3. Woche: 6. Tag: Unsere Antwort auf die Liebe Christi:

3. Umwandlung in Christus


Vorbereitungsgebet: Einleitung bis Gebet vor der Betrachtung und Ave Maria stella, Komm Schöpfer Geist und Litanei vom Heiligen Geist 

(komme nach dem Gebet mit der Navigation: zurück, auf diese Seite!) Bete zwischendurch immer wieder:

|: Komm, Heiliger Geist, führe mich und bete Du für mich! :|3x

Wenn wir Christus immer besser erkennen, wenn wir ihm immer treuer nachfolgen und ihn mit immer größerer Liebe in der heiligen Kommunion empfangen, dann werden wir allmählich in ihn umgestaltet. Wer aber wüsste mehr um die Gesetze jenes inneren Werdens und Wachsens Christi in uns, als die Mutter, die an sich selbst die Wahrheit des Täuferwortes erfuhr: "Er muss wachsen, und ich muss abnehmen"?

Vorbereitungsgebet: Litanei zum heiligsten Herzen Jesu

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Umgestaltung der Seele in Maria nach dem Bilde Jesu Christi

Maria ist der Baum des Lebens. Wenn sie in unserer Seele gut gepflegt wird durch die Treue in der Übung der Ganzhingabe, dann trägt sie zur gegebenen Zeit Frucht. Und ihre Frucht ist Jesus Christus. Ich sehe so viele fromme Menschen, die Christus auf allen möglichen Wegen, durch alle möglichen Übungen suchen; und wie oft müssen sie nach vieler nächtlicher Arbeit bekennen: "Wir haben uns die ganze Nacht gemüht und nichts gefangen." Und man kann ihnen erwidern: "Ihr habt viel gearbeitet und wenig gewonnen. Jesus Christus ist noch sehr schwach in euch." Auf dem unbefleckten Weg Mariens und durch die heilige Übung der Ganzhingabe arbeitet man jedoch bei Tag, an einer heiligen Stätte - und man arbeitet nicht schwer. In Maria gibt es keine Nacht, weil keine Sünde in ihr ist, ja nicht einmal der kleinste Schatten. Maria ist eine heilige Stätte, sie ist das Heiligtum, in dem die Heiligen gebildet und geformt werden.

Ein Vergleich

Bewusst gebrauche ich den Ausdruck: die Heiligen werden in Maria geformt. Es ist nämlich ein großer Unterschied, ob man eine Statue mit Hammer und Meißel aus dem Stein haut, oder sie einfach in einer Form abgießt. Die Bildhauer haben viel Arbeit und brauchen lange, um eine Statue auf erstere Art herzustellen; beim zweiten Verfahren aber haben sie nicht viel Arbeit damit und brauchen wenig Zeit. In einem kühnen Bild nennt der heilige Augustinus Maria die Gussform Gottes: "Würdig bist du, Gottes Form genannt zu werden." Wer in diese göttliche Gussform geworfen wird, ist bald in Jesus Christus gebildet und geformt und Jesus Christus in ihm. Mit wenig Kosten, in kurzer Zeit wird er vergöttlicht, weil er in der gleichen Form gegossen wird, die einen Gott geformt hat.

    Jene Seelenführer und Frommen, die Jesus Christus in sich selbst oder in anderen durch andere Übungen als diese bilden wollen, möchte ich mit Bildhauern vergleichen, die auf ihre Technik, ihren Fleiß und ihre Kunst vertrauen und einen harten Stein unzählige Hammerschläge versetzen oder ein schlecht poliertes Stück Holz unzählige Male mit dem Schnitzmesser bearbeiten, um das Bild Jesu Christi daraus erstehen zu lassen. Oft gelingt es ihnen nicht die Ähnlichkeit mit Jesus Christus herauszuarbeiten, sei es weil sie nicht die Kenntnis und Erfahrung der Person Jesu Christi besitzen, sei es, weil ein schlecht geführter Schlag das Werk verdirbt. Aber wer sich das Geheimnis der Gnade zu eigen macht, das ich kundtue, den vergleiche ich passend mit einem Gießer, der die schöne Form Mariens gefunden hat, in der Jesus Christus als Gottmensch gebildet wurde. Er verlässt sich nicht auf sein eigenes Können, sondern einzig auf die Güte der Gussform, und so gießt und versenkt er sich in Maria, um in ihr ein treues Abbild Jesu Christi zu werden.

    Ist das nicht ein schöner und treffender Vergleich? Wer aber fasst ihn ganz? Ich möchte, dass du es seist, lieber Marienverehrer. Denke aber daran, das man nur flüssiges Erz in eine Gussform schütten kann; das heißt: wie Erz in Feuer flüssig wird, so muss der alte Adam in dir vergehen, um in Maria zum neuen Menschen geformt zu werden.

Jesus spricht: "Ich bin das Brot des Lebens... Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der hat das ewige Leben, und den werde ich auferwecken am Jüngsten Tage. Denn mein Fleisch ist wahrhaftig eine Speise, und mein Blut ist wahrhaftig ein Trank. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich in ihm. Wie mich der lebendige Vater gesandt hat und ich durch den Vater lebe, so wird auch der, der mich isst, durch mich leben" (John. 6 V. 48 + 53-57).

    "Bleibt in mir, und ich bleibe in euch. Wie die Rebe aus sich selbst keine Frucht bringen kann, wenn sie nicht am Weinstock bleibt, so auch ihr nicht, wenn ihr nicht in mir bleibt... Wer in mir bleibt, und in wem ich bleibe, der bringt viele Frucht; ohne mich könnt ihr nichts tun. Wer nicht in mir bleibt, wird wie ein Rebzweig weggeworfen, und er verdorrt... Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, so mögt ihr bitten um was ihr wollt, und es wird euch zuteil werden" (Joh. 15 V. 4-7).

GEBET: Gott, dein Sohn ist in der Natur unseres Fleisches erschienen, und wir durften ihn schauen, der uns im Äußeren gleichförmig ward; lass uns nun, wir bitten, durch ihn auch innerlich umgestaltet werden. Amen.

Halte eine kleine Stille

Vorbereitungsgebet: Gebet zu Jesus im rechten Feld: "Jesus, der du in Maria lebst"

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(TK 3.5)

Von wunderbarer Wirkung göttlicher Liebe

Ich benedeie Dich, himmlischer Vater, Vater meines Herrn Jesu Christi, der du mich Armen gewürdigst hast meiner zu gedenken. O Vater der Erbarmungen und Gott alles Trostes, Dir sage ich Dank, der Du mich, den aller Tröstung Unwürdigen, manchmal mit Deinem Troste labst. Ich benedeie Dich immer und lobpreise Dich mit Deinem eingeborenen Sohne und dem heiligen Geiste, dem Tröster in alle Ewigkeit. Eia, Herr und Gott, mein heiliger Liebhaber! Wenn Du in mein Herz kommst, will all mein Inneres aufjauchzen. Du bist mein Ruhm und der Jubel meines Herzens, du meine Hoffnung und Zuflucht am Tage meiner Drangsal.

    Aber weil ich noch schwach bin in der Liebe und unvollkommen in der Tugend, darum tut mir Not, von Dir gestärkt getröstet zu werden. Deswegen suche mich öfters heim und unterweise mich in deiner heiligen Zucht. Erlöse mich von bösen, sündhaften Leidenschaften, und heile mein Herz von allen ungeordneten Begierden, damit ich innerlich geheilt und wohl geläutert, tauglich werde zum Lieben, stark zum Leiden und standhaft zum Ausharren.

    Die Liebe ist ein groß Ding und gewiss ein groß Gut, das einzig alles Schwere leicht macht und gleichmütig alles Ungleiche erträgt; denn ohne Beschwer erträgt sie die Beschwerde und alles Bittere macht sie süß und wohlschmeckend. Die edle Liebe Jesu treibt an, Großes zu wirken, und nach immer Vollkommnerem zu trachten weckt sie auf. Die Liebe will aufwärts und von keinen niederen Dingen aufgehalten werden. Die Liebe will frei sein und fremd aller weltlichen Begier, damit ihr innerer Blick nicht gehindert werde, damit sie durch kein zeitlich Gemache bestrickt werde oder durch ein Ungemach unterliege. Nichts ist süßer denn die Liebe, nichts stärker, nichts höher, nichts fröhlicher, nichts reicher, nichts besser im Himmel und auf Erden, weil die Liebe aus Gott geboren ist und nicht ruhen kann, als über allem Erschaffenen allein in Gott.

    Der Liebende fliegt, läuft, ist froh, ist frei und lässt sich nicht fest halten. Er gibt Alles für Alles und hat Alles in Allem, weil er über Allem in dem Einen Höchsten ruht, aus dem jedes Gut fließt und kommt. Er sieht nicht auf die Gabe, sondern wendet sich über alle Güter zum Geber. Die Liebe weiß oft kein Maß, sondern entbrennt über alles Maß. Die Liebe fühlt nicht die Bürde, der Mühen achtet sie nicht, erstrebt mehr denn sie vermag, schützet keine Unmöglichkeit vor, weil sie vermeint, Alles sei ihr möglich und gestattet. Darum hat sie Kraft zu Allem, und vollbringt Vieles und führt es zum Ziele, wo der Nichtliebende erliegt. Die Liebe wacht und schlafend schläft sie nicht, und ermüdet wird sie nicht müde, eingeengt wird sie nicht beengt, vom Schrecken wird sie nicht bestürzt, sondern wie eine lebendige Flamme und brennende Fackel dringt sie empor und geht sicher voran.

    Wer liebt, der weiß wie diese Stimme klingt. Ein lauter Ruf in den Ohren Gottes ist die brennende Sehnsucht der Seele, die da spricht: Gott, mein Gott!

    Erweitere mich in der Liebe, dass ich im inneren Munde meines Herzens verkoste, wie süß es sei, zu lieben und in der Liebe zu zerrinnen und zu schwimmen. Von der Liebe getragen möchte ich über mich hinausgehen vor übergroßer Glut und vor Staunen; singen möchte ich der Liebe Gesang, folgen Dir, meinem Geliebten, zur Höhe; vergehen möchte meine Seele in deinem Preise, jubelnd vor Liebe; lieben möchte ich Dich mehr als mich, und mich nur deinetwegen, und Alle in Dir, die Dich wahrhaft lieben, wie es gebietet der Liebe Gesetz, das da leuchtet aus Dir.

    Die Liebe ist schnell, lauter, milde, heiter und lieblich, stark, geduldig, getreu, klug, langmütig, männlich und nie eigensüchtig.

    Denn wo Jemand sich selbst sucht, fällt er aus der Liebe. Die Liebe ist umsichtig, demütig und aufrichtig, nicht weichlich, nicht leichtfertig noch auf eitle Dinge gewandt, nüchtern, standhaft, keusch, ruhig und in allen Sinnen wohlbehütet. Die Liebe ist unterwürfig und den Obern gehorsam, sich selbst gering und verschmäht, Gott ergeben und willfährig, auf Ihn allezeit vertrauend und hoffend, auch wenn Er für sie bitter ist; denn ohne Schmerz lebt man nicht in der Liebe.

    Wer nicht bereit ist, Alles zu leiden und seinem Geliebten willens zu sein, ist nicht wert ein Liebender genannt zu werden. Ein Liebender muss alles Harte und Bittere für den Geliebten gern umfassen und nicht um widriger Zufälle willen von ihm sich abwenden lassen.

 

Vorbereitungsgebet: Gebet des hl. Ludwig Maria

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Halte eine kleine Stille - Schließe den Tag mit etwas Lobpreis, Dankgebete -gesänge


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