3. Woche: 7. Tag: Unsere Antwort auf die Liebe Christi:

4. Die Ganzhingabe an Jesus durch Maria


Vorbereitungsgebet: Einleitung bis Gebet vor der Betrachtung und Ave Maria stella, Komm Schöpfer Geist und Litanei vom Heiligen Geist 

(komme nach dem Gebet mit der Navigation: zurück, auf diese Seite!) Bete zwischendurch immer wieder:

|: Komm, Heiliger Geist, führe mich und bete Du für mich! :|3x

Wir stehen am Ende unserer Vorbereitung auf die Ganzhingabe. Alle unsere Überlegungen haben uns gezeigt, wie schön und angemessen diese Hingabe ist. Die höchste Tat der Liebe hier auf Erden ist zugleich die selbstverständlichste. So wollen wir denn großmütigen Herzens, bewusst und in voller Freiheit jene Hingabe vollziehen, welche die einzig entsprechende Antwort auf Gottes Liebe ist.

Vorbereitungsgebet: Litanei zum heiligsten Herzen Jesu

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Das Wesen der vollkommenen Marienverehrung:

Ganzhingabe an Jesus durch Maria

Da unsere ganze Vollkommenheit darin besteht, Jesus Christus gleichförmig, mit ihm vereint und ihm geweiht zu sein, ist zweifellos die vollkommenste aller Frömmigkeitsformen jene, die uns dem Heiland am vollkommensten angleicht, vereinigt und weiht. Da nun Maria von allen Geschöpfen Christus am ähnlichsten ist, so macht unter allen Frömmigkeitsformen die Marienverehrung die Seele am meisten dem Heiland gleichförmig und weiht sie ihm. Je mehr daher eine Seele Maria geweiht ist, um so mehr gehört sie Jesus Christus.

    Darum besteht die vollkommene Weihe an Jesus Christus in der Ganzhingabe an die Gottesmutter. Das ist nun die Frömmigkeitsform, die ich lehre; mit anderen Worten: sie ist nichts anderes als eine vollkommene Erneuerung der Taufgelübde.

Die vollkommene Weihe und Hingabe an Maria

Diese Frömmigkeitsform besteht also darin, dass man sich der Mutter Gottes völlig hingibt, um durch sie ganz Jesus Christus anzugehören. Wir müssen ihr schenken:

    1. unseren Leib mit allen seinen Sinnen und Gliedern;

    2. unsere Seele mit allen ihren Fähigkeiten;

    3. unsere gegenwärtigen und zukünftigen äußeren Güter;

    4. unsere inneren und geistigen Güter, das heißt: unsere Verdienste, Tugenden und guten Werke, und zwar die vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen. Kurz, alles, was wir in der Ordnung der Natur und in der Ordnung der Gnade besitzen, und alles was wir in Zukunft in der Ordnung der Natur, der Gnade und der Glorie noch besitzen mögen, müssen wir ihr schenken, und zwar rücksichtslos. Nicht einen Heller, nicht ein Haar, nicht das geringste gute Werk dürfen wir ausnehmen; und das alles für die ganze Ewigkeit. Dabei dürfen wir keinen anderen Lohn für unsere Gabe und unseren Dienst beanspruchen oder erhoffen, als die Ehre, durch Maria und in Maria Jesus Christus zu gehören. Und selbst, wenn diese liebenswerte Herrin nicht das freigebigste und dankbarste aller Geschöpfe wäre, müssten wir dies tun.

    In diesem Zusammenhang muss bemerkt werden, dass in unseren Werken ein Zweifaches zu unterscheiden ist, nämlich die Genugtuung und das Verdienst, mit anderen Worten: der genugtuende oder fürbittende und der verdienstliche Wert. Der genugtuende oder fürbittende Wert eines guten Werkes liegt darin, dass eine gute Handlung Sündenstrafen tilgt oder eine neue Gnade erlangt. Der verdienstliche Wert oder das Verdienst eines guten Werkes liegt dagegen darin, dass es die heiligmachende Gnade mehrt und die ewige Herrlichkeit verdient. In dieser Ganzhingabe an die Gottesmutter schenken wir ihr nun den genugtuenden oder fürbittenden und den verdienstlichen Wert, mit anderen Worten: die Genugtuung und das Verdienst all unserer guten Werke. Wir schenken ihr unsere Verdienste, Gnaden und Tugenden, nicht damit sie sie anderen zuwende (denn unsere Verdienste, Gnaden und Tugenden sind, genau genommen unübertragbar; einzig Jesus Christus, der bei seinem Vater für uns zum Bürgen geworden ist, konnte uns seine Verdienste zuwenden), sondern damit sie diese für uns bewahre, vermehre und veredle, wie wir später noch erklären werden. Wir schenken ihr, was wir an Genugtuung leisten, damit sie es zuwende, wem sie will - zur größeren Ehre Gottes.

Folgerungen aus dem Wesen der Ganzhingabe

Daraus folgt: Durch diese Hingabe schenken wir Jesus Christus durch die Hände Mariens, also auf die vollkommenste Art, alles, was wir ihm schenken können. Und das ist viel mehr als bei den anderen Frömmigkeitsübungen, bei denen man ihm nur einen Teil seiner Zeit, seiner guten Werke oder seiner Bußübungen und Abtötungen schenkt. Hier schenken und weihen wir alles, selbst noch das Verfügungsrecht über unsere inneren Güter und durch die Genugtuung, die wir Tag für Tag durch unsere guten Werke leisten; das wird nicht einmal in einem Orden verlangt. In den Ordensgemeinschaften schenkt man Gott die irdischen Guter durch das Gelübde der Armut, die leiblichen Güter durch das Gelübde der Keuschheit, den eigenen Willen durch das Gelübde des Gehorsams, und manchmal auch die körperliche Freiheit durch das Gelübde der Klausur; aber man schenkt ihm nicht das freie Verfügungsrecht über den Wert der eigenen guten Werke. Man gibt nicht das kostbarste und teuerste Gut des Christen hin, nämlich die Verdienste und Sühneleistungen.

    Daraus folgt, dass ein Mensch, der sich freiwillig auf solche Art Jesus Christus durch Maria geweiht und geopfert hat, nicht länger über den Wert irgendeines seiner guten Werke verfügen kann. Alles, was er leidet, alles, was er Gutes denkt, sagt oder tut, gehört Maria, damit sie darüber verfüge nach dem Willen ihres Sohnes und zu dessen größerer Ehre. Diese Abhängigkeit tut jedoch in keiner Weise den Standespflichten Abbruch, die man zur Zeit hat oder in Zukunft haben wird, z.B. der Pflicht eines Priesters, der von Amts wegen oder aus einem sonstigen Grund den genugtuenden und fürbittenden Wert einer heiligen Messe einer bestimmten Person zuwenden muss; denn man vollzieht die Hingabe nur in der von Gott gewollten Ordnung und im Rahmen der Standespflichten.

    Wir weihen uns also gleichzeitig der Gottesmutter und Jesus Christus. Maria ist dabei das vollkommene Mittel, das Jesus Christus gewählt hat, um sich mit uns und uns mit sich selbst zu vereinen; und der Heiland ist dabei das Endziel, dem wir als unserem Erlöser und unserem Gott alles verdanken, was wir sind.

Der heilige Paulus ruft zu unerschütterlicher Treue auf: "Wenn Gott für uns ist, wer ist dann wider uns? Wenn er seines eigenen Sohnes nicht geschont hat, sondern ihn für uns alle dahingegeben hat, wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken? ... Wer vermag uns zu scheiden von der Liebe Christi? Etwa Trübsal oder Bedrängnis oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Gefahr oder Schwert? ... Ich bin überzeugt: weder Tod noch Leben, weder Engel noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Mächte, weder Hohes noch Niedriges, noch sonst etwas Erschaffenes vermag uns von der Liebe Gottes zu scheiden, die da ist in Christus Jesus, unserm Herrn." (Röm. 8 V. 32; 35; 38; 39)

GEBET: Wir bitten, Herr: Der Heilige Geist entflamme uns mit jenem Feuer, das unser Herr Jesus Christus auf die Erde sandte und von dem er wollte, dass es gewaltig entbrenne. So nimm dieses geistige Opfer, das wir darbringen, und mache uns selber so zur vollendeten Opfergabe für dich. Amen.

Halte eine kleine Stille

Vorbereitungsgebet: Gebet zu Jesus im rechten Feld: "Jesus, der du in Maria lebst"

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(TK 4.9)

Dass wir uns und all das Unsere Gott opfern und für alle beten sollen

Stimme des Jüngers

Herr! Alles ist Dein, was im Himmel ist und auf Erden. Ich trage Verlangen, mich selbst Dir zu einem freiwilligen Opfer zu opfern und immerdar Dein zu verbleiben. Herr, in der Einfalt meines Herzens opfere ich mich selbst Dir heute zum immerwährenden Dienstes, zum Gehorsam und zum Opfer beständigen Lobes; nimm mich an mit diesem heiligen Opfer Deines kostbaren Leibes, welches ich Dir heute in Gegenwart der Engel, die unsichtbar zugegen sind, darbringe, dass es mir und allem Volke zum Heile sei.

    Herr! Ich opfere Dir alle meine Sünden und meine Vergehen, welche ich begangen habe vor Dir und Deinen heiligen Engeln, von dem Tage an, da ich zuerst sündigen konnte, bis zum heutigen Tage, auf Deinem Sühnealtar, damit Du sie allzumal anzündest und verbrennst mit dem Feuer Deiner Liebe, und alle Makel meiner Sünden austilgst, und mein Gewissen von jedem Vergehen reinigst, und mir Deine Gnade wieder gibst, die ich durch Sündigen verloren, alles mir vollkommen erlässt und mich zu dem Kusse Deines Friedens barmherzig aufnimmst.

    Was kann ich tun für meine Sünden, als sie demütig beichten und beklagen, und Deine Tröstung unablässig anflehen? Ich flehe Dich an, erhöre mich gnädig, so wie ich vor Dir stehe, mein Gott! Alle meine Sünden missfallen mir gar sehr, ich will sie nimmermehr begehen, sie tun mir leid und werden mir leid tun, so lange ich lebe, und ich bin bereit, dafür zu büßen und nach meinem Vermögen genug zu tun. Erlasse mir, o Gott, erlasse mir meine Sünden Deines heiligen Namens wegen; rette meine Seele, welche Du mit Deinem kostbaren Blute erkauft hast. Siehe, ich befehle mich Deiner Barmherzigkeit. Tue mit mir nach Deiner Güte, nicht nach meiner Bosheit und Ungerechtigkeit.

    Ich opfere Dir auch all mein Gutes, wie wenig und unvollkommen es immer sei, damit Du es reinigst und heiligst, auf dass es Dir wert sei und Du es Dir angenehm machest und immer zum Besseren lenkest, und auch mich, einen trägen und nutzlosen armseligen Menschen, zu einem seligen und löblichen Ende geleitest.

    Ich opfere Dir auch alle Verlangen der Frommen, die Anliegen meiner Eltern, Freunde, Brüder, Schwestern und aller meiner Teuren und derer, die mir und anderen um Deiner Liebe willen wohlgetan; die von mir Gebete und Verrichtung des Messopfers für sich und alle die Ihrigen begehrt und verlangt haben, mögen sie nun noch im Leibe leben oder von dieser Welt abgeschieden sein, dass sie alle den Beistand Deiner Gnade, die Hilfe Deiner Tröstung, Schutz vor Gefahren, Rettung von Leiden sich nahen fühlen, und von allem Übel erlöst, fröhlich Dir herrlichen Dank abstatten.

    Ich opfere Dir auch Gebete und Opfer der Versöhnung für jene vorzüglich, die in irgend etwas mich verletzt, betrübt oder geschmäht haben oder irgend einem Schaden oder eine Beschwerde mir zugefügt, so wie auch für alle, die ich einmal betrübt, beschimpft, beschwert und verärgert habe, in Wort und Tat, wissentlich oder unwissentlich, dass Du uns allen gleichmäßig alle unsere Sünden, Unbilden und Kränkungen nachlassest.

    Nimm hinweg, Herr, von unseren Herzen allen Argwohn, Unwillen, Zorn und Hader und was immer die Liebe verletzen und die brüderliche Eintracht mindern kann. Erbarme Dich, Herr, erbarme Dich jener, die Deiner Barmherzigkeit begehren, gib Gnade den Bedürftigen, mache uns zu solchen, die Deine Gnade zu genießen würdig sind, und die zum ewigen Leben pilgern.

 

Vorbereitungsgebet: Gebet des hl. Ludwig Maria

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Halte eine kleine Stille - Schließe den Tag mit etwas Lobpreis, Dankgebete -gesänge


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