3. Woche: 5. Tag: Unsere Antwort auf die Liebe Christi:

2. Treue zum Taufgelübde


Vorbereitungsgebet: Einleitung bis Gebet vor der Betrachtung und Ave Maria stella, Komm Schöpfer Geist und Litanei vom Heiligen Geist 

(komme nach dem Gebet mit der Navigation: zurück, auf diese Seite!) Bete zwischendurch immer wieder:

|: Komm, Heiliger Geist, führe mich und bete Du für mich! :|3x

In der Taufe haben wir uns zum ersten Mal zu Christus bekannt. Durch ein feierliches Gelöbnis haben wir uns seinem Dienst geweiht. Aber wie leichtfertig setzen wir uns über die heilige Verpflichtung hinweg! Und doch sind wir Christi unumschränktes Eigentum. Bestätigen wir also diese totale Abhängigkeit durch den bewussten Vollzug unserer Hingabe an Jesus durch Maria. Unsere himmlische Mutter wird uns dann helfen, in Zukunft unsere Taufgelübde treuer zu erfüllen.

Vorbereitungsgebet: Litanei zum heiligsten Herzen Jesu

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Die Ganzhingabe, eine vollkommene Erneuerung der Taufgelübde

Ich habe bereits erwähnt, dass man diese Hingabe auch gut als vollkommene Erneuerung der Taufgelübde bezeichnen kann.

    Jeder Christ war vor seiner Taufe Eigentum des Teufels. In der Taufe hat er entweder durch seinen eigenen Mund oder durch den Mund der Paten dem Satan, seiner Pracht und seinen Werken feierlich widersagt und hat sich Jesus Christus zu seinem Herrn und seinem höchsten Gebieter erkoren, um sich ihm aus Liebe ganz hinzugeben. Das gleiche tun wir nun auch durch die Hingabe, von der die Rede ist. Wie es im Weihegebet heißt, widersagen wir dem Satan, der Welt, der Sünde und uns selbst und schenken uns durch die Hände Mariens ganz dem göttlichen Heiland. Ja, wir tun sogar noch mehr, denn bei der Taufe spricht man ja meist nur durch den Mund eines anderen, nämlich den Paten, man schenkt sich Jesus Christus nur durch einen Stellvertreter. Diese Hingabe aber vollziehen wir selbst, aus freiem Willen und in klarer Erkenntnis.

    Bei der heiligen Taufe schenkt man sich dem Heiland nicht durch die Hände Mariens, wenigstens nicht ausdrücklich. Man schenkt Christus nicht den Wert all seiner guten Werke; man bleibt auch nach der Taufe völlig frei, diese zuzuwenden, wem man will, oder sie für sich selbst zu behalten. Aber durch diese Hingabe schenken wir uns dem Heiland ausdrücklich durch die Hände Mariens und übergeben ihm den Wert all unserer guten Werke.

1. Bedeutung der Taufgelübde

Nach dem heiligen Thomas geloben die Menschen bei der Taufe, dem Teufel und seiner Pracht zu widersagen. Und der heilige Augustinus erklärt, dass dieses Gelübde das größte sei und absolut unerlässlich. Die Lehrer des kirchlichen Rechtes sagen: "Das erste und entscheidende Gelöbnis, das wir ablegen, ist das Taufgelübde." Brechen nicht fast alle Christen die Treue, die sie Jesus Christus bei ihrer Taufe gelobt haben? Schuld an dem allgemeinen religiösen Tiefstand ist doch nur die Tatsache, dass man im Leben die Versprechen und Gelöbnisse der heiligen Taufe vergisst und das fast niemand das Bündnis, das er mit Gott durch seinen Taufpaten geschlossen hat, auch persönlich bestätigt.

    Die Kirchenversammlung von Sens, die Ludwig der Fromme zur Abstellung der großen Übelstände unter den Christen einberufen hatte, erblickte die Hauptursache dieser Sittenverderbnis darin, das man im Leben die heiligen Taufgelübde vergisst und sich ihrer nicht mehr bewusst ist. Sie fand kein besseres Mittel, um einem so großen Übel zu begegnen, als die Christen zur Erneuerung ihrer heiligen Taufgelübde anzuhalten.

    Der Katechismus des Konzils von Trient, der die Erkenntnisse dieser heiligen Versammlung getreu wiedergibt, ermahnt die Pfarrer, das gleiche zu tun. Sie sollen  ihre Gemeinden dazu bringen, sich gläubigen Herzen darauf zu besinnen, dass sie auf immer an Christus gebunden und ihm als ihren Herrn und Erlöser geweiht und zu eigen sind. Die Worte lauten: "Der Pfarrer soll die Gläubigen durch Belehrung zur Erkenntnis bringen, wie angemessen es ist, ...dass wir uns selbst unserem Erlöser und Herrn auf immer schenken und weihen als sein Eigentum."

    Die Konzilien, die Kirchenväter und auch die Erfahrung bezeichnen also das Wiederbesinnen auf die Taufverpflichtungen und die Erneuerung der Taufgelübde als das beste Mittel, um den religiösen Verfall unter den Christen aufzuhalten. Liegt es da nicht nahe, dies auf eine vollkommene Weise zu tun, indem wir uns dem Heiland durch die Hände seiner heiligsten Mutter weihen? Ich betone: "auf die vollkommene Weise", weil man nur durch Maria sich Jesus Christus auf vollkommene Weise weihen kann.

2. Widerlegung einiger Einwände

Man kann nicht einwenden, diese Hingabe sei etwas Neues oder Überflüssiges. Sie ist nicht neu, denn die Konzilien, die Kirchenväter und viele andere ältere und neue Schriftsteller erwähnen diese Weihe an den Heiland und bezeichnen die Erneuerung der Taufgelübde als etwas, das von altersher geübt wurde und allen Christen zu empfehlen ist. Und sie ist nicht überflüssig, denn die Hauptquelle des religiösen Verfalls und daher auch der sittlichen Verderbnis der Christen liegt in dem Vergessen und in der Gleichgültigkeit gegenüber diesem Brauch.

    Mancher wird vielleicht Folgendes einwenden: Wenn wir dem Heiland durch die Hände Mariens den Wert all unserer guten Werke, unserer Gebete und Abtötungen und Almosen schenken, dann nimmt uns diese Hingabe die Möglichkeit, den Seelen unserer Verwandten, Freunde und Wohltäter zu helfen.

    Darauf entgegne ich zunächst: ist es anzunehmen, dass unsere Freunde, Verwandten oder Wohltäter dadurch eine Einbuße erleiden, dass wir uns rückhaltlos dem Dienst des Heilands und seiner heiligsten Mutter hingegeben und geweiht haben? Dies hieße doch wohl, der Macht und Güte Jesus und Mariens Unrecht tun; sie werden unseren Verwandten, Freunden und Wohltätern schon zu helfen wissen, entweder aus dem Wenigen, was wir an geistlichen Gütern besitzen, oder auf andere Weise.

    Zweitens aber hindert uns diese Hingabe dadurch nicht, für andere zu beten, seien es Lebende oder Verstorbene. Nur die Zuwendung unserer guten Werke untersteht dem Willen Mariens; und gerade darum werden wir mit noch größerem Vertrauen beten. So wird zum Beispiel ein reicher Mann, der sein ganzes Vermögen einem großen Fürsten geschenkt hat, den er ehren will, diesem Fürsten mit um so größerem Vertrauen bitten, einen Freund zu unterstützen, der ihn um Hilfe ersucht hat. Ja, damit würde er dem Fürsten sogar eine Freude machen, da er ihm Gelegenheit gibt, seine Dankbarkeit gegenüber einem Manne zu beweisen, der sich entäußert hat, um ihn zu bereichern, der sich arm gemacht hat, um ihn zu ehren. Das gleiche müssen wir vom Heiland und von der Gottesmutter sagen: sie werden sich niemals an Dankbarkeit übertreffen lassen.

    Ein anderer wendet vielleicht ein: wenn ich der Gottesmutter den gesamten Wert meiner Werke übergebe, damit sie ihn verwendet wem sie will, dann werde ich vielleicht lange im Fegfeuer leiden müssen.

    Dieser Einwand entstammt der Eigenliebe und der Unkenntnis von Gottes und Mariens Freigebigkeit und widerlegt sich selbst. Sollte eine glühende und großherzige Seele, die Gottes Sache höher stellt als ihre eigene, die Gott rückhaltlos alles schenkt, was sie hat, die gar nicht mehr tun könnte und ganz aufgeht in der Verherrlichung Jesu und in der Sorge für das Kommen seines Reiches durch Maria, die sich dafür ganz hinopfert - ich frage, sollte eine so hochherzige und freigebige Seele etwa in der anderen Welt bestraft werden, weil die freigebiger und selbstloser war als die anderen? Nie und nimmer! Wir werden noch sehen, wie freigebig sich der Heiland und seine heiligste Mutter gerade gegenüber solchen Seelen zeigen in dieser Welt und in der anderen, in der Ordnung der Natur, der Gnade und der Glorie.

    Betrachten wir nun in aller Kürze die Gründe, die für die Ganzhingabe sprechen, ferner die wunderbaren Wirkungen, die sie in den treuen Seelen zeitigt, und dann ihre äußere Übungen.

Der heilige Apostel Paulus lehrt uns: "Wir wissen ja, dass wir alle, die wir auf Christus getauft sind, auf den Tod getauft sind! Wir sind also durch die Taufe auf den Tod mit ihm begraben. Wie aber Christus durch die Herrlichkeit des Vaters von den Toten auferstanden ist, so sollen auch wir in einem neuen Leben wandeln. Denn sind wir mit ihm durch die Ähnlichkeit mit seinem Tod verwachsen, so werden wir es auch durch die Ähnlichkeit mit seiner Auferstehung sein. Wir wissen ja, dass unser alter Mensch ans Kreuz geschlagen wurde, der sündige Leib vernichtet wird und wir nicht mehr Sklaven der Sünde sind. Wer gestorben ist, ist von der Sünde befreit.

    Wenn wir aber mit Christus gestorben sind, so glauben wir, auch an seinem Leben teilzunehmen. Wissen wir doch, dass Christus, von den Toten auferstanden, nicht wieder stirbt. Der Tod hat keine Macht mehr über ihn. Mit seinem Tod ist er ein für allemal tot für die Sünde, mit seinem Leben aber lebt er nur für Gott. So betrachtet auch ihr euch als solche, die tot sind für die Sünde, die aber leben für Gott in Christus Jesus. Darum darf nicht mehr die Sünde in eurem sterblichen Leibe herrschen..." (Röm. 6. V. 3-12).

GEBET: Allmächtiger, ewiger Gott, sei zugegen bei den Geheimnissen deiner großen Liebe, sei zugegen beim Vollzug der Sakramente. Sende aus den Geist der Kindschaft, neue Völker zu erschaffen, die das Wasser der Taufe dir gebiert. Und was wir Schwache und Niedrige jetzt vollziehen sollen im heiligen Dienst, das fülle du an mit deiner wirksamen Kraft. Amen.

Halte eine kleine Stille

Vorbereitungsgebet: Gebet zu Jesus im rechten Feld: "Jesus, der du in Maria lebst"

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(TK 2.7)

Jesus über Alles lieben

Selig, wer da weiß, was es sei, Jesus zu lieben und sich selbst verschmähen um Jesu willen. Man muss das Geliebte um des Geliebten willen verlassen, weil Jesus allein über Alles will geliebt sein. Die Liebe der Kreatur ist betrüglich und unstet, die Liebe Jesu ist getreu und beständig.

    Wer an der Kreatur haftet, fällt mit der fallenden, wer Jesus umfängt, wird in Ewigkeit gefestigt werden. Ihn sollst du lieb haben und ihn dir zum Freund bewahren, der, wenn Alle von dir scheiden, dich nicht verlässt noch leidet, dass du am Ende zu Grunde gehst. - Von Allen musst du einst dich scheiden, du magst wollen oder nicht.

    Halte dich lebend und sterbend zu Jesu, und vertraue dich der Treue dessen, der, wenn Alle weichen, dir allein helfen kann. Dein Geliebter ist solcher Natur, dass er keinen Fremden zulassen will. Er will dein Herz allein haben, und wie ein König auf seinem eigenen Throne sitzen. Könntest du dich von allen Kreaturen scheiden, Jesus wollte gern bei dir wohnen. Du wirst schier Alles verloren finden, was du ohne Jesus auf die Menschen setzest. Traue nicht, noch stütze dich auf ein luftig Rohr, weil alles Fleisch wie Heu ist und alle seine Herrlichkeit wie die Blüte des Heues fallen wird.

    Du bist bald betrogen, wenn du nur auf die äußere Erscheinung der Menschen blickest. Denn wenn du bei anderen deinen Trost und Gewinn suchst, so wirst du zum öfteren Schaden empfinden. Suchest du in allen Dingen Jesus, so wirst du Jesus sicherlich in allen finden. Suchest du jedoch dich selbst, so findest du auch nur dich selbst, aber zu deinem Verderben. Denn ein Mensch, der Jesus nicht sucht, schadet sich selber mehr, als die ganze Welt und alle seine Feinde schaden können.

 

Vorbereitungsgebet: Gebet des hl. Ludwig Maria

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Halte eine kleine Stille - Schließe den Tag mit etwas Lobpreis, Dankgebete -gesänge


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