Weg gehen, auf dem er zu uns kam, um Mensch zu werden und uns seine Gnaden zu schenken; und dieser Weg ist Maria.

    (24) Es gibt verschiedene Arten echter Marienverehrung; denn von den falschen rede ich hier nicht.

 

Vorbereitungsgebet: Rosenkranzgebet

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