Der Heilige Geist - Freund und Führer der Seele zum Himmel

- Autorenteam der FJM -

Betrachten wir das größte Gut unserer Seele auf Erden: das Innewohnen des Heiligen Geistes in uns. Er ist unser Unterpfand für die kommende Herrlichkeit des Himmels. Durch ihn werden wir zum Glied im mystischen Leib Christi, der Kirche. Er ist unser persönlicher Freund, Helfer und Beistand. Wenn wir ihn anrufen, ist er immer da und bereit, uns zu helfen. Ja, er ist sehr sensibel und wird leicht betrübt: wenn wir sündigen und uns von Gottes Willen abwenden. Deshalb ist es gut, täglich unsere Freundschaft zu ihm zu vertiefen und uns immer mehr seiner Gegenwart in uns bewusst zu werden. Schenken wir ihm deshalb täglich eine gewisse Zeit, wo wir uns ihm überlassen. Er selbst wird auf die Einladung antworten und uns im Gebet salben. Als Anregung - um unsere Freundschaft zu ihm zu intensivieren, sollen diese Betrachtungen dienen. Für jeden Tag des Monats eine. Denn er möchte in uns Wohnung nehmen: Er sagt: "Mein Kind - öffne mir dein Herz, lass mich ein." Diese Monatsnovene ist die Antwort auf diese Sehnsucht Gottes, uns zur wahren Fülle des Lebens zu führen.

 

1. Tag: Heiliger Geist, du Schöpfergeist!                                                                                                        "Danke, Heiliger Geist, dass du die Schöpfung aus dem Nichts ins Dasein gerufen hast, dass die Schöpfung in dir atmet. Es erfüllt mein Herz mit Freude, zu wissen, dass alles von Grund auf gut ist; denn du hast es geschaffen. In dir ist alles und durch dich wurde alles. Es ist durch deine Gnade, dass wir aus Herzen rufen können: "Abba, Vater". Eben weil wir dein Abbild sind und so das Bild der Heiligsten Dreifaltigkeit in uns tragen. Bitte, Schöpfergeist, schenke uns die Gnade, dass wir ganz aus dir leben und somit neu geschaffen werden."

Gott der Vater hat - im Einklang mit dem göttlichen Wort - durch den Heiligen Geist die Erde geschaffen. Alles lebt in ihm. Er selbst setzt die Ordnung fest, in der alles steht. Der Heilige Geist ist die Ordnung, die alles erneuert; jegliche Ordnung ist in ihm begründet. Er erneuert das alte, auch in uns. Er möchte uns - so wie die ganze Welt - zu einer neuen Schöpfung werden lassen. Wenn wir bereit sind, Gottes Willen zu erfüllen, dann fängt er an, in uns und durch uns zu wirken. Aber dazu benötigt er unser : "Ja." Schenken wir ihm unseren freien Willen, denn dann wird er Wunder in der Seele vollbringen:

"Heiliger Geist, ich weiß, dass du allein meine Seele ins Licht führen kannst. Es tut mir leid, wenn ich dich so oft betrübt habe. Ich möchte dir meinen freien Willen überlassen. Wirke du in mir, was du willst, wie du willst und wann du willst. Ich vertraue mich dir durch das Unbefleckte Herz Mariens an. Heiliger Geist - durch das Herz deiner geliebten Braut Maria möchte ich dir diesen Monat schenken. Ich überlasse mich ganz dir und deiner Führung. Wirke du selbst in mir. Ich brauche deine Liebe, deine Hilfe. Heiliger Geist, siehe: damit du in mir wirken kannst, bereue ich alle Sünden, die ich begangen habe. Weil ich dich von ganzem Herzen liebe, möchte ich versuchen, sie mit deiner Hilfe nicht mehr zu begehen. Stärke mich dabei. Heiliger Geist - durch das Unbefleckte Herz Mariens möchte ich allen vergeben, die mir oder meinen Familienstammbäumen Schlechtes zugefügt haben. Bitte segne sie mehr, als du mich schon beschenkt hast. Danke, dass du nun in mir zu wirken anfängst. So möge dein Heiliger Wille der Liebe in mir begründet werden."

Wenn wir bereit sind, uns seinem Wirken vollkommen zu überlassen, dann wird er auch aus uns eine neue Schöpfung machen. Er selbst wir uns durch diesen Monat führen. Seinen wir unserer Übergabe treu, er wird uns mehr segnen, als wir es uns vorstellen können. Seit der Taufe ist er der Gast, der Bräutigam unserer Seele. Er möchte sich mit uns vereinen, indem er uns immer mehr dazu führt, den Willen des Vaters zu vollbringen. Damit er aber wirken kann, ist es notwendig, ihm täglich eine Zeit zu schenken. Betrachten wir die verschiedenen Texte des Tages. Und am Ende geben wir ihm die Gelegenheit, in uns zu wirken. Beten wir dann immer:

"Heiliger Geist, nun schenke ich dir diese Zeit. Wirke du in mir was du willst und wie du willst. Hilf mir, Gottes Willen für mein Leben zu erkennen. Danke, dass du mich so liebst, wie ich bin."

Wie lange ich mich ihm dann hinhalte, ist nicht wichtig. Wir sollen nicht aus Pflichtbewusstsein heraus dies tun - weil es eben hier so steht, sondern wir müssen davon überzeugt sein, dass es einen wichtigen Bestandteil des Tages ausmacht. Man soll dies solange machen, bis man eine Erfahrung gemacht hat, dies stärkt den Glauben. Es ist unterschiedlich, wie viel der Heilige Geist in einer Seele wirkt. Doch je mehr wie in allen Situationen 

"Heiliger Geist, durch das Unbefleckte Herz Mariens geschehe dein Wille"

sprechen können, umso mehr wird er vollbringen. Und sich dabei auf das Unbefleckte Herz Mariens zu berufen, ist ein großes Gnadengeheimnis. Denn dies ist der Ort, in dem der Heilige Geist für uns Menschen zum schaffenden Geist, zum Schöpfergeist wird. Diese Zeit des Gebetes sollte nur der Beginn sein. Auch tagsüber sollte man den Heiligen Geist so anrufen. Immer wieder. Und vor allem dann, wenn ich etwas Schwieriges, Sorgen oder anderes vor mir habe. Dann wird sich unser Leben verändern. Denn wenn wir uns dem Willen Gottes überlassen, dann hat er große Freude daran, uns auf dem Weg der Heiligkeit schnell vorwärts zu führen.

Bete jetzt (und auch an den anderen Tagen) das Hingabegebet:

"Heiliger Geist, nun schenke ich dir diese Zeit. Wirke du in mir was du willst und wie du willst. Hilf mir, Gottes Willen für mein Leben zu erkennen. Danke, dass du mich so liebst, wie ich bin."

Und nun halte Stille. So lange, wie dich die Liebe dazu führt. Dann wirst du in die ganze Liebe geführt werden... Und immer mehr selbst zu Liebe werden...

2. Tag: Das Kommen des Heiligen Geistes                                                                                                Wenn wir den Heiligen Geist beim Namen rufen, dann ist er sofort da: 

"Heiliger Geist, ich liebe dich". Er ist die Liebe und er möchte auch uns zur Liebe werden lassen. Wenn er in unserer Seele Wohnung nimmt, dann werden wir immer mehr von der Liebe angetrieben in allem, was wir tun. Dann werden wir unsere Ungebung anstecken mit der Liebe, durch die der Heilige Geist in uns wirkt. Dann ist alles eine Bewegung der Liebe: jedes Gebet, die Arbeit, die Pflichterfüllung, das Schlafen... alles wird dann durch diesen inneren Motor angetrieben:

"Heiliger Geist, komm du in meine Seele. Lass mich zur Liebe werden, durch die du diese Welt erneuern kannst. Ich weiß, dass ich dir so oft nicht gehorcht habe; dass ich auf deine Einsprechungen nicht geachtet habe. Doch schau - ich möchte mich ändern. Du vermagst alles zu heilen."

Der Heilige Geist wartet nur darauf, in der Seele noch mehr Wohnung zu nehmen. Doch oftmals sind wir selbst es, die sein Kommen in uns behindern. Unser Eigenwille, die Sünden, unsere Unvergebung, unsere Unbereitschaft, Gottes Willen über alles zu stellen. Dies alles behindert ihn, uns zu seinem Tempel zu machen:

"Heiliger Geist, komm und zeige mir alles auf, was dich in mir behindert. Schau auf meine Sehnsucht, dich zu empfangen, deine Liebe zu erfahren. Niemand sonst kann mir dies schenken. Nimm mich ganz in Besitz."

Wenn wir dies zulassen, wird er uns aufzeigen, was ihn und sein Wirken behindert. Es bedarf viel innerer Ruhe und Vertrauen, um uns seinem Wirken zu öffnen. Denn er ist immer da. Die ganze Schöpfung lebt in ihm. Und immer wieder neu versucht er, in uns zu kommen. Immer wenn wir eine Sehnsucht nach Frieden, nach mehr Harmonie, nach dem wahren Glück haben; immer wenn wir Heimweh bekommen nach dem Ort, wo wir uns glücklich fühlen; immer wenn wir in uns Wünsche entdecken, die wir noch nicht erfüllt haben; immer wenn wir Sehnsucht haben, schon im Himmel zu sein; Ja - immer dann klopft der Heilige Geist an unser Herz, um einzutreten. Er möchte in unsere Seele kommen.

"Heiliger Geist, ich weiß, dass nur du mich auf Erden glücklich machen kannst."

Beten wir diesen Satz öfters und halten wir eine kurze Stille. Horchen wir auf unser Herz. Achten wir darauf, was sich in uns tut. Wenn sich nichts tut, ist es auch gut. Wir müssen es Gott überlassen, zu wirken. Es liegt nicht an uns, den Heiligen Geist zu empfangen. Es liegt nur an uns, uns für sein Wirken empfänglich zu machen. Gott hat einen Plan mit uns. Und je mehr wir uns diesem Plan öffnen - seinem Willen für unser Leben öffnen, umso mehr wir das Reich Gottes in uns anbrechen. Gott schenkt seinen Geist all jenen, die Gehorsam üben, das heißt, all jenen, die bereit sind, das Rechte zu tun. Das, was die Kirche lehrt, was das Gewissen sagt. Denn all dies ist ja nichts anderes, als ein Teil der Stimme des Heiligen Geistes. Wir müssen ihm in allen Bereichen gehorchen, damit er in uns kommen möchte. Wenn er sieht, dass wir bereit sind, alles zu tun, um ihn zu empfangen, dann wird er kommen:

"Heiliger Geist, hilf mir, mich für dein Kommen zu öffnen."

Nach dieser Bitte müssen wir uns mit Maria verbinden, der Unbefleckten Braut des Heiligen Geistes:

"Maria, versenke mich in deinem Unbefleckten Herzen."

Nun sind wir an dem Ort angelangt, wo Gott immer wirken möchte, wo er uns die größten Gnaden schenkt. Nun bete ein Gesätz vom Rosenkranz mit folgender Intention: "Jesus, der unser Herz für die Gnadenfülle des Heiligen Geistes empfänglich machen wolle."

Danach wieder das Hingabegebet

 "Heiliger Geist, nun schenke ich dir diese Zeit. Wirke du in mir was du willst und wie du willst. Hilf mir, Gottes Willen für mein Leben zu erkennen. Danke, dass du mich so liebst, wie ich bin."

...Stille...

3. Tag: Das Einwohnen des Heiligen Geistes                                                                                            "Heiliger Geist, danke, dass du mich durch deine Gegenwart vergöttlichst. Durch dich werde ich erst fähig, am Schöpfungsplan Gottes teilzunehmen. Du wohnst in mir und möchtest so die Welt verändern. Ich möchte zulassen, dass du noch mehr in mir Wohnung nimmst. Ich versenke mich im Unbefleckten Herzen deiner geliebten Braut Maria, um so am ewigen Liebesaustausch zwischen dir, dem Himmlischen Vater und dem göttlichen Wort teilzunehmen."

Wenn wir den Heiligen Geist in uns Wohnung nehmen lassen, dann wird er es sein, der in uns handelt; dann werden wir immer mehr zu Liebe. So wie der Heilige Paulus schreibt..."werden wir immer mehr erkennen, wie auch wir erkannt worden sind".

"Heiliger Geist, ich liebe dich. Danke, dass du in mir wohnst."

So werden wir immer mehr zum Tempel, zur lebendigen Wohnstätte des Lebensodems. Er ist der Odem Gottes. Wenn wir zulassen, dass er in uns Raum nimmt, dann wird auch Jesus und der Vater immer mehr in uns Raum gewinnen. Dann erfahren wir immer neu die uns verändernde Liebe Gottes. Der Geist möchte uns in die volle Wahrheit führen:

"Heiliger Geist, danke, dass du mich dazu führst, immer mehr die Wahrheit zu verstehen. Durch dich nimmt Gott mit seiner Wahrheit immer mehr in mir Raum, immer mehr Wohnung." Lehre mich, deine Wahrheit im Lichte Gottes zu verstehen. Darum bitte ich dich durch das Unbefleckte Herz Mariens."

Schlag nun - ohne vorher zu wählen - die Heilige Schrift auf und betrachte das die Gezeigte. Lies den ganzen Abschnitt, der dir gegeben wurde, aber mit Blick auf jene Stelle, die dir zuerst gezeigt wurde. Komme zur Ruhe und lass diese Stelle in dir wirken. Versuche zu erkennen, was die Stelle für dich aussagt.

Wenn wir so - mit einem offenen Herzen - versuchen, den Willen Gottes zu erkennen, dann lassen wir es erst zu, dass Gott durch uns handelt. Das Wort Gottes ist nicht so wie jedes andere Buch, dass es einmal geschrieben wurde. Die Heilige Schrift ist Jesus. Derselbe Jesus wie in der Hlst. Eucharistie; derselbe Jesus wie am Kreuz. Wenn wir uns dem Worte Gottes öffnen, dann lässt Gott ein Samenkorn der Liebe in unser Herz fallen. Durch die regelmäßige Betrachtung der Heiligen Schrift wächst dieses Samenkorn zu einem Baum, der dann alle anderen Gewächse übersteigt. Dieser Baum ist dann unser Leben. Und dieses Leben ist - auf diese Art und Weise in der Hl. Schrift begründet - selbst das Wort Gottes. Wenn wir es zulassen, dass Gott durch die Bibel zu uns spricht, dann wird es uns verwandeln. Ohne dass wir es merken. Und dieser Baum, der in uns lebt, ist das Reich Gottes, der gelebte Wille Gottes. Denn durch das Innewohnen des Heiligen Geistes in uns, wohnt das Reich Gottes in uns. Das Reich der Liebe. "Suchet zuerst das Reich Gottes, und alles andere wird euch dazu gegeben." Dieses Reich Gottes in uns wächst in der Wahrheit. Es ist Wahrheit und führt auch unser ganzes Leben immer mehr zur Wahrheit. Es ist Gerechtigkeit, Friede und Freude im Heiligen Geist. Im Heiligen Geist, der in uns wohnt.                Hingabegebet und Stille.

4. Tag: Labsal, Trost und unser Führer                                                                                                        Ohne den Heiligen Geist ist unser Leben eine Wüste. "Heiliger Geist, du mein Führer, zeige mir den Weg des innerlichen Gebets. Führe mich immer tiefer in die Fülle Gottes." Weil wir aus uns heraus schwach sind, bedürfen wir seiner Hilfe, um die Trübsal auf Erden zu überstehen. Ohne Gott gibt es keinen Sinn für uns, auf Erden zu leben. Alles andere verliert seinen Sinn. Der Sinn unseres Lebens besteht darin, unsere ewige Glückseligkeit zu empfangen. Im Willen Gottes. Durch unser "Ja" zum Willen Gottes beginnt dies schon auf Erden. In diesem "Ja" kommt auch alles andere in unserem Leben zu dem Sinn, den Gott vorherbestimmt hat. So gelangen wir in die von Gott vorherbestimmte Ordnung:

"Heiliger Geist, sage du für mich "Ja" zum Willen Gottes. Lass mich alles erkennen. In die Harmonie des Willens Gottes eindringen. Schaffe du mein Leben neu in der Ordnung, die Gott vorherbestimmt hat. Führe mich dazu, Gott in der Ordnung zu lieben, die im Himmel herrscht."

Wenn wir dies von Herzen sprechen, dann ist dies ein Gebet, das direkt das Herz Jesu trifft. Denn es ist die Quelle der Barmherzigkeit, aus dem uns alle Gnaden zuströmen. Wir machen uns empfänglich für diese Gnaden, wenn wir uns innerlich darauf einstellen, die Liebe zu empfangen, die Gott uns schenken möchte. Lege deine Hände auf die Brust, schließe die Augen und sprich aus ganzem Herzen:

"Heiliger Geist, du Seele meiner Seele. Dir übergebe ich mein ganzes Dasein vor Gott. Quelle alles Guten, überströme meine Seele mit der Gnadenwonne der Glückseligkeit, damit das Leben auf Erden für mich schon zum Beginn der Ewigkeit wird. In der Kraft des Blutes Christi wasche mich rein von aller Hartherzigkeit, Unvergebenheit und Unfähigkeit, die Liebe Gottes und der Menschen zu empfangen."

Vielleicht ist es notwendig, dieses Gebet öfters zu sprechen. Oftmals ist das Herz sehr durch die Verletzungen, durch Erfahrungen der Lieblosigkeit und negative Erfahrungen versperrt und Gott findet keinen Zugang. Er ist zwar allmächtig, aber es liegt an uns, seine Liebe zu empfangen. Bete deshalb auch:

"Vater, Sohn und Heiliger Geist, ich danke dir, dass du in mir lebst. Damit du auch in mir wirken kannst, möchte ich allen Menschen vergeben, die mir Schlechtes getan haben. Jesus - in der Kraft deines Erlösungsopfers auf Kalvaria, in der Erlösungskraft deiner Heiligen Wunden und deines kostbaren Blutes versiegle ich alles Schlechte, alle Lieblosigkeit, die ich in meinem Leben erfahren habe. Alle Menschen, die mir wissentlich oder unwissentlich Böses zugefügt haben stelle ich - durch das Unbefleckte Herz Mariens - in den Gnadenstrom deines kostbaren Blutes. Ich bitte dich: reinige mich von allen negativen Bindungen und segne diese Menschen mehr, als du mich schon gesegnet hast."

Um die Heilung stärker zu machen, ist es notwendig, dies alles in die Heilige Beichte zu tragen. Sprich alles in der Beichte aus, dann wirst du die erlösende Kraft Gottes erfahren. Überwinde die Angst, du könntest eine negative Erfahrung machen, wenn du mit einem Priester über so persönliche Dinge sprichst. Denn über das zu sprechen, was mich belastet, schenkt innere Befreiung. Gott möchte nicht, dass wir für immer leiden. Er möchte, dass wir seine Hilfe in Anspruch nehmen. Und dies im Sakrament der heiligen Beichte. Denke an Jesus. Obwohl er allmächtig war und Gott, wollte er, dass Simon von Zyrene ihm hilft, das Kreuz zu tragen. Damit auch wir die Kraft bekommen, unseren Stolz zu überwinden und uns in unserem Leid von anderen helfen lassen. Vertraue einfach.            Hingabegebet und Stille.                                                                                                                                    

 5. Tag: Vater der Armen!                                                                                                                                    

Es ist nichts Negatives, sich schwach zu fühlen. Es ist nichts Schlechtes, seine Schwächen zu erkennen. Ganz im Gegenteil: Je mehr uns unsere Schwächen bewusst werden, umso mehr erkennen wir, wie sehr wir der Hilfe Gottes bedürfen:

"Heiliger Geist, schenke mir die Demut des Herzens. Lass mich erkennen, wie schwach ich wirklich bin und hilf mir, in allem nur mehr auf dich zu vertrauen. Durch das Unbefleckte Herz Mariens geschehe dein Wille."

Der Arme im Geiste ist der wahrhaft Reiche vor Gott. Denn vor ihm ist nicht das groß, was stark und mächtig ist, sondern das, was schwach ist; das heißt, jeder, der sich seiner Schwäche bewusst ist, ist stark vor Gott. Denn die wahre Stärke, die unser Leben zur Frucht werden lässt, ist das feste und immerwährende Vertrauen auf Gott:

"Heiliger Geist - du Vater aller Armen. Du selbst kennst meine Armseligkeit viel besser als ich. Du weißt um mein Ringen, um meine Tränen, die zu vergießen ich nicht imstande bin. Sei du mein Hort. Siehe - ich liebe dich, denn du bist mein Ein und Alles. Ohne dich bin ich nichts. Aber mit dir werde ich zur ewigen Liebe. Danke, dass du mich vergöttlichst."

So vertrauen wir auf Gott - weil wir unsere eigene Schwäche kennen. Halten wir ihm unser Herz hin. Er kennt unser Ringen, unsere Schwäche. Er weiß, wie oft wir fallen, aber trotzdem bleibt er bei uns. Denn er sagt : "Allein dein Bemühen will ich segnen. Mein Kind; Schau - du kannst aus dir heraus nichts; durch meine Hilfe sollst du - wie ein kleines Kind an der Hand seiner Mutter - vorwärts schreiten und die Hindernisse des Alltags überwinden. Wende dich an meine Braut Maria - sie wir dir mehr helfen, als du dir je vorstellen kannst."

Wende dich also an Maria, übergib ihr deine Schwäche und sprich: "Mutter Maria, dir möchte ich mich ganz weihen. Und durch dich ganz dem Heiligen Geist übergeben. Nimm mein Leben in die Hand und ordne es. Dir möchte ich meine Schwachheit übergeben. Ich danke dir, dass du eine so gute Mutter bist. Wie ein kleines Kind erwarte ich alles von dir. Ohne dich kann ich ja nicht einmal laufen. Doch du trägst mich und so weiß ich, dass auch Gott mit Wohlgefallen auf dich schaut. Versenke mich für alle Ewigkeit in deinem Unbefleckten Herzen. Danke - liebste Mutter!"

Gott stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen. Sich ohne Gott stark zu fühlen, ist eine Folge der Erbsünde. Maria fühlte sich als die Schwächste von allen und vertraute deshalb vollkommen auf Gott. Kein Stolz war in ihr. Und deshalb hat Gott sie über alle anderen erhöht. Deshalb hat auch der Heilige Geist in ihr Wohnung genommen, mehr als in irgend einem anderen Geschöpf. Wenn wir wahrhaft demütig sind, werden wir nicht bei unserer Schwäche stehen bleiben, sondern diese wird uns automatisch zur Barmherzigkeit Gottes führen:

"Jesus, sanftmütig und demütig von Herzen, bilde mein Herz nach deinem Herzen." Das Gefühl meiner Ohnmacht, meiner Schwäche lässt mich klein werden; lässt mich auf Gottes Barmherzigkeit vertrauen. Dann können wir von Herzen sprechen:

"Jesus, ich weiß, dass ich zu nichts fähig bin. Meine Schwachheit ist groß. Doch deine Barmherzigkeit ist viel größer. Sende mir den Heiligen Geist, damit ich mich in meiner Schwachheit annehmen kann."

Schließe nun die Augen und stelle dir eine Weile vor, wie du als kleiner Tropfen im Meer der Barmherzigkeit Gottes versinkst. Immer tiefer, immer weiter. Dies ist eine endlose Reise. Und es lässt uns erahnen, wie sehr nicht wir unser Leben in der Hand haben sondern Gott.                                                                                    Hingabegebet und Stille.

6. Tag: Der Geist der Wahrheit, die Verheißung des Vaters                                                                            Alle Wahrheit kommt von Gott. Und der, der in Gott ist, ist in der Wahrheit: "Heiliger Geist, ich preise dich für die Ratschlüsse deiner Wahrheit. Sei gepriesen, dass du Liebe bist. Und dass du mich die Wahrheit lehrst, dich und den Nächsten zu lieben."

In jedem Menschen ist ein Kern der Wahrheit, ein Same der Liebe Gottes. Alles ist gut, denn "Gott sah, dass es gut war." Dies ist die wahre Realität, die Wahr-heit. Das, was uns bedrückt und traurig macht, ist nicht die Wahrheit, in der uns Gott geschaffen hat:

"Heiliger Geist, führe mich in die wirkliche Wahrheit." Wir wollen unser Leben betrachten. Wie es Tag für Tag verläuft; wie alles in seinen Bahnen verläuft, obwohl es unsere Fähigkeit manchmal zu übersteigen scheint. Erahnen wir darin die Hand Gottes. Er, seine Vorsehung übersteigt all unser Denken, unsere Fähigkeit und unser Wollen. Gott ist es, der in uns das Wollen vollbringt und darüber hinaus auch das vollendet, was als Wunsch in unserem Herzen lebt. "Nicht mehr ich lebe, Christus lebt in mir." Sind auch wir - wie der Heilige Paulus - fähig, so zu sprechen? Fühlen auch wir uns in allem, was wir tun, vollkommen getragen? Ist die Liebe die treibende Kraft in uns? Dann werden wir vom Geist der Wahrheit geleitet. Denn Gott ist die Liebe. Und die Liebe in uns ist jene treibende Kraft, die uns schon jetzt in der Ruhe und im Frieden der Ewigkeit leben lässt. Es geht nicht darum, alles vollkommen zu vollbringen. Es geht nicht darum, alles, was wir anfangen, zu vollenden. Die Liebe ist das Einzige, das zählt. Wenn wir in allem die Liebe leben, dann geschieht der Rest von selber. Er wird durch den sich ständig erneuernden Kreislauf der Liebe vollendet.

Betrachten wir das Wesen Gottes. Der Heilige Geist ist die Liebe zwischen dem Vater und dem Sohn. Er ist das verbindende Band der Liebe. Streben auch wir danach, uns in allem von der Liebe leiten zu lassen. "...denn die Liebe ist das Band der Vollendung." Öffnen wir unser Herz, damit auch in uns der Heilige Geist - wie im Wesen der Heiligsten Dreifaltigkeit - alles in uns und durch uns zur Liebe führt, und er es ist, der auch alles vollendet:

"Heiliger Geist, ich preise deine Vorsehung in meinem Leben. Ich liebe dich im Willen des Vaters, in der Wahrheit des Sohnes, im Wesen des Unbefleckten Herzen Mariens."

Hingabegebet und Stille.

7. Tag: Der Heilige Geist und die Welt                                                                                                            Die Welt erkennt uns nicht als Söhne Gottes, weil sie auch Gott nicht erkannt hat. Der Kampf zwischen Geist und Fleisch in uns findet sich auf die selbe Weise zwischen Welt und Glaube, Heiligem Geist und Sünde, Egoismus und Barmherzigkeit wieder. Wenn wir im Heiligen Geist erneuert sind, dann leben wir nicht mehr für uns selbst: "Keiner lebt sich selber und keiner stirbt sich selber; leben wir, so leben wir dem Herrn, sterben wir, so sterben wir dem Herrn. Ob wir leben oder ob wir sterben, wir gehören dem Herrn." Wir existieren also in der Zerrissenheit zwischen unserem Fleisch, das der Welt und ihrem Treiben anhangen will und unserem neuen, in Christus verborgenen Leben. "Ich möchte bei euch nichts mehr wissen als Christus, den Gekreuzigten". Diese Weisheit erlangte der Heilige Paulus. In Jesus und der Weisheit des Kreuzes verschwand all jene Weisheit, die er sich auf menschliche Weise angeeignet hatte. Ja- jeder, der bereit ist, Gottes Willen zu erfüllen, dem schenkt Gott seine Weisheit, die einzige und wahre Weisheit. Der Beginn der Weisheit ist die Gottesfurcht. Eine Furcht der Liebe. Es ist dies nicht die Furcht, einen Fehler vor Gott zu begehen und deshalb bestraft zu werden. Nein. Die wahre Furcht Gottes besteht darin, Gott in allem zu suchen und als einzigen Leitfaden für das Leben Gottes Willen zu haben. Das Reich des Geistes und das Reich der Welt stehen sich gegenüber. Das Reich des Heiligen Geistes beginnt überall dort, wo das "Ja" zum Willen Gottes erkannt und gelebt wird. Durch unser "Ja" zum Heiligen Geist beginnt unser "Ja" zum Willen Gottes:

"Heiliger Geist - du Unterpfand meines wahren Lebens. Du meine Stütze im Kampf mit mir, meinem Fleisch, der in mir wohnenden Sünde und der Welt. Lehre mich, Gott vollkommen zu lieben, sodass ich in reiner Liebe das Treiben der Welt, den Kreislauf der Sünde überwinde und deinem Wirken anhange."

"Komm, Heiliger Geist und belehre uns. Reinige uns, fülle uns, heile uns und sende uns." Das Reich des Heiligen Geistes in der Welt, das ist die Heilige Kirche. Jene Offenbarung der Liebe Gottes, in der der Heilige Geist wirkt. Durch sie, durch die Priester und Hirten der Kirche, durch den Heiligen Vater zeigt uns Gott, dass es noch ein Leben nach dem Jetzt gibt. Er zeigt uns, dass das wahre Leben nicht im Nehmen, sondern im Sich-selbstlos-verschenken besteht. Wir sind die Glieder im mystischen Leib Christi. Jesus leidet in uns und lebt in uns. Schließe die Augen und sprich: 

"Jesus - mein gekreuzigter Erlöser, ich bete dich in mir an. Mache mich zur wahren Hostie, zum Brot für alle Menschen. Stelle mich in den erlösenden Strom deiner Barmherzigkeit. Versenke mich in jenem Quell, der aus deinem Herzen entströmt."

Bete dann: "Kostbares Blut Christi, du Wasser der Liebe. Du Wein des Feuers im Heiligen Geist, der die Seele läutert, reinigt und durch den Tod zum neuen Leben in Christus führt. Kostbares Blut Christi, du meine Wohnung im Willen Gottes. Erneuere den ganzen Leib der Kirche in der hingebungsvollen Erlösungskraft des Gehorsams Jesu. Kostbares Blut Christi, in deine heilende Gegenwart verschließe ich all meine Unfähigkeit, die wahre Reinheit und Keuschheit zu leben."                                                                          Hingabegebet und Stille.

8. Tag: Die göttlichen Tugenden. Die Tugend des Glaubens                                                                    Glauben gegen jede Glaubenslosigkeit. Selbst wenn alles zu Ende scheint, der Glaube, die erste der 3 göttlichen Tugenden (Glaube, Hoffnung und Liebe) lässt unser ganzes Leben im Lichte Gottes sehen:

"Maria, ich preise dich. Gegen jede menschliche Ohnmacht hast du geglaubt. Dein Glaube hat alles überstiegen. Dein Glaube hat bewirkt, dass du Mutter wurdest und trotzdem Jungfrau bliebest."

Bete ein Gesätz vom Rosenkranz mit der Intention: Jesus, der all jenen Glauben schenken möge, die an der eigenen Schwachheit verzweifeln.

Der Glaube liegt tief in uns verwurzelt, wo der Heilige Geist Wohnung genommen hat. Er, der die Liebe ist, lehrt uns in diesem Glauben die grundlegendste Bewegung der Liebe: das Gute, das ich annehme, für alle Ewigkeit bestehen wissen. Diese Gewissheit gründet aber nicht darin, dass ich den Glauben bestätigt sehe. Sondern einzig und alleine in der inneren Bewegung, dass ich weiß, dass Gott gut ist; dass ich weiß, dass alles Gute von Gott stammt und daher alles Gute das Böse besiegt. Denn Gott ist ewig und ebenso alles Gute, das aus Gott stammt. Die Liebe, die wir im Himmel ewig erfahren, lässt den Glauben zum Schauen, zur Erfahrung werden. Die göttliche Tugend des Glaubens wir umso mehr zur erfahrbaren Realität, je mehr ich im Leid im Willen des Vaters bleibe; das heißt, je ergebener ich meine Kreuze trage:

"Heiliger Geist, mein Beistand im Leid. Ich danke dir für deine Hilfe und Unterstützung. Danke, dass du mir Kraft gibst, auch dann zu glauben, wenn aller Hoffnungsschimmer erloschen ist."

Der Glaube trägt uns. Er ist als Samenkorn in uns gelegt und durch ihn stellt Gott den Anruf an uns: "Mein Kind, halte fest am Guten, denn das Gute wird siegen. Achte nicht auf den kleinen Sieg des Bösen. Der Feind ist schon besiegt. Allein sein Stolz lässt ihn nicht einsehen, dass die Liebe schon längst gesiegt hat." Gott möchte, dass wir davon überzeugt sind, dass das Gute, die Liebe siegt. Er, der die Liebe ist, ist der Ursprung von allem. Und der möchte auch, dass alles, das durch die Sünde in Mitleidenschaft gezogen ist, wieder zur Liebe erlöst wir. Das heißt, Gott möchte alles wieder in den ewigen Kreislauf der Liebe einbeziehen, einen Teil davon werden lassen. Wenn wir mit Frieden auf unser bisheriges Leben blicken, dann werden wir auch großen Glauben haben. Das vertrauen in die Barmherzigkeit Gottes lässt uns unsere Vergangenheit in seine Hände legen. Der Glaube betrifft die Zukunft. Im Glauben als göttliche Tugend vermögen wir den Kreislauf der Liebe auch auf Erden zu erkennen. Denn das Fundament des Glaubens ist das Überzeugtsein davon, dass der Dreifaltige Gott der Liebe in allem, durch alles und mit allem herrscht. Es liegt nur an uns, dass diese Herrschaft der Liebe in uns und durch uns in der Welt anbricht:

"Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist, Quelle alles Guten, ewige Wahrheit und Schöpfer der Ewigkeit. Du unveränderlicher Austausch alles Guten; du wunderbare Blume der Liebe, eine Liebe ausstrahlend, die unerschaffen und doch allherrschend ist. Heiliger Geist, du Nektar der Liebe, tränke auch mein Leben mit der immerwährenden Bewegung, am Guten festzuhalten. Schenke mir die Gnade, allein auf die Gnade zu bauen. Hilf mir, dich zu lieben in dem Bewusstsein, dass du das über alles liebenswürdige Gut bist. Denn du allein schaffst aus dem Nichts die Liebe und führst diese Liebe in allem so sehr zur Vereinigung mit deiner ewigen Güte, dass alles, was nicht an dieser Liebe teil hat, zur ewigen Liebe wird."                    Hingabegebet und Stille.

9. Tag: Von der Tugend der Hoffnung                                                                                                                Die Hoffnung als göttliche Tugend lässt den Glauben zur lebendigen und lebenstreibenden Kraft werden. In der Hoffnung ist der Sinn des Glaubens begründet, der Sinn, an meinem Glauben festzuhalten. Ohne Hoffnung ist der Glaube tot. In der Hoffnung überwinde ich mit meinem Glauben alles, was scheinbar sinnlos ist. Die Hoffnung lässt meine Glauben im Guten vollendet sehen und lässt mich Gott als Urheber, Sinn und Ziel meines Lebens sehen.

"Heiliger Geist, du immerwährende Quelle und Ursprung alles Guten. Du mein Inhalt und Sinn des Lebens. Nimm dich meinem Leben an und lass die oftmalige Finsternis in mir und um mich im Licht des Glaubens erstrahlen. Führe alles, womit ich zu tun habe, zur ewigen Herrlichkeit des Himmels. Verwandle die Dunkelheit meines Unglaubens in eine Quelle der immerwährenden Freude und Liebe."

"Heiliger Geist, lasse mich hoffen." Übergeben wir uns diesem göttlichen Freund. Vor allem in den Momenten, wo die Dunkelheit scheinbar siegt, wo uns unsere menschliche Schwachheit zur Falle wird. Die Dunkelheit war in der Welt. Doch das Wort Gottes wurde Mensch, um die Dunkelheit in Licht zu verwandeln. "Keine Finsternis war in ihm." Die Finsternis, durch die wir wandeln müssen, wird deshalb nicht heller. Nein, noch immer gibt es Menschen, für die es in dieser Dunkelheit scheinbar keinen Ausweg gibt. Die Dunkelheit wird sehr groß und auf längere Sicht hin scheint alle menschliche Kraft überwunden. Doch nur scheinbar. Jesus gibt dieser Finsternis einen neuen Sinn. So wie er in Gethsemani, im Ölgarten an der Grenze seiner menschlichen Kraft angelangt war, so sind auch wir manchmal am Ende. Doch Jesus hat diese Finsternis besiegt. In dem Moment, wo seine Menschheit am Ende war und gebetet hat: " Vater, wenn es möglich ist, lass diesen Kelch an mir vorüber gehen..." da hat die Kraft seiner Liebe diese überwunden und gesagt: "...aber nicht mein, sondern dein Wille geschehe."

Wir müssen diese Zeiten der inneren Trostlosigkeit in diesem Licht betrachten. Betrachten heißt da aber nicht anschauen, um eine andere Perspektive zu bekommen. Nein. In jenen Dunkelheiten, in denen alles zu viel wird, sollen wir nicht aus uns heraus versuchen, die Situation zu verändern. Dort, wo selbst Jesus am Ende seiner Kräfte war, hat er sich dem Willen des Vaters übergeben. Das ist auch die einzige Möglichkeit, diese Dunkelheit und innere Ausweglosigkeit zu überstehen. Es ist nur eine scheinbare Ausweglosigkeit. Ja - für alle menschlichen Möglichkeiten gibt es in diesen Momenten ein Ende. Doch Gott ist größer. Er hat uns geschaffen, er gibt uns die Freude. Er ist es auch, der zulässt, dass wir jetzt durch diese Finsternis gehen. Gott ist stärker als alles andere. Das ist nicht nur ein leerer Spruch ohne Inhalt. Wenn uns alles zu viel wird, wenn wir keinen Sinn mehr sehen und die einzige Möglichkeit, die uns bleibt, jene ist, alle unsere guten Prinzipien aufzugeben, dann ist dies der Anruf Gottes an uns:

"Mein Kind - übergib dich mir. Hör auf, nach einer menschlichen Lösung zu suchen. Nimm MEINE Hilfe an. Lass mich dir helfen. Vertraue dich mir an. Lass dich einfach in meine Hände fallen, damit ich dich tragen kann."

"Mein Jesus - ich bin am Ende meiner Kräfte. Ich habe gekämpft, doch ich bin keinen Schritt weiter. Alles, was einmal einen Sinn hatte, scheint zu Ende zu sein. Doch ich möchte nicht mehr auf mich, sondern auf dich schauen; wie du selbst am Ende warst. Ich möchte vertrauen, dass DU SELBST alles zu einem guten Ende und somit zu einer wunderbaren Auferstehung führst. Jesus - ab jetzt musst du mich tragen und für mich kämpfen. Maria - meine Zuflucht, mit dir stehe ich unter dem Kreuz, um das neue Morgenrot meines Lebens aufgehen zu sehen."                                                                                                                            Hingabegebet und Stille.

10. Tag: Von der Tugend der Liebe                                                                                                                Die Liebe ist der Weg, der alles übersteigt. Sie verleiht all unserem Tun einen ewigen Wert. Durch sie schaffen wir Neues. So nehmen wir Teil am Schöpfungsplan Gottes. Die Liebe vereint zwei Menschen "zu einem Fleisch" und schafft so wunderbar neues Leben. Neues Leben mit ewigem Wert:

"Heiliger Geist, du bist die Liebe. Meine Liebe. Meine ewige, unauslöschliche Liebe. Mein Bräutigam, mit dem ich eins werden darf. Oh, Heiliger Geist, du mein Alles. Ich bete dich an, schenke mich dir ganz hin; übergebe dir all mein Streben und Wollen; schenke dir meinen Willen und jeden Impuls meiner Seele. Jeder meiner Atemzüge möge ein einziges: Komm in mein Herz - du meine Liebe sein."

Der Heilige Geist führt uns in die wahre Liebe. Er - das Unterpfand Gottes - Gott selbst. Er ist die ewige Liebe. Für die Liebe gibt es nie ein Stehen bleiben, ein Stillstehen. Ihr Wesen ist so beschaffen, dass sie immerwährend aktiv, schaffend ist. Sie vereint das, was getrennt ist. Sie gleicht aneinander an, was unterschiedlich ist. Sie lässt die Reibung, die durch Unterschiede entsteht zur Wärme der Liebe werden. Jesus hat uns gesagt: "Liebt einander." Und weiter: "Die Liebe ist die Erfüllung des ganzen Gesetzes." Diese Aussage gilt vor allem jenen, die glauben, dass man durch bestimmte Verhaltensmuster alle Pflicht dem Nächsten gegenüber erfüllt. Nein - die Liebe bleibt niemals stehen:

"Heiliger Geist - lehre mich die reine, selbstlose Liebe." Liebe wird da zur treibenden Kraft, wo mein Blick von mir weg zum Nächsten hin geht. Das heißt nicht, dass ich nur solange liebe, wie ich auch etwas dabei empfinde. Nein. Die Liebe, die ich fühle, ist nur begrenzt. Wenn man von Liebe spricht, muss man über die Liebe des Empfindens hinausgehen, man muss weiter schauen. "Der, der die Liebe in sich hat, ist in Gott." Und damit meint man eine Bewegung des Herzens. Es geht nicht darum, dass ich ein gutes Gefühl habe, wenn ich jemand liebe. Dieses Gefühl zeigt mir nur, dass ich in Gott bin, in der Wahrheit. Denn Gott ist die Liebe. Doch die reine, selbstlose Liebe geht weiter. Wenn Jesus sagt: "Liebt einander", so kann das heißen:

 - Wenn dich jemand mit Liebe beschenkt, nimm sie dankbar an.

- Fällt es dir schwer, für jemanden Zuneigung oder Sympathie zu empfinden, dann liebe ihn durch einfaches Annehmen. Du musst das nicht spüren. Liebe ihn deshalb, weil Jesus auch ihn erlöst hat. Denn Gott liebt einen Menschen unabhängig davon, was dieser tut. Gott würde dich auch weiterhin unendlich lieben, wenn du diesem Menschen nur mehr Böses antust. Obwohl du so immer tiefer in den Kreislauf der Sünde geraten würdest, würde Gott dich trotzdem gleich vollkommen lieben wie jenen Menschen."

- Wenn dir jemand nur Schlechtes tut, wenn du ihm gegenüber nur Abneigung hast, dann lädt Gott dich ein, ganz zurückzutreten. Er spricht : "Mein Kind - lasse mich diesen Menschen lieben. Vergib ihm, bete für ihn. Ich selbst werde ihn verwandeln". Ja - dies ist dann die größte Liebe. Jemanden deshalb zu lieben, weil Gott ihn liebt. Weil seine Seele wertvoller ist, als das Kostbare Blut Jesu, das Jesus auch für ihn vergossen hat. Und er hätte es auch für ihn alleine vergossen.

Jesus lädt jeden Menschen zur Umkehr ein. Er liebt den Sünder mehr als die in ihm wohnende Sünde. Er will seine ewige Herrlichkeit. Deshalb ist er gestorben, damit wir ALLE leben. Oh - wie falsch verhalten wir uns, wenn wir unser Herz vor jemandem verschließen. Was wollen wir Jesus antworten, wenn er uns einst fragt:                    "Mein Kind, es ist schön, dass du jetzt bei mir bist, doch wo ist dein Bruder? Wo ist deine Schwester?" "Bin ich der Hüter meines Bruders?" "Ja - mein Kind, denn wenn du ihn nicht liebst, von wem soll er dann meine Liebe empfangen?"

Gott möchte allen Menschen Liebe zukommen lassen. Aber nicht WIR sollen diese Liebe schenken. Wir sollen zu einem Kanal für Gottes Liebe werden. Sehr oft zerstören wir die menschlichen Beziehungen, weil wir beim Anderen an die Grenzen unserer Liebe gelangen. Es wird uns zu viel. Wir haben keine gefühlsmäßige Liebe mehr für ihn. Und dann verschließen wir unser Herz. Doch Jesu möchte, dass unsere Liebe in dem Moment reiner wird, er lädt uns ein:

"Mein Kind - wenn es dir schwer fällt, diesen Menschen zu lieben, dann übergib ihn mir. Und vertraue, dass ich ihn durch meine Liebe verwandle. Vertraue einfach."

Bete in solchen Momenten: "Mein Jesus, du bist die Quelle meiner Liebe. Du hast mir den Heiligen Geist geschenkt. Dafür danke ich dir. Ich möchte dir alle Menschen anvertrauen, die ich nur schwer lieben kann. Durch das Unbefleckte Herz Mariens weihe und übergebe ich sie dir alle. Liebe sie für mich und schenke du ihnen deine Liebe. Ich will, dass auch sie dieselbe Liebe erfahren, die du mir schon geschenkt hast. Danke für deine Stärke in meiner Schwachheit."

Und dann überlasse es Jesus, diese Menschen zu lieben. Nimm du sie einfach an. So wie sie sind.            Hingabegebet und Stille.

11. Tag: Die Kardinalstugenden. Die Tugend der Klugheit                                                                        Die Kardinalstugend der Klugheit ist eine Grundbewegung, die all unser Tun beinhalten soll: es ist die Bewegung, die alles auf Gott hin ausgerichtet sein lässt. Jegliches Handeln in Gedanken, Worten und Werken soll durch diese Tugend gesteuert sein:

"Heiliger Geist, du ewige Liebe. Du lehrst mich die wahre Wissenschaft Gottes, die Klugheit. Danke, dass du mich alles im Licht der ewigen Bedeutung sehen lässt, damit ich alles mit Blick auf meine ewige Glückseligkeit tue. Danke, dass du mir hilfst, alle menschlichen Beweggründe in meinem Tun zu erkennen. Schenke mir, dass ich immer mehr zu deiner Freude lebe."

Diese Kardinalstugend lässt uns alles im Lichte der Ewigkeit erkennen. Das heißt, die wahre, gottgeschenkte Klugheit besteht darin, alle Entscheidungen und Handlungsweisen so auszurichten, das sie für unser und des Nächsten ewiges Seelenheil ersprießlich sind. Es ist also klug vor Gott, für unsere Feinde zu beten. Denn dadurch retten wir ihre Seelen und werden selbst Jesus ähnlich, der uns sagte: "Betet für die, die euch verfolgen." Lassen wir uns nicht dazu bringen, aufgrund des geringeren Wiederstandes den Weg der Masse zu gehen. Dieses Leben auf Erden ist nur sehr kurz und bald gehen wir in die Ewigkeit ein. Wir sollen bei allem nur unser letztes und wahres Ziel - Gott - vor Augen haben. Jesus hat uns vorgelebt, was es heißt, wahrhaft klug zu sein: "Vater ich danke dir, dass du all dies den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber geoffenbart hast." Die Weisheit dieser Welt besteht darin, den anderen aus dem Rampenlicht zustoßen und mich selbst aufs Podest zu stellen. Es ist Sünde, wenn wir - um uns besser darzustellen - den anderen bewusst erniedrigen. "Bei euch soll es nicht so sein: der größte unter euch soll der Diener aller sein." Dies hat eine doppelte Bedeutung: 

Wahrhaft groß ist nur der, der vor Gott groß ist. Es zählt nicht, was wir vor den Menschen sind. Je kleiner wir uns machen, je unbedeutender wir uns selbst glauben, umso näher kommen wir Gott, vor dem alle Weisheit und Klugheit zunichte wird. Die wahre Klugheit besteht darin, sich selbst gering und Gott, der die selbstlose Liebe ist als sein Alles zu betrachten. Wenn ich von Herzen demütig bin, besitze ich auch die wahre Klugheit. Denn da ich mir meiner Schwachheit ohne Gott bewusst bin, werde ich es unterlassen, aus rein menschlichen Beweggründen zu handeln. Wahrhafte Größe zeigt sich in der treuen Erfüllung der Gebote Gottes.

Wenn ich glaube, groß zu sein, dann muss ich mich klein machen. Gott sieht unser Herz. Er weiß es, wenn wir uns im Stolz über die anderen erheben. Wir müssen bedenken, dass unser Gewissen sehr unvollkommen ist. Dort, wo Gott unseren Stolz sieht und der Heilige Geist vor uns flieht, dort glauben wir uns oft noch im Recht oder sehen uns als Gerechte:

"Heiliger Geist, du Quelle aller Weisheit, du ewige, unwandelbare Quelle allen Lichtes. Erleuchte die Finsternis meines Geistes mit Deinem Licht. Schenke mir eine kindliche Liebe zu Maria, deiner geliebten Braut, sodass ich nicht mehr für mich selbst, sondern im Lichte ihrer Anliegen lebe. Lehre mich die wahre Hingabe des Herzens."                                                                                                                        Hingabegebet und Stille.

12. Tag: Von der Tugend der Gerechtigkeit                                                                                                    Der Heilige Geist sagt über den Gerechten: "Allezeit wohne ich in seinem Herzen. Denn er lässt die Liebe, die ich in sein Herz lege, zur Frucht werden. Er bringt beständig gute Frucht hervor. Und immer mehr nehme ich in ihm Wohnung, mache ihn zu meinem Tempel."

"Heiliger Geist, lehre mich, in jedem Menschen das Gute zu sehen, jeden als lebendiges Abbild deiner  Gegen wart der Liebe zu sehen. Hilf mir, immer wider neu, dich im Nächsten zu erkennen und lehre mich, wie ein kleines Kind über die Wunder deiner Liebe in meinen Mitmenschen zu staunen."

Die Gerechtigkeit ist jene Grundtugend, die das Wirken Gottes in uns fördert und verhindert, dass wir unser Herz der Lieblosigkeit übergeben. Denn sie lässt uns in allem das Gute sehen. Sie schenkt uns die Fähigkeit, an das Gute im Nächsten zu glauben, selbst wenn unsere Beziehung zu ihm erkaltet ist. So erhält sie die Wertschätzung des Nächsten aufrecht, wenn das Gefühl der Liebe nachlässt.

"Heiliger Geist, du Wohnstätte der Gerechtigkeit. Du mein Helfer im Erkennen des Guten. Du zeigst mir immer wieder neu, was das gute Mittelmaß zwischen Barmherzigkeit und Gerechtigkeit ist. Danke, dass ich in dir immer mein Gewissen zur Ruhe führen kann."

Der wahrhaft Gerechte genießt tiefsten Frieden. Denn er lässt sich nicht von veränderbaren Gefühlen leiten, sondern von der göttlichen und vollkommenen Wertschätzung des Nächsten. Bevor er dem Nächsten seinen Fehler aufzeigt, wird er an seine eigenen Fehler erinnert sein und sehen, wie sehr er selbst der Barmherzigkeit Gottes bedarf. Die gottgeschenkte Gerechtigkeit ist die Frucht daraus, dass ich erkannt habe, dass Gott mir seine Barmherzigkeit im Übermaß schenkt. Und von dieser Erfahrung lasse ich mich dann leiten.

"Maria - seliger Tempel der Gerechtigkeit. Niemals hast du nach dem Anschein geurteilt, sondern allen Menschen das zukommen lassen, wozu dich deine vollkommene Liebe angetrieben hat. Niemals hast du Unterschiede in der Behandlung deines Nächsten gemacht. Niemals hast du dein Verhalten dem Nächsten gegenüber vom Stand seiner Heiligkeit abhängig gemacht. Nein - deine Gerechtigkeit war vollkommen, weil sie einzig von der vollkommenen Liebe Gottes geleitet war, die alles ohne Einschränkung umfängt. Schenke auch mir das Licht der Gerechtigkeit, die dein ganzes Leben bestimmt hat. Lass auch in meinem Herzen das Feuer der Gerechtigkeit entflammen, wie es der Heilige Geist in deinem Unbefleckten Herzen zur ewig brennenden Feuersbrunst werden ließ. Durch deine Gnadenvermittlung lass auch mich zur immerwährenden Wohnstätte Gottes werden"

Hingabegebet und Stille.

13. Tag: Von der Tugend der Mäßigkeit                                                                                                    Richte dein ganzes Streben auf Gott aus. Ob du isst, schlafst oder arbeitest - in allem habe Gott im Blick. Der Heilige Geist reinigt unser Streben, die Motivation, mit der wir etwas tun. Er lehrt uns, alles im Hinblick auf Gott zu verrichten:

"Heiliger Geist, du Lehrmeister der Zucht und Bescheidenheit. Erfülle mich mit deiner Freude, sodass ich alles zu deiner größeren Ehre verrichte. Erfülle unser Herz mit deiner Gegenwart, sodass all unser Tun der Ausdruck unserer Sehnsucht nach deiner Fülle sei."

Oftmals verlieren wir unser wahres Ziel, unsere wahre Erfüllung aus den Augen: Gott. In ihm alleine werden wir glücklich. Die Heiligen haben es uns vorgelebt. Sie haben in allem, in jedem Menschen das Antlitz Jesu gesucht und gefunden. Denn Gott lässt sich finden, wenn wir ihn mit aufrichtigem Herzen suchen. Alles mit dem rechten Maß zu machen, heißt, alles auf das Ziel der ewigen Herrlichkeit auszurichten. Alles, was Gott geschaffen hat, ist gut; erst durch die Sünde oder den unrechtmäßigen Gebrauch wird etwas schlecht:

"Heiliger Geist, du Lehrmeister des rechten Strebens. Danke, dass du selbst mich lehrst, alles in rechter Weise zu gebrauchen. Lass mich zu einem fruchtbringenden Glied in der Kirche werden. Hilf mir, nicht auf meine Bedürfnisse zu achten, sondern mich selbstlos an den Nächsten zu verschenken. Schenke mir die Gnade, aus Liebe zu leiden."

Wenn Rebhuhn, dann Rebhuhn; wenn Fasten, dann Fasten. Das rechte Maß in einem wird immer gesetzt durch das Gegenteil. Mein Fasten ist dann gut und gottgefällig, wenn ich mein Herz dabei nicht verschließe. Es geht  nicht darum, sich selber die Freude zu rauben. Nein. Wir verzichten, um unser Herz auf das Größere, auf Gott hin auszurichten. Erst wenn ich ein wenig meine Armut und Schwachheit spüre, werde ich offen für Gottes Wirken und Eingreifen in meinem Leben. Ich werde fähig, den Moment zu er-leben, die Fülle zu erfahren. Das Leben im Moment, in der Gegenwart wird zur freudenvollen Erfahrung der Liebe. Ich werde fähig, Gottes Liebe - die auch durch den Nächsten wirkt - zu erfahren und aufzunehmen. Verzichten bedeutet, seinen Horizont - sein Blickfeld - zu erweitern. Ich gelange weg vom Ich-bezogenen Denken, hin zu einem liebesfähigen Du. Dies ist die wahre Erneuerung des alten Menschen, die Neu-Geburt im Heiligen Geist:

"Heiligste Dreifaltigkeit - du Gott der Liebe. Mein Schöpfer und Vollender. Nimm diese meine Ganzhingabe an deinen Heiligsten Willen an, die ich Dir durch das Unbefleckte Herz Mariens darbringe. Heiliger Geist, werde eins mit mir. Mache mich zu einem Werkzeug deines Friedens und deiner Liebe. Hilf mir, so das Du der Liebe, das im Schöpfungswerk begonnen hat, in meinem Leben zu vollenden."                        Hingabegebet und Stille.

14. Tag: Von der Tugend des Starkmuts                                                                                                      "Heiliger Geist - du bist die wahre Stärke meines Lebens. Von nun an möchte ich mein Leben in dir begründen, damit es nicht mehr auf Sand gebaut ist sondern auf Felsen."

Starkmut hilft uns, alles zu vollenden, was wir begonnen haben. Es ist die innere Wiederstandskraft bei großen Schwierigkeiten. Gott lässt es oft zu, dass in unseren Vorhaben, in unserem Tun große Schwierigkeiten auftreten. Er möchte dadurch unsere Verdienste erhöhen. Der Starkmut lässt mich auch dann weitergehen, wenn die Hindernisse groß sind. Dies ist die Tugend der Heiligen, die Tugend der wahren Jünger Jesu. Der Heilige Geist ist unser größter und wertvollster Besitz. In ihm besitzen wir nicht nur eine Eigenschaft Gottes, eine Tugend oder etwas anderes von ewigem Wert. Nein. In ihm besitzen wir Gott selbst. Wir besitzen ihn in dem Maße, wie wir uns von ihm in Besitz nehmen lassen. Es ist also kein aktives Besitzen, kein In-Besitz-nehmen. Es ist ein passives Besitzen, eine Hingabe. Es ist die Hingabe an den Willen Gottes.

Der Heilige Geist wird euch in die volle Wahrheit führen. Er hilft uns, all unsere Schwachheiten und Grenzgebiete zu überschreiten, damit Neues wachsen kann. Dies ist notwendig. "Wenn das Weizenkorn in die Erde fällt und stirbt, bringt es reiche Frucht." Frucht kann nur da wachsen, wo die Erde, der Boden meiner Seele bearbeitet wurde. Von Gott. Der Starkmut ist also die Konsequenz der Demut. Demut zeigt mir, dass meine wahre Stärke in Gott liegt. Ich werfe all meine Schwachheit auf ihn - der meine Stärke ist. Und in diesem Moment verwandelt sich meine Schwäche - von Gott getragen - in Stärke:

"Kostbares Blut Jesu - du wahrer Brunnen der Gnade und Reinheit. Nimm dich meines Stolzes an. Wasche mich rein, so wie du das Kreuz - das Zeichen der Sünde reingewaschen und zum Zeichen des Heiles hast werden lassen. Verwandle mich in die Liebesglut, die während der Passion im Heiligsten Herzen Jesu und im Unbefleckten Herzen Mariens gebrannt hat."

Wenn wir Gott lieben, werden wir versuchen, seinen Willen zu erfüllen. Wir werden versuchen, alle seine Gebote zu erfüllen. "Liebt einander, denn die Liebe ist die Erfüllung des ganzen Gesetzes. Und sie deckt viele Sünden zu." Ja, wenn wir die Liebe leben, dann wird uns die Frucht der Erlösung, die Barmherzigkeit zuteil. Und dies sollte zu unserer wahren Motivation werden: Barmherzigkeit zu erwirken für meinen Nächsten und für mich selbst. Starkmut zu besitzen, bedeutet nicht, hartherzig zu sein oder unsensibel gegenüber den Bedürfnisse meiner Nächsten. Aber er wird mich dazu führen, alles andere als den Willen Gottes für sehr gering zu achten.                    Hingabegebet und Stille.

15. Tag: Die Gaben des Heiligen Geistes                                                                                                         Der Heilige Geist stattet uns aus, um den Verkündigungsauftrag Jesu in der Welt zu vollbringen: mit Weisheit, Verstand, Wissenschaft, Rat, Stärke, Frömmigkeit, Furcht Gottes. Dies alles ist notwendig, damit die Kirche ihren Verkündigungsauftrag erfüllen kann. Dabei teilt der Heilige Geist jedem die Gabe zu, wie er will, wie es seine Braut Maria erbittet:

"Maria, du Unbefleckte Braut des Heiligen Geistes, wir preisen deine Tugenden und das hohe Maß deiner Vollkommenheit. Erbitte uns den Heiligen Geist. Er möge in uns einkehren und uns mit aller Kraft von oben ausstatten. Heiliger Geist - sieh auf die Liebesflamme deiner Braut Maria. Schau, wie treu sie deiner Einwirkung in ihrem Leben entsprochen hat. Teile auch uns aus deiner Überfülle mit."

Die Gaben helfen uns, Christus zu verkündigen. Wir sollen nicht nur für uns selber leben, nicht nur im stillen Kämmerlein vor Gott beten, sondern Christus - das Licht der Welt - auch zu den Menschen tragen. Durch die Gaben werden wir fähig, zu unterscheiden, wo etwas nach Gottes Willen geschieht oder wo ich selber am Wirken bin.

Von der Gabe der Weisheit                                                                                                                            Ein liebreiches Erkennen Gottes in allen Dingen. Sie macht es uns leicht, Jesus nachzufolgen. Ihre Süßigkeit lässt jenes Wort Jesu zur Realität werden: "Mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht." Wenn die Weisheit in einem Menschen Wohnung genommen hat - das ist der Heilige Geist - dann wirkt sie von selber. "Nicht mehr ich lebe, Christus lebt in mir." 

"Heiliger Geist, du Quelle der Weisheit. Nimm Wohnung in mir. Mache mich zu deinem Tempel, wie du auch das Unbefleckte Herz Mariens mit der Fülle deines Erbarmens gesalbt hast. Ich danke dir und möchte dich in allem erkennen, dich lieben vom Grund meines Herzens auf. Mein Bräutigam. Komm in mein Herz. Lenke deine Liebesflamme hinein und übernimm du die Führung in meinem Leben. Diese Hingabe möchte ich in jeder Sekunde meines Lebens erneuern."

Bete 3 Ave Maria mit dem Zusatz: Gepriesen sei die Weisheit Gottes, der Heilige Geist.

Gott ist in allen Dingen gegenwärtig. Seine Liebe und Güte strahlen in allem wieder. An uns liegt es, dies auch zu erkennen. Betrachten wir die Harmonie in den Abläufen der Natur. Betrachten wir das Wunder Mensch mit all seinen geordneten Vorgängen. Blicken wir mit dankbarem Herzen auf unsere Familie, dem Abbild der Heiligsten Dreifaltigkeit. Und von Liebe erfüllt beten wir dann:

"Gott, ich danke dir für mein Leben. In deiner Hand ruht mein ganzes Sein. Wie ein kleines Kind umgibst du mich, sorgst für mich, erhältst mich am Leben. In deine Barmherzigkeit lege ich meine Vergangenheit. Du hast alles angenommen, alles zum Guten gewendet. Ich danke dir dafür.

Mein Vater - in deine Hand lege ich meine Gegenwart, mein Jetzt. Du hältst mich von allen Seiten umschlossen. Du schützt mich. Und selbst wenn ich es nicht mehr wollte - deine Gegenwart in mir bleibt immer bestehen.

Mein Schöpfer, Herr meines Lebens. In deine Vorsehung lege ich meine Zukunft. Alles hast du schon umfangen mit deiner Liebe. Alle Probleme sind schon gelöst und ich darf jetzt schon in großer Freude die künftige Herrlichkeit des Himmels erwarten. Ich danke dir. Von nun an soll mein Leben nur mehr ein einziger Lobpreis deiner Weisheit und Vorsehung sein."

Danken wir Gott täglich für unser Leben. Der Beginn der Weisheit ist die Gottesfurcht, das dankbare Annehmen eines jeden Tages aus Gottes Hand mit dem Bewusstsein, dass es so gut ist, weil ER es so gefügt hat. Dank und Lob. Dies gebührt Gott. Und so wird er uns schon auf Erden teilhaben lassen an der Erkenntnis seiner Weisheit. Denn Gott schenkt jenen Weisheit, die sie nicht für sich selbst gebrauchen, sondern die sie dafür nutzen, um Gott noch vollkommener zu dienen.                                                                                                                Hingabegebet und Stille.

16. Tag: Von der Gabe des Verstandes                                                                                                        Gottes Weisheit ist über alle menschlichen Fähigkeiten erhaben. Der Heilige Geist formt unser Denken um. Wenn er eine Seele zu seinem wahren Tempel auserkoren hat, dann führt er diese dazu, die göttlichen Dinge zu verstehen und sie auch den anderen mitzuteilen:

"Heiliger Geist, du Führer auf dem Weg der Innerlichkeit. Hilf mir, all mein Tun und deine Wege auf betende Weise zu erfassen. Schenke mir die Gnade, das Innerliche Gebet zu lieben und auch die Beharrlichkeit, dieses zu üben. Lass mich deine Freude kosten, die Freude an der Betrachtung der göttlichen Dinge."

Es gibt mehrere Formen des Gebetes. Gott möchte uns zu einer wahren Innerlichkeit führen, das heißt, er lädt uns ein, an der Hand Mariens zu ihm zu beten: Bete ein Gesätz vom Rosenkranz mit der Einfügung: Jesus, der uns durch den Heiligen Geist zur wahren Innerlichkeit führen möge.

Die Seele hat beständig Sehnsucht nach Gott. Dies kommt von dem ihr innewohnenden Heiligen Geist, der den ganzen Menschen zur beständigen Schau Gottes führen möchte. Zur Schau Gottes in allen Dingen. Dieses "Schauen" ist das Bemerken der Gegenwart Gottes in allen Dingen. Es ist dies ein Empfinden der Seele, das ihr durch den Antrieb der göttlichen Weisheit geschenkt wird. Es ist dies der Heilige Geist selbst, der die Seele zu dieser Denkweise führt.

Die Gabe des Verstandes ist eine Vorstufe und dient dazu, die Glaubenswahrheiten zu erkennen, mit dem menschlichen Verstand zu umfassen und so darzulegen, dass es auch andere Menschen als Wahrheit erkennen, die nicht diese besondere Schau Gottes besitzen:

"Heiliger Geist, erleuchte mich beständig durch die Wahrheit, die du selbst bist. Nimm mich in Besitz und führe du mich auf dem Weg des Innerlichen Gebets. Verlasse mich bitte nie wieder."

Wenn man Gott näher kommen möchte, dann muss man in der Demut wachsen. Das heißt, man muss immer mehr den Unterschied ergründen, der zwischen der Allmacht und Barmherzigkeit Gottes und zwischen meiner Schwachheit besteht. Dies ist die Seelenhaltung, die viele Menschen zu Heiligen gemacht hat. Die Gabe des Verstandes möchte uns helfen, in dieser Schau Gottes zu wachsen. Sie dient dazu, in uns die Sehnsucht nach der Gabe der Weisheit wachsen zu lassen. Und diese wiederum führt uns zu einem liebreichen Erkennen Gottes in allen Dingen:

"Heiliger Geist, ich preise deine Gegenwart in der Schöpfung."

Die Gabe des Verstandes, das heißt, das Erfassen der Glaubenswahrheiten ist nicht unbedingt notwendig, soll sie doch nur dazu führen, Gott mehr zu lieben. Denn: Man kann nur lieben was man (er-)kennt. Deshalb diese Hinführung zum Innerlichen Gebet. Deshalb die tägliche Zeit der Stille, des Hinhaltens in dieser Novene. Der Heilige Geist selbst ist es, der uns zur Innerlichkeit führen will. Je mehr ich meine Schwachheit erkenne, umso mehr werde ich Gottes Gegenwart in meinem Leben suchen. Wenn ich noch nicht das starke Bedürfnis habe, viel zu beten, dann kann das daran liegen, das ich meine Schwachheit und Armseligkeit noch zu wenig kenne:

"Heiliger Geist, ich danke dir, dass du in meiner Schwachheit stark bist."

Würden wir unsere Schwachheit vollkommen erkennen, dann würden wir sterben. Es liegt an Gott, uns diese zu erkennen zu geben, damit wir uns ihm noch mehr übergeben. Denn das vollkommene Innerliche Gebet ist nichts anderes, als die beständige Hingabe an Gott aus dem tiefsten Grund meines Herzens. Sie ist die Folge davon, dass ich meine Armseligkeit kenne. Ich weiß dann, dass Gott immer da ist. Dass es nur einen kleinen Gedanken braucht, dass er mich aus seiner Überfülle beschenken kann. Ich besitze dann auch wahre Demut, denn in Gottes Gegenwart zu wandeln bedeutet automatisch, in der Wahrheit zu wandeln. Dann erkenne ich auch in jedem Menschen Jesus und spüre sofort, wenn meine Lieblosigkeit den Heiligen Geist betrübt. Dann werde ich versuchen, mehr hinzuhören als zu sprechen, denn ich kenne dann meine Unfähigkeit, nach Gottes Willen zu handeln.

"Heiliger Geist - ich liebe dich."

Dann werde ich vollkommen lieben, so leben, wie Jesus es von mir möchte. Allem zugrunde liegt die Gewissheit, dass ich aus mir heraus nichts kann, und dass Gott trotzdem da ist. Er wendet sich nicht von mir ab, sondern er kennt meine Schwachheit. Er ist trotzdem da. Er hilft mir. Und er trägt mich. Wahre Innerlichkeit besteht nicht darin, viel zu beten, sondern wahrhaftig zu beten. So wie Jesus sagt: Im Geist und in der Wahrheit.

"Heiliger Geist - ich bin unfähig zu beten. Denn der Stolz in mir hindert mich, dich zu verherrlichen. Hilf du mir bitte, dass ich mich ändere. In jedem Moment neu."                                                                Hingabegebet und Stille.

17. Tag: Von der Gabe der Wissenschaft                                                                                                "Heiliger Geist, du Quelle aller Weisheit und Erkenntnis, ich bete deine ewigen Ratschlüsse in der Ordnung alles Geschaffenen an. Ich danke dir, dass du gut bist. Ich preise deine Güte und frohlocke über deine Güte, die die ganze Schöpfung wiederspiegelt."

Siehe, von nun an werden mich seligpreisen alle Geschlechter. Marias Lobgesang, das Magnifikat ist der Vollendete Lobpreis Gottes. Er beinhaltet das höchste Maß der Verherrlichung Gottes. Er stammt aus dem Mund einer schwachen Frau, deren Demut so sehr Gottes Gnade auf  ihr Leben herabrief, dass sie stärker wurde als der böse Feind. Maria zertritt der alten Schlange, dem Teufel den Kopf. Wenn sie eine Seele unter ihren Schutz nimmt, dann ist sie gerettet. Der böse Feind weiß dies. Er versucht, den Menschen von der Verherrlichung Gottes abzubringen und will ihn dazu führen, sein eigener Herr zu werden. Es ist dies der Moment des Turmbau zu Babel; die Situation der Erbsünde: I H R  K Ö N N T  W I E  G O T T  S E I N .

"Heiliger Geist, öffne mein Herz für die wahre Demut. Schenke mir die Gnade, in allem Gott als Ursprung und Ziel anzuerkennen."

Der Heilige Geist - auf die Fürsprache Mariens schenkt uns die Gabe der Wissenschaft. Sie befähigt uns, diesen - vom Bösen verursachten und angestachelten Hochmut zu brechen und führt uns dazu, alle Erkenntnis unserem letzten Ziel - Gott zuzuordnen. Gott schenkte uns die Fähigkeit, mit unserem Verstand die Dinge zu erkennen und zu ordnen. Wir sollten durch das Wunder der Schöpfung, dadurch, dass wir ihre Größe erkennen, GOTT erkennen, seine Größe und ihn dadurch mehr verherrlichen. Im Laufe der Zeit sind wir immer mehr dazu geführt worden - durch den in uns wohnenden Stolz - uns selbst diese Erkenntnisse anzueignen und dazu zu benützen, auf andere Menschen Macht auszuüben. Wir vollbrachten eine Wissenschaft des Bösen.

"Heiliger Geist, führe meinen Verstand dazu, nur Gottes Ehre zu suchen, und hilf mir, ihm allein anzuhangen -  mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele, mit all meiner Kraft."

Die Gabe der Wissenschaft beendet diesen Kreislauf. Sie führt uns dazu, in der Ordnung der Schöpfung die Ordnung Gottes zu erkennen: die Ordnung der Gnade. Die Gnade ordnet alles Geschaffene durch die Demut, dem Wandel in der Wahrheit. Maria war das Demütigste aller Geschöpfe. Sie hatte die größte Erkenntnis Gottes in allem und nützte diese Erkenntnis einzig und allein dazu, Gottes Ehre zu vermehren. 

Er schaute gnädig herab auf die Niedrigkeit seiner Magd. Es hat Gott gefallen, Maria zu erheben, in ihrer Würde über alle Geschöpfe zu stellen, da sie - trotz der größten Erkenntnis in allem - die Niedrigste von allen blieb. Da sie ohne Erbsünde geboren war, hatte sie von Geburt an eine größere Erkenntnis Gottes, eine größere Erkenntnis über die Ordnung seiner Gnade in der Schöpfung als alle anderen. Und trotzdem erniedrigte sie sich mehr als alle anderen: Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe nach deinem Wort. Dies genau ist die Haltung, die wir uns zu eigen machen müssen: Je mehr ich erkennen darf - immer aus Gottes Gnade - umso mehr darf ich mir bewusst machen, dass mich einzig und alleine Gottes Gnade trägt. Sie allein ist Impuls dazu, dass sich mein Leben zum Positiven, zum Guten - zu Gott hin wendet:

"Oh Kostbares Blut Jesu, Quelle aller Reinheit. Wasche mich - wie Maria rein war - rein von allem verborgenen Stolz. Bereite den Acker meiner Seele, damit der Heilige Geist mir - zur größeren Ehre Gottes alleine - die Gabe der Wissenschaft mitteilt. Oh Heiliger Geist, der du allezeit im Unbefleckten Herzen Mariens wohnst. Siehe auf die Treue deiner so geliebten Braut deinen Einsprechungen gegenüber; siehe auf die Treue ihres Unbefleckten Herzens den Impulsen deiner Gnade gegenüber; siehe auf die Reinheit der Liebe, die deine geliebte Braut Maria mit der Heiligsten Dreifaltigkeit verbindet. Begnadige mich - um dieser Vorzüge der Unbefleckt empfangenen und ewig jungfräulichen Gottesmutter willen - und lass mich so in allem dich erkennen, damit ich dich lieben kann: aus ganzem Herzen, aus ganzer Seele und mit all meiner Kraft."

Bete drei Ave Maria mit der Einfügung: Gepriesen sei die Weisheit der Unbefleckten Empfängnis, Jungfrau und Gottesmutter Maria.                                                                                                                        Hingabegebet und Stille.

18. Tag: Von der Gabe des Rates                                                                                                                    "Wo ist ein weiser, wo ein Schriftgelehrter? Die Weisheit Gottes fand aber unter allen ihren Kindern Rechtfertigung." Gott selbst ist es, der unserem Leben Sinn und Richtung gibt. Es ist ihm eine Freude, uns Menschen durch andere Menschen zu führen. Wer im Glauben an diese Ordnung Gottes sich unvoreingenommen den Vorgesetzten unterwirft - in Liebe - dem wird Gott die wirkliche Weisheit offenbaren. Es braucht diesen Glauben. Gott möchte die Menschen dazu anleiten, durch ihre Mitmenschen gereinigt und geheiligt zu werden. Die Gabe des Rates ist ein übernatürliches Licht Gottes, das die Autoritätspersonen und Hirten im mystischen Leib Christi dazu befähigt, einen Menschen nicht nach menschlicher Klugheit zu führen, sondern alle menschliche Anhänglichkeit zu überwinden und diese Seele auf den einzigen Weg Gottes zu bringen. Diese Gabe schenkt den betroffenen Menschen eine gewisse Autorität, die Gott selbst ihr durch diese Gabe verleiht:

"Heiliger Geist - ich preise dich, ich danke dir und ich liebe dich. Ebenso will ich jene Menschen ehren, die du mir an die Seite gestellt hast, durch die du mich führst und zur heiligkeit verhilfst. Beflügle mich durch dein Feuer und befreie mich von allem Stolz, der mich hindert, mich voll und ganz in die Weisung meiner Vorgesetzten zu begeben."

Das Gelübde des Gehorsams verleiht dem Untergebenen die Pflicht, den genannten Glauben zu haben. Der Heilige Geist selbst hat die Gelübde gewählt, damit der Mensch sich aus freiem Willen dazu verpflichtet, seiner Möglichkeit zur Sünde zu entsagen. Dort, wo ein Mensch diese Gelübde aus ganzem und reinem Herzen lebt, ist der auf dem direkten Weg zur Heiligkeit. So kommt er Gott immer näher und erkennt immer mehr seine Schwachheit. Er erkennt immer mehr seine Unfähigkeit, das Gute vom Bösen zu unterscheiden. Und so stellt er sich vorbehaltlos in den Gehorsam zum Vorgesetzten, ohne über das ihm Aufgetragene zu urteilen. Sinn des Gehorsams ist es nicht, diesen zu verstehen. Gott gibt ihn uns als Mittel, um unsere ungeordnetes und von Gott wegführendes Seelenstreben in die richtige Bahn zu lenken. Sich unterweisen lassen, Weisheit haben bedeutet: sich weisen lassen, die Weisungen anderer annzunehmen:

"Heiliger Geist - wirke du in mir. So wie deine geliebte Braut Maria vollkommene Demut aufwies, so bitte ich dich, auch mir die Gnade des Gehorsams zu schenken, der im vollkommenen, kindlichem Vertrauen begründet ist. Wo ist ein Weiser? Gott - nur jener der sich von dir unterweisen lässt, ist weise. Gehorsam ist vor der Welt Torheit. Dieses Kreuz der Seele ist aber die einzige Brücke zum Ziel der Heiligkeit. Heiliger Geist - du Führer der Kirche, der du alle Hirten unterweist. Unterwiese auch mich, nimm dich meiner Schwachheit an. 

Siehe nicht auf meine Unfähigkeit, deinen Eingebungen der Gnade zu folgen. Siehe auf meinen guten Willen und auf den Glauben, dass du selbst der Führer des mystischen Leibes Christi bist. Siehe auf meinen Glauben, dass Christus selbst dich - die verheißene Gabe von oben - allen jenen sendet, die an ihn glauben, die guten Willens sind und die bereit sind, den Willen des Vaters in allem zu erfüllen. Befreie mich von aller Täuschung des bösen Feindes und lasse mich erkennen, wo ich noch eigene Wege gehe, abseits von Christus, dem Weg, der Wahrheit und das Leben.

Heiligste Dreifaltigkeit, Gott Vater Sohn und Heiliger Geist: durch das Unbefleckte Herz Mariens übergebe und weihe ich mich vollkommen deinem Heiligen Willen und stelle mich vorbehaltlos und ohne falsche Kompromisse zu machen in dessen Dienst."

Wir gehören Gott: wir sind eins mit Christus; in ihm sterben wir und in ihm werden wir auferstehen. Die Bedingung für diese Verheißung Christi ist, dass ich alles aufgebe, was mich noch an die Sünde bindet: allen Eigenwillen, allen Stolz, alle Unkeuschheit und alle Habgier. Wollen wir den sicheren Hafen des ewigen Heils erreichen, dann ist es notwendig, meine Seele unter die Führung eines von Gott erleuchteten Menschen zu stellen. Am Besten unter die Führung eines Priesters. Denn der Feind ist schlau. Der Teufel nützt den uns innewohnenden Stolz aus. Er flüstert: "Du brauchst keinen Seelenführer. Es macht dich unfrei. Dann darfst du nicht mehr das tun, was du willst. Er wird dein Leben beherrschen. Höre nicht auf den Rat, dir einen Seelenführer zu suchen."

Der Feind weiß, dass eine Seele, die sich von einem Priester - der im Heiligen Geist ist - führen lässt, für ihn verloren ist. Er flüstert: "Frage keinen Priester, ob er dein Seelenführer wird. Er wird dich nur auslachen und dich verletzen." Steht eine Seele im Gehorsam, dann darf, ja kann der Feind diese Seele nicht mehr auf seine Irrwege führen. Deshalb das Gelübde des Gehorsams. Für die in der Welt Lebenden gibt es die Möglichkeit, sich freiwillig einem Priester zu unterstellen. Einem Priester, der Maria liebt und der den Heiligen Geist verehrt. Das sind die Kennzeichen der von Gott erwählten und geliebten Kinder. Dort wo Maria ist, muss die Schlange fliehen. Und dort, wo der Heilige Geist geliebt und verehrt wird, ist Kirche - lebt der mystische Leib Christi:

"Heiliger Geist - mein Schirmherr und Beschützer. Schenke mir die Gnade zu erkennen, wie wichtig es ist, meine Seele unter die Obhut eines Führers zu stellen. Lass mich erkennen, dass auch ich dies nötig habe und sende mir einen Priester, der fähig ist, meine Seele zum Heile zu führen. Lass mich den Priester erkennen, den du dafür erwählt hast."

Sei dir sicher, dass der Heilige Geist selbst dich dazu führte, dies Novene zu beten. Und glaube daran, dass er dich nun einlädt, um einen solchen Seelenführer zu beten, und wenn du ihn erkennst, dich diesem auch zu unterstellen. Gott selbst wird es diesem Priester ins Herz legen, nicht nein zu sagen, sondern sich deiner Seele anzunehmen.    Hingabegebet und Stille.

19. Tag: Von der Gabe der Stärke                                                                                                                    Sie ergänzt die Tugend des Starkmuts und wird uns in besonderen Zeiten verliehen, wenn wir besondere Aufgaben erfüllen müssen. Jesus trieb sieben Dämonen aus Maria Magdalena aus. Nach ihrer Bekehrung führte sie ein vorbildliches, christliches Leben. Die Gabe der Stärke hilft uns, nach unserer Abwendung vom schlechten, sündhaften Leben uns beharrlich Gott zu übergeben. Sie ist die Grundlage für die Beharrlichkeit im Guten. Oft gibt es Situationen, die wir aus uns heraus nicht überstehen, nicht überwinden können. Oft ist die Versuchung zur Sünde so bindend, dass wir kaum die innere Kraft haben, dieser zu wiederstehen:

"Heiliger Geist - du Stärke und Kraft. Gott Sohn, Jesus, du mein Weg, meine Wahrheit und Leben. Himmlischer Vater, Schöpfer und Ursprung alles Guten. Ich preise dich, das Ziel und die Vollendung alles Geschaffenen. Sei gelobt und gepriesen für deine Liebe, die alles überwindet."

Durch das Kostbare Blut Jesu stehen wir rein vor Gott da. Wir brauchen es nur in Anspruch zu nehmen. Schauen wir nicht auf unsere Mängel. Ja, es stimmt - oft fällt es uns schwer, uns selbst anzunehmen, weil wir von anderen Menschen immer wieder Zurückweisung erfahren. Wir schauen nicht darauf, wie wunderbar uns Gott geschaffen hat. Wir resignieren, da es uns scheint, dass die Liebe, die wir in Menschen investieren, keine Frucht bringt:

"Jesus, ich preise dein Kostbares Blut. Ich danke dir für deine Liebe. Ich liebe dich mit der Liebe, die im Unbefleckten Herzen Mariens für dich brennt."

Bete 3 Ave Maria mit der Einfügung: Gepriesen seien die Heiligsten Herzen Jesu und Mariens.

Diese Heiligsten Herzen wollen uns Zuflucht und Stärke sein in dieser für uns so schwierigen Zeit. Wie schwierig ist es allein, die Reinheit und wahre, lautere Liebe zu bewahren. In einer Zeit, in der die Unkeuschheit und die Unmoral schlimmer geworden sind als in Sodom und Gomorrha, in einer Zeit, in der der Stolz der Menschen lauter zu Gott schreit als beim Turmbau zu Babel möchte Gott uns eine Zuflucht schenken: Wir sollen uns den Heiligsten Herzen Jesu und Mariens weihen:

"Heiligstes Herz Jesu - durch das Unbefleckte Herz Mariens gebührt die Lobpreis, Ehre, Macht und Herrlichkeit in alle Ewigkeit."

Wenn wir uns aufmachen würden, das Geheimnis dieser beiden Herzen zu ergründen, so müssten wir bald verstummen vor der Größe und Tiefe dieses Geheimnisses. Selbst vor Gott Vater ist die Reinheit der Liebe dieser Herzen so groß, dass sie die Seraphim in ihrer Glut blenden. Das Heiligste Herz Jesu ist der Nährboden, der fruchtbare Acker, in dem die Pflanze unserer Seele sicher und geschützt emporwächst. Das Unbefleckte Herz Mariens ist der Ort, an dem wir allezeit wohnen sollen, um die Gnaden von Gott empfangen zu können. Denn von diesem Herzen gehen alle Gnaden aus, die Gott uns schenkt. Maria ist die Quelle dazu. Ihre Barmherzigkeit dient uns als Mittler zu Gottes Barmherzigkeit. Gott möchte uns diese Herzen als Rettungsanker geben, damit wir - im sicheren Hafen des Heils - die kommende Zeit überstehen können. Sorgen wir uns wegen nichts. Legen wir alle unsere Sorgen, all unsere Unfähigkeit zu lieben, alle unsere Neigung zur Sünde in die Liebesflamme dieser vereinten, Heiligsten Herzen. Übergeben wir uns ihnen, damit sie uns dem Himmlischen Vater übergeben. Danken wir Gott dafür, dass er uns so zur Hand geht:

"Himmlischer Vater, sei gepriesen in den Heiligsten Herzen Jesu und Mariens. Sei verherrlicht durch die reinste Liebesflamme, die in ihnen brennt. Heiliger Geist - entzünde auch mich, damit ich mich verzehre für das Heil aller Seelen."

- Wir wollen den festen Vorsatz machen, nie mehr eine Sünde zu begehen.                                                               - Wir wollen uns diesen Herzen weihen.

Wir wollen alle unsere Sorgen in sie versenken. So wollen wir nun langsam und andächtig beten, im Bewusstsein, dass dieses Gebet große Auswirkung auf unser ewiges Leben haben wird. Aber nicht nur für uns, sondern für alle Seelen, die uns anvertraut sind:

"Ihr Heiligsten Herzen Jesu und Mariens, in Gegenwart des ganzen Himmlischen Hofstaates erwähle ich euch beide als meinen sicheren Weg zum Himmel. Euch übergebe und weihe ich mein ganzes Sein, Geist, Körper und Seele. Von nun an möchte ich nicht mehr für mich leben sondern für euch. Ab jetzt möchte ich als euer kleines Kind leben, das sich beständig in eurem Schatten verbirgt.

Unbeflecktes Herz Mariens, ich preise dich. Durch die Mittlerschaft des Heiligen Josefs komme ich zu Dir und weihe dir alles was ich bin und habe; Hab und Gut, alle meine geistigen und materiellen Güter, alle meine Verdienste, die ich vor Gott habe. Ich übergebe und weihe dir alle Seelen, die ich im Herzen trage, denen ich schon begegnet bin von Empfängnis an und noch begegnen werde bis zum letzten Atemzug. O du liebevolles Herz: Sorge du, dass nichts davon verloren geht oder durch die Sünde von Gott getrennt wird. Schau immer auf mich und schenke mir die Gnade, dich in jedem Moment meines Lebens mehr zu lieben.

Heiligstes Herz Jesu, meine Liebe. Durch das Unbefleckte Herz Mariens weihe ich mich nun dir. Stellvertretend für alle Seelen vom Anfang bis zum Ende der Welt weihe ich mich dir. Ich berufe mich auf das unendliche Maß deiner Barmherzigkeit, das du deiner Braut Faustyna offenbart hast. Ich bitte dich: nimm meinen Wunsch an, dass alle Seelen nun im Erlösungsstrom des Blutes und Wassers reingewaschen werden, den du bei deiner Durchbohrung als Quelle der Barmherzigkeit für uns vergossen hast. Ich bitte dich: Nimm mich durch das Herz deiner geliebten Mutter an: Ich kleide alle meine Schwächen in ihre Tugenden. Alle Sünden, die ich begangen habe, versenke ich in ihrer Treue zu dir. All meine Lieblosigkeiten mögen ersetzt werden durch die Treue, mit der Maria den Willen des Himmlischen Vaters erfüllt hat.

Und nun, oh geliebtes Herz, komme ich erneut vor dich, an meiner Hand alle Seelen, die sonst verloren gehen würden. Und ich bekenne: Ich möchte dich ewiglich lieben. Ich möchte dich immer mehr lieben. Ich möchte dich so sehr lieben, dass du über keine Sünde mehr betrübt bist. Schenke du mir nur die Gnade, dereinst - in meiner Sterbestunde das unendliche Maß deiner Barmherzigkeit erfahren zu dürfen. JESUS - ICH VERTRAUE AUF DICH!"

Hingabegebet und Stille.

20. Tag: Von der Gabe der Frömmigkeit                                                                                                    Liebe Gott über alles. Bedenke in einem kurzen Augenblick dein ganzes Leben und wie sehr es von Gottes Vorsehung umschlossen ist. Wenn wir wüssten, wie sehr Gott für uns sorgt, dann würden wir uns nie mehr Sorgen machen. Für jene, die danach bestrebt sind, reinen Herzens zu leben, ist Gott nur Liebe, Barmherzigkeit und Güte:

"Heiliger Geist, mein liebster Freund und treuer Hüter meiner Seele: erfülle mich mit deinen Gaben. Nimm hinweg alle Blockaden, die dich in dieser Novene bisher behindert haben. Schau auf mich und tröste mich mit deiner Gegenwart. Lasse mich immer in dir leben, indem du mir immer mehr deine Heiligste Mutter offenbarst."

Die Gabe der Frömmigkeit ist besonders wichtig für unser Gebetsleben. Denn sie lehrt uns - führt uns dazu - mit aufrichtigem und unvoreingenommenen Herzen Gott zu begegnen. Sie reinigt das Streben unseres Herzens und erleuchtet uns auf übernatürliche Weise über die Aufrichtigkeit unseres Handelns. "Werdet wie die Kinder. Dann erst gelangt ihr in das Reich Gottes." Wir müssen im Heiligen Geist neu geboren werden, wie Jesus Nikodemus erklärt. Erst dann sind wir fähig, in das Reich Gottes einzugehen. Jesus sagt auch: "Suchet zuerst das Reich Gottes und alles andere wird euch dazu gegeben." Damit ist das Reich Gottes in UNS gemeint, das heißt: Mein Herz, das Gott vollkommen liebt. Durch die Gabe der Frömmigkeit lehrt uns der Heilige Geist, den Geist des Groß-Sein-Wollens aufzugeben und wie ein kleines Kind zu werden. Dieser Weg ist Torheit vor der Welt:

"Heiliger Geist - schenke mir ein zweites Pfingsten." Wir alle sehnen uns danach, wie ein kleines Kind sein zu dürfen. Im Himmel werden wir Gott vollkommen schauen. Dort erst wird unsere Kindschaft vollkommen werden. Doch schon hier auf Erden sollen wir den Geist der Kindschaft empfangen: "Ihr habt ja nicht den Geist des Knechtseins empfangen, um euch von neuem zu fürchten, sondern den Geist des Kindseins, in dem wir rufen: Abba, Vater". Lies dir folgende Bibelstelle durch: Römerbrief 8,12-17

Und nun bete von ganzem Herzen (lege dazu beide Hände auf die Brust und schließe die Augen):                    "Heiliger Geist - mit Maria erwarte auch ich dein Herabkommen in meine Seele. Komm in mich und salbe mich." Warte einen Augenblick, dann lies die Bibelstelle: Weisheit 9,1-6.9-11

Warte wieder einen kleinen Augenblick, dann lobe Gott:                                                                                        "O Dreifaltiger Gott der Liebe, ich preise dich und bete dich an. Hab dank für deine Liebe. Hab Dank, dass du mich nach ewigem Ratschluss unfassbar geschaffen hast. Hab Dank für deine geliebte Mutter Maria. O Unbeflecktes Herz Mariens - du Tempel des Heiligen Geistes - ich preise dich."

Halte einen kleinen Moment Stille. Dieser Punkt ist die Mitte der Novene - der Heilige Geist möchte auch dich in seine Fülle einführen... Bete dann nach einer längeren Zeit:

"Heiliger Geist, ich bete dich an. O ewige, unerschaffene Quelle, alles Gute kommt von dir. Durch das Unbefleckte Herz Mariens weihe ich Dir mein ganzes Sein." Warte einen Augenblick....schließe dabei die Augen... "Heiliger Geist, du meine ewige Liebe, mein Bräutigam, ich sehne mich nach dir - komme auf mich herab." Warte einen Augenblick... "Heiliger Geist - du kannst ein kindliches Gebet nicht verschmähen: Geist Mariens, Heiliger Geist, komm auf mich herab; salbe mich, fülle mich und reinige mich im Kostbaren Blute Jesu." Warte einen Augenblick...

"O du Pfingstgeist der Erneuerung, du meine Salbung. Meine Liebe, ich liebe dich. Geist des Vaters, ich preise dich. Geist des Sohnes, ich liebe dich. Geist der Liebe, der Freude und des ewigen Lebens, dir gehöre ich von nun an. Verzeihe mir meine Untreue und salbe mich." Warte einen Augenblick... "Geist der Weisheit und der Lebensfülle, dir gehöre ich ganz, dir schenke ich mich hin. Ich bete deinen ewigen Willen an und weihe mich ihm. Als Apostel deiner Liebe bin ich dein Eigentum. Wirke durch mich, erneuere durch mich die Kirche." Warte einen Augenblick... 

"Heiliger Geist - durch das Unbefleckte Herz Mariens halte ich mich dir hin als leeres Gefäß: fülle mich, oh du meine Liebe. Sieh auf meine Sehnsucht nach dem wahren Leben. Oh ewige, unerschaffene Liebesglut, die du den Vater und den Sohn verbindest. O verzehrendes Feuer, das Neues erstehen lässt. Ich will keine Sünde mehr begehen, nur damit du an mir Freude hast." Warte einen Augenblick...

"Heiliger Geist - Lebensfülle, sei meine Liebe. Stellvertretend für alle jene, die deine Liebe und Wahrheit verschmähen, stellvertretend für alle jene, die dich durch Todsünden vertrieben haben, bitte ich dich: Komme in mich, salbe mich, schaffe mich neu und erfülle mich mit deiner Kraft."

Öffne dich nun für das Wirken des Heiligen Geistes und nimm alles an, was Gott dir schenken möchte. Erwarte nichts, dann kann Gott erst wirken. Sei wie ein kleines Kind in seinen Armen...                                    Hingabegebet und Stille.

21. Tag: Von der Gabe der Furcht Gottes                                                                                            "Heiliger Geist, du lebst in mir. Ich danke dir und preise dich. Dir gebührt Ehre, Lobpreis, Anbetung und Macht in alle Ewigkeit."                                                                                                                                Bete 3 Ave Maria mit der Einfügung: Die Allmacht des Dreifaltigen Gottes sei gepriesen.

Gott möchte uns zu seinen Kindern machen. Er will uns Erneuerung und Weisheit, Freude und den Frieden des Herzens schenken. Der Friede ist die Ruhe der Ordnung. Gott schaut wie ein liebender Vater auf uns und liebt uns vollkommen als seine Kinder. Die Gabe der Furcht Gottes, der Gottesfurcht möchte in uns jene Kindschaft vertiefen, die wir schon in der Taufe empfangen haben. Es ist die Kindschaft Jesu im Heiligen Geist. Jeder, der sich als Kind Gottes annimmt, den nimmt auch Gott als sein Kind an.:

"O ewige, unerschaffene Liebe. Ich bete deine ewigen Ratschlüsse an. Unveränderlich bist du von Ewigkeit her und doch nie derselbe. Du bleibst derselbe bis in alle Ewigkeit und wandelst doch alles, was sich mit dir vereint in jedem Moment neu"

Die Ewigkeit kennt keine Zeit. In ihr gibt es kein Sünde und somit keine Verminderung des Vollkommenen. Alle Krankheit, alle Einschränkung, die Zeit sind Folgen der Sünde. Dort, wo wir Gott vollkommen als Kinder lieben, werden diese Folgen aufgehoben. Gott kennt uns und liebt uns. Aber kennen wir ihn?:

"Liebender Vater, der du im Himmel thronst, die Erde ist der Schemel für deine Füße. Dein göttlicher Sohn, ewiger Hohepriester nach der Ordnung Melchisedek ist Mensch geworden, um uns zu befreien. In ihm finden wir den Weg zu dir. Liebender Vater, der du unerschaffener Geist bist, du hast uns nach deinem Bilde geschaffen. Voller Liebe schaust du auf uns. Ich preise dich in deiner Wahrheit, in deinem unerreichbaren Lichte und in deiner vollkommenen Liebe und durch das Unbefleckte Herz Mariens gehöre ich dir."

Wir müssen wissen, dass Gott ein liebender Vater ist, dessen Liebe keine Schatten hat. Er züchtigt uns nicht, wenn wir aus Schwachheit gefallen sind. Ganz im Gegenteil. Wie ein liebender Freund erinnert er uns an unser Fallen und hilft uns zärtlich auf. Nicht wir haben ihn zuerst geliebt - von Ewigkeit her hat er uns geliebt und sich danach gesehnt, dass wir bei ihm in seiner Herrlichkeit sind. Dazu hat er uns geschaffen, damit wir an seiner vollkommenen Freude der Liebe teilhaben: "Mit ewiger Liebe habe ich dich geliebt, darum habe ich dir solange die Huld bewahrt." (Jer 31,3):

"Mein Herr und mein Gott: wie sehr muss ich meine Schwachheit bereuen, mit der ich mich der Sünde hingegeben habe; wie sehr beleidigt dich die Untreue des Menschen. Und obgleich ich wusste, dass du nur reine Liebe bist, so war ich in meiner Liebe dir gegenüber lau. O Gott der Liebe - nimm mich an als dein Kind. Ich möchte all meine falsche Furcht ablegen. Ich will keine Angst mehr haben, von dir bestraft zu werden. So will ich mich dir nahen, o geliebter Himmlischer Vater. Und im vollkommenen Vertrauen auf deine Güte werfe ich mich in deine Arme, um von jetzt an von deiner Liebe getragen zu sein."

Gott ist ein liebender Vater. Aber jede Sünde, die wir begangen haben, verstellte unser inneres Gottesbild. Unser schlechtes Gewissen klagte uns an und wir versäumten es, ihm die gebührende Ehre und Verherrlichung zu geben:

"Himmlischer Vater - voll Vertrauen nahe ich mich dir, um mich in deine Arme zu werfen. O Maria, geliebte Mutter des göttlichen Sohnes, Tochter des ewigen Vaters. Du bist auch meine Mutter. Führe mich zum Himmlischen Vater. Lass mich erkennen, wie unendlich seine Güte ist."

Stelle dir nun vor, wie liebevoll dich der Himmlische Vater anblickt. Er ist der Vater, der nun den verlorenen Sohn wieder empfangen möchte: "Dieser mein Sohn war tot und wurde wieder lebendig, war verloren und wurde gefunden." (Luk 15,24) Geben wir dem Vater die Möglichkeit, uns zu lieben. Wenn wir auf ihn den ersten Schritt zugehen, dann wird er alles andere machen.                                                                                        Hingabegebet und Stille.

22. Tag: Von den 12 Früchten des Heiligen Geistes                                                                                        Die Frucht ist das, was der Baum hervorbringt. Ist der Baum gut, dann trägt er gute Früchte. Ist er schlecht, dann werden es auch die Früchte sein. Dasselbe ist mit der Seele. Eine Seele, die im Heiligen Geist lebt, bringt mit der Zeit von selbst Gutes hervor. Dies stärkt die Liebe in der Seele und lässt das Reich Gottes in ihr anbrechen:

"Heiliger Geist, du Seele meiner Seele. Du lebst in mir und wirkst in mir für deine Heilige Kirche. Ich preise dich. Hab dank für das Kostbare Blut Jesu, in dem du unsere Seelen immer wieder neu reinigst. Hab Dank für das Sakrament der Heiligen Beichte, in dem du uns von unseren Unzulänglichkeiten befreist. Hab Dank, dass du mich so liebst, wie ich bin."

Wenn wir uns Gott überlassen, dann wird immer mehr folgendes Wort Wahrheit: "Nicht mehr ich lebe, Christus lebt in mir." Durch die Früchte, die der Heilige Geist in unserer Seele hervorbringt, bricht in uns das Reich der Liebe und des Friedens an. Dies ist die wahre Erneuerung des alten Menschen.

Die Liebe als Frucht des Heiligen Geistes                                                                                                        Sie ist es, die uns zu Kindern Gottes werden lässt. Wir haben nicht einen Geist empfangen, der uns zu Sklaven macht, sodass wir uns noch immer fürchten müssten. Sondern wir haben den Geist der Kindschaft empfangen. Und da Gott die Liebe ist, was können wir selbst anderes werden als die Liebe? Sie ist die Vollendung alles Geschaffenen. Sie ist das einzige, das ewig ist. Alles, das mit der Liebe in Berührung kommt, erhält ewigen Bestand. Deshalb brachten die Heiligen so viel Frucht: Weil Gott mit seiner Liebe all ihren Taten ewigen Bestand verliehen hat. Wenn wir in allem bemüht sind, die Liebe zu leben, dann bricht auch in uns schon die Ewigkeit an. Dann stehen auch wir schon mit einem Fuß im ewigen Leben.

Von der Freude als Frucht des Heiligen Geistes                                                                                            Die Freude ist die Folge der Vereinigung mit Gott. Gott ist ewig. Wenn wir in Gott sind, dann leben auch wir ewig. Jesus hat uns erlöst, all unsere Schuld von uns genommen. Seine göttliche Vorsehung sorgt sich um alles, sodass unser Herz frei für die Liebe bleibt. Dies soll unser einziges Bestreben sein: In der Liebe zu wachsen. Wenn wir erkennen, wie einfach das Leben als Kind Gottes ist; wenn wir sehen, wie sehr uns Gott liebt, dann steigt wunderbare Dankbarkeit in uns auf. Und mit ihr die Freude, erlöst zu sein. Denn erlöst sind wir nicht nur von unserer Last sondern von allem, was uns vom wahren Leben abschneidet, dem Leben in Gott:

"Heiliger Geist, du Quelle der Freude. Wie wunderbar ist deine Liebe! Wie sehr verwandelst du mich in deine Liebe. Wie sehr muss ich dir dankbar sein, dass ich nichts mehr leisten brauche, um bei dir Wohlgefallen zu erlangen. Wie schön ist das Leben als dein Kind. Alles dient mir zum Guten, selbst meine Schwachheit, mein Fallen in die Sünde führt nur dazu, deine Barmherzigkeit und Liebe noch mehr zu verherrlichen und zu loben. Oh - du meine Freude!

Werde ich dich je genug loben können? Hab dank, dass ich auf ewig mit dir vereint sein darf - meine Freude, mein Schöpfer und mein Bräutigam."                                                                                                Hingabegebet und Stille.

23. Tag: Vom Frieden als Frucht des Heiligen Geistes                                                                        "Heiliger Geist - du mein Heiliger Geist, mein Lebensgeist. Danke, dass in dir alles vollendet ist, Danke, dass alles gut ist. Selbst das, was wir schlecht machen dient dazu, dein Gutsein noch mehr zu erkennen."

Die Größe einer Tugend wird erprobt am Gegenteil: wir haben die wahre Liebe in uns, wenn sie auch nicht nachlässt, wenn man uns schmäht und verfolgt; wenn sie auch nicht nachlässt, wenn man unter Mühsalen, Krankheiten und Sorgen zu leben hat; wenn sie auch nicht nachlässt, wenn die Nähe Gottes auf einmal für uns nicht mehr spürbar ist. Wahre Liebe steht über all diesen Umständen, die unser Gefühlsleben verwirren können. 

Wahre Liebe bleibt in uns. Nichts kann sie beeinträchtigen: "Leg mich wie ein Siegel auf dein Herz, wie ein Siegel auf deinen Arm! Denn stark wie der Tod ist die Liebe, die Leidenschaft hart wie die Unterwelt. Ihre Gluten sind Feuergluten, lodernde Blitze. Große Wasser können die Liebe nicht löschen, und Ströme spülen sie nicht hinweg. Böte jemand seines Hauses ganzen Besitz für die Liebe, man würde ihn völlig verachten." (Hohelied 8,6-7)

"Heiliger Geist, du Quelle aller Vollkommenheit. In dir finde ich meine Erfüllung und Vollendung."

Solange wir auf dem Weg der Liebe sind, nimmt der Friede in uns zu. Er kommt automatisch in unsere Seele. Friede, das bedeutet: meine Seele kommt zu Ruhe, da ich meinem Ziel - Gott näher komme. Tut alles, was den Frieden in euch fördert. Seid Werkzeuge des Friedens. Jesus möchte uns den wahren Frieden schenken. Den Frieden, ..."wie ihn die Welt nicht geben kann." Was heißt das? Ist es auch für mich möglich, diesen Frieden zu erlangen? Die Antwort lautet: Ja.                                                                                                                        - Der Friede kehrt dann in meine Seele ein, wenn ich Gott vollkommen liebe, und dadurch auch meinen Nächsten.   - Der Friede erfüllt mich, wenn ich es zulasse, zu empfangen.

Ich werde dann Frieden genießen, wenn ich nicht mehr auf das UM - MICH - HERUM achte, sondern nur auf mein INNERES schaue. Friede: das ist der innerliche Blick der Liebe. Es kommt nicht darauf an, welchen Lebensstand ich habe. Es gab sehr heilige Menschen, die in tiefstem Freden lebten, obwohl sie in einer Umgebung der Ungerechtigkeit und des Hasses lebten. Wie zum Beispiel die Heilige Edith Stein, Benedicta a Cruce. Als sie im KZ war, pflegte sie die anderen Menschen. Für die Umgebung machte sie den Eindruck ...."einer Pieta". Ihr ganzes Wesen schien so vom Frieden erfüllt zu sein, dass dieser auf die Umgebung ausstrahlte. Ja - wenn wir den Frieden in uns wohnen lassen, dann lassen wir ihn auch in den anderen wohnen.

Friede, das ist nichts anderes als die Weisheit Gottes. Diese spricht über sich selbst: "Ich wandle auf dem Wege der Gerechtigkeit und mitten auf des Rechtes Pfaden. Ich spende meinen Freunden reiche Gaben und fülle ihre Speicher an mit Schätzen." (Spr 8,20) und weiters lädt sie uns ein: "Kommt her zu mir, die ihr nach mir verlangt, und esst euch satt an meinen Früchten! An mich zu denken süßer ist als Honig, und mein Besitz geht über Honigwaben (Sir 24,19-20)

Der Friede in uns beginnt dann größer zu werden, wenn wir uns entscheiden, in allem die Liebe zu leben:    "Heiliger Geist - mein Alles. Hilf mir, dich in allem wirken zu lassen. Lass nicht zu, dass ich dich betrübe und hilf mir, in allem den Weg der Liebe zu gehen."

Friede, Liebe - das ist das Einzige, das ewig bleibt, das Einzige, das zählt. Es ist nicht wichtig, was andere Menschen von uns denken. Aber es ist wichtig und ausschlaggebend, was WIR VON DEN ANDEREN DENKEN. Wir glauben uns oft in der Liebe, und sind es doch nicht.

Wenn ich vom anderen schlecht behandelt werde, und dann gleich über ihn urteile: "Er weiß es halt nicht besser.", bin ich dann noch in der Liebe? Bedenken wir, dass Gott in jedem Menschen das Gute sieht. Ja - er sieht die Sünde, die wir begehen, doch sie trübt nicht die vollkommene Liebe Gottes zu uns. Und ebenso müssen auch wir in der Liebe bleiben, wenn wir von anderen schlecht behandelt werden. In solchen Situationen müssen wir uns selbst untersagen, irgendetwas über die andere Person zu denken. Denn, was kann der Gedanke anderes sein als Lieblosigkeit - in einem Moment, wo wir in unserem Stolz verletzt werden?

Wir werden gereinigt. Gott nützt ALLES, selbst unsere Sünde, damit wir ihm näher kommen. Das heißt nicht, dass er die Sünde gutheißt. Er hasst sie, und auch wir sollen sie wie das Gift fliehen. Doch selbst wenn wir gesündigt haben, weiß Gott die Situation zum Guten zu wenden. Dies sollen wir immer im Auge behalten. Denn dann erkennen wir:

ES GIBT NICHTS, DAS SCHLECHT IST. NUR DIE SÜNDE, DIE DEN DINGEN INNEWOHNT, MACHT DIESE SCHLECHT.

Dies bedeutet für uns: Auch wir sollen in allem diesen besonderen Blick der Liebe haben:                                         - wenn man dich schlecht behandelt, dann lass es zu. Gott nützt diese Situation.                                                        - wenn du Krankheiten und Kreuze zu tragen hast, nimm diese an. Gott nützt sie.                                                      - wenn du innere Trockenheit hast, dann akzeptiere dies.

NIMM ALLES AN, WAS DIR BEGEGNET. FASSE DEN FESTEN ENTSCHLUSS, IN ALLEM DIE LIEBE ZU LEBEN. UND FÜR ALLES, DAS DIR SCHLECHT ERSCHEINT, DANKE JESUS. DANN FÄLLT ES DIR LEICHTER, IN ALLEM DAS GUTE ZU SEHEN. WENN DU AUF DIESE WEISE GOTT IN ALLEM VERHERRLICHST, WIRST DU WAHREN FRIEDEN BESITZEN. BLEIBENDEN, UNVERGÄNGLICHEN FRIEDEN.

Von der Geduld als Frucht des Heiligen Geistes                                                                                            Die Geduld führt das fort, was du im Frieden erkennen durftest: es ist wirklich alles gut. So trägt dich diese als weitere Frucht des Heiligen Geistes durch alle Mühsal und Ungemach. Dir erscheint dann alles viel leichter. Weil du weißt, dass GOTT SELBST alles zum Guten wendet, kannst du dich in seine Vorsehung fallen lassen. Geduld stammt von der Gewissheit, dass Gott selbst sich um alles kümmert. Du brauchst nur GEDULDIG ZU WARTEN.

"Heiliger Geist, danke dass du gut bist, und mich immer mehr zur ganzen Fülle alles Guten führst." Hingabegebet und Stille.

24. Tag: Von der Sanftmut und Milde als Früchte des Heiligen Geistes                                                    Beides sind sehr ähnliche Früchte. Die Sanftmut hält den Zorn in uns zurück und hilft uns, trotz schlechter Behandlung das Gute im anderen zu sehen:

"Heiliger Geist, der du das Wesen Jesu sanftmütig und demütig machtest, forme auch mich um, damit ich am Nächsten wahre Barmherzigkeit übe."

Der Heilige Geist liebt es, wenn eine Seele bemüht ist, sanftmütig zu sein. Als Weisheit Gottes kehrt er immer wieder in Seelen ein, denen er diese Frucht verleiht. Besonders im Umgang mit Menschen, die sehr sensibel sind und die beim leisesten Hauch von Ungerechtigkeit verletzt werden, hilft diese Eigenschaft, um diese wieder zu versöhnen. Die Milde möchte uns dazu bringen, nicht in der Strafe die Lehre wirken zu lassen, sondern in der Liebe. Die Milde ist also jene Eigenschaft, die die Gerechtigkeit in die Barmherzigkeit verwandelt. Erst wenn wir uns geliebt wissen, dann werden wir fähig sein, Milde am Nächsten zu üben; und statt ihn zu bestrafen, nimmt man dann lieber selbst die Strafe auf sich, um sie als Buße zu erfüllen für jenen Menschen. Der Heilige Maximilian Kolbe hatte eine besondere Gabe der Milde, die ihn auszeichnete. Die Mitmenschen spürten die Kraft dieser Eigenschaft: "wenn er für jemanden fastete, dann hatte dieser keine ruhige Minute mehr." Eben weil Gott jene liebt und mit Gnaden beschenkt, die ihm auf diese Weise ähnlich werden:

"Heiliger Geist, du Geist der Milde, verleihe auch mir die wahre, verzeihende Liebe. Hilf mir, zum Kanal für deine Barmherzigkeit zu werden, damit in mir der wahre Friede anbreche. Und streue dann diesen Frieden in mir in der Welt aus, sodass alle Menschen davon angesteckt werden."

Wie sehr Gott die Eigenschaft der Milde liebt, erkennen wir daran, wie sehr er Maria erhöht hat. Sie besaß diese Frucht des Heiligen Geistes in vollkommenen Maße. Obwohl sie schlecht behandelt wurde, brachte sie ihren Feinden und Gegnern nur Liebe und Barmherzigkeit entgegen, Und genau deshalb bekehrten sich diese dann.

Ein Mensch, der milde ist, ist barmherzig.                                                                                                                Ein Mensch, der dem Nächsten verzeiht, ist milde.

Milde besitzen bedeutet, ein wahres Abbild Christi zu werden. Wenn wir uns öffnen für das wahre Wirken des Heiligen Geistes, dann werden wir diese Frucht immer mehr in uns wachsen lassen. Wie aber wird unser Herz milde? Durch die Demütigung. Dadurch, dass ich mich vom Nächsten demütigen lasse, ohne zurückzuschlagen oder mich zur Wehr zu setzen. Also dann, wenn ich folgenden Auftrag Jesu erfülle:

"Wenn euch jemand auf die eine Wange schlägt, dann halte ihm auch die andere hin."

Misstrauen in Gottes Vorsehung behindert uns, die Milde in uns wachsen zu lassen:

"Mein Herr und mein Gott, wie groß bist du, und wie klein bin ich, Wie sehr liebst du mich, und wie wenig liebe ich dich. Wie sehr muss ich dankbar darüber sein, dass du mich als dein Kind angenommen hast. Doch wie oft bin ich so weit von dir entfernt. Ich schaue nicht auf deine Liebe sondern versuche, alles selber zu lösen. Ich möchte die Situationen immer im Griff haben ohne daran zu denken, dass du schon alles gelöst hast. O mein Gott, meine Liebe und Vorsehung; hilf mir, im Vertrauen auf diese Vorsehung meinen Weg zu gehen, damit ich fähig werde, mein Inneres zu öffnen und mich für die anderen von meiner verletzlichen Seite zeige."

Jesus lädt uns ein, ihm nachzufolgen. Betrachten wir die Szene vor dem Hohenpriester (Joh 18,19-23): Jemand schlägt Jesus auf die Wange - auf sehr erniedrigende Weise. Jesus - der Herrscher über alles, der Schöpfer und König des Universums wird aufs Größte gedemütigt. Doch er schweigt. Er geht nicht ein auf das Aufbrausen des Fleisches, das sich zu Wehr setzen will, er hat so etwas gar nicht. Das haben nur wir durch die Erbsünde. Jesus ist also innerlich vollkommen offen zum Nächsten hin. Dies ist der Geist der Milde. Und genau in dieser Milde fragt er dann: "Habe ich unrecht geredet, so bezeuge das Unrecht; wenn aber recht, was schlägst du mich?"

Ich bin mir sicher, dass dieser Mensch sich dadurch bekehrte. Denn er empfängt für seine Sünde vollkommene Liebe. Jesus weiß alles, er weiß, wie er zu antworten hat. Wenn wir von anderen Menschen schlecht behandelt werden, dann löst dies in uns Zorn, Ärger oder Wut aus. Und wir glauben uns damit im Recht. Aber haben wir nicht die Aufgabe, es Jesus auch in diesem Punkt gleich zu tun? Und zu schweigen? Damit wir von unserem Stolz gereinigt werden? Welche Situationen gibt es für dich, wo du schlecht behandelt wirst? Schließe für einen Moment die Augen und denke nach...:

"Heiliger Geist, du Geist der Milde - lehre mich, alle Demütigungen so anzunehmen, dass dadurch Jesus in mir verherrlicht werde. Lass sein Abbild der Güte und Milde in mir aufleuchten. Maria - geliebte Mutter, bete du für mich zu Gott."

Überlege in einem Moment, welche Menschen dich immer wieder demütigen.

Und dann bete ein Gesätz vom Rosenkranz mit der Einfügung: durch deine Passion und deine Demut schenke mir, dass ich mich demütigen lasse.

Vergib dieser Person, und stelle dir vor, dass nicht mehr du es bist, der es erträgt, sondern Jesus; und dass nicht mehr dieser Mensch dich demütigt, sondern der Diener des Hohenpriesters (Joh 18,22). Jesus wird dir eine Verwandlung schenken, damit du dich demütigen lässt. Überlasse es Gott, dich zu rechtfertigen. Hör auf, dich zur Wehr zu setzen, wenn man dich schlecht behandelt. Mache es den Heiligen gleich, die auf diese Art und Weise Jesus sehr ähnlich geworden sind:

"Heiliger Geist, du Geist der SANFTMUT und MILDE. Wirke auch in mir. Maria, dein Unbeflecktes Herz ist in seiner Güte und Milde das vollkommene Abbild des Schöpfers. Komm in mich, Geist Mariens, du Geist der Milde. Forme mich um, damit auch ich die Menschen vollkommen liebe. Zeige mir, wo ich noch versuche, meine Probleme und Feinde selbst in die Hand zu nehmen. Jesus, Vater, Heiliger Geist - ich übergebe euch alles und über lasse mich ganz DEINER Vorsehung."

Hingabegebet und Stille.

25. Tag: Von der Güte als Frucht des Heiligen Geistes                                                                        "Heiliger Geist, ich preise deine Freigiebigkeit, die selbst dann noch aufrechterhalten bleibt, wenn ich mich gegen deine Wahrheit stelle. Denn dann ist es deine reinigende Gnade, die mir hilft, zur Liebe zurückzukehren. Hab Dank für alles, was deine Liebe meinem Leben bereitet hat. Ich weiß, dass alles gut ist."

Die Güte ist sehr verwandt mit der Barmherzigkeit: sie führt unser Handeln dazu, dass wir uns vom Guten antreiben lassen und diesen positiven Kreislauf der Liebe in alle Welt hinaus tragen. Gott möchte, dass wir Zeugen seiner Liebe sind und dass die Menschen an unserem Verhalten sehen, dass wir Jünger Christi und Söhne Gottes sind: "Ihr habt ja nicht den Geist des Knechtseins empfangen, um euch von neuem zu fürchten, sondern den Geist des Kindseins, in dem wir rufen: Abba, Vater." (Röm 8,15)

Die wahre Freiheit des Menschen beginnt im Herzen und von dort strahlt sie aus auf die Umgebung. Alle Menschen sehnen sich nach der wahren Fülle des Lebens, nach dem VOLLEN LEBEN. Die Sehnsucht nach dem wahren inneren Reichtum ist normal, Gott hat sie in jeden Menschen grundgelegt. Nun liegt es an uns, uns auf die Suche danach zu machen. Unsere Suche wird mit der Sehnsucht beginnen und in Christus enden. Denn er ist "der Weg, die Wahrheit und das Leben." An einem Menschen, der gütig ist, erkennen wir, dass die Liebe die Wahrheit ist. Wahrheit, was bedeutet dies? In uns verspüren wir bei diesem Wort, das sie gut ist und uns in die Freiheit führt. In die Freiheit, die bleibt:

"Heiliger Geist, du Geist der Freiheit - wie sehr sehne ich mich nach dem wahren Leben! Willst du es mir nicht offenbaren? Du Geist der inneren Erfüllung, mein Ziel und Verwirklichung meines Lebens zur Ewigkeit: Nimm mich unter deine Führung. Wie Maria, deine so geliebte Braut, möchte ich mit meinem Herzen meine Hingabe an dich zur Vollkommenheit führen. Weißt du, dass ich dich mehr lieben möchte als bisher? Du bist mein Freund und Beistand, die WAHRE FÜLLE DES LEBENS. Dich allein suche ich, halte ich fest, möchte dich besitzen. Denn - du Geist der Liebe - tief in mir spüre ich, dass nur du mich zur Freiheit führen kannst. So will ich mich an deinen Willen verschenken und versuchen, ihn zu erkennen. Offenbare mir deine Weisheit; zeige mir den Weg deines Willens."

Der Heilige Geist wird oft verkannt. Er ist die Güte in Person. Er IST die Güte, das Gute, das mich durch alles hindurchträgt. Er ist der Inbegriff alles Guten. In ihm ist alles Gute seiend, das heißt, er ist die Quelle und die Vollendung alles Guten: "Heiliger Geist - ich liebe dich, weil du allein gut bist." Und in ihm der Vater und der Sohn. Die Güte Jesu stammt vom Heiligen Geist, der bei der Taufe auf Jesus herabkam. Die Verbindung unseres Herrn Jesus zum Heiligen Geist ist ein tiefes Geheimnis. Jesus sagt: "Die Worte, die ich zu euch sage, rede ich nicht aus mir; der Vater, der in mir wohnt, er selbst ist am Werke." (Joh 14,10) Und weiters sagt er: "Wenn einer mich liebt, wird er mein Wort bewahren, und mein Vater wird ihn lieben,  und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen." (Joh 14,23)

Jesus ist allezeit mit dem Vater verbunden. Er ist der mystische Leib der Kirche. Das, was wir sehen, die Hierarchie der Kirche ist das, was man "fleischgewordene Theologie" nennt. Die Kirche hat also 2 Seiten: das Sichtbare und das Unsichtbare. Jesus appelliert an unseren Glauben, dass wir an den übernatürlichen Ursprung der Kirche glauben und dass wir den Glauben leben. Wenn wir in die volle Güte eintreten wollen, müssen wir vollkommen in das Geheimnis der Kirche eintreten. Wir sollen den Priester als Stellvertreter Jesu sehen. In ihm steht Jesus vor dem Vater am Altar und opfert sich selbst hin. In jeder Heiligen Messe opfert sich Jesus erneut auf unblutige Weise hin:

"Heiliger Geist - du ewige Liebe. Schenke mir, dass ich das große Geheimnis der Kirche erkennen und erfahren darf." Das Sichtbare am mystischen Leib der Kirche ist Sinnbild für das Wesen der Heiligsten Dreifaltigkeit. Es ist Bild für die Einheit unter dem Vater, dem Sohn im Heiligen Geist. Es ist ein Gott in drei Personen. So wie der Heilige Geist im Vater und zugleich im Sohn seiend ist, ebenso ist die Fülle der Güte in all jenen Menschen seiend, die ein lebendiges Glied Christi sind. Es reicht nicht nur, an Gott zu glauben. Man soll auch das Bewusstsein haben, das die Erfüllung der Gebote Gottes, der Gebote der Kirche die Erfüllung des Glaubens ist. Glaube ist : DAS-FÜR-WAHR-HALTEN. Es muss aber ein Glaube in Liebe sein. Ohne die Liebe wäre es ein toter Glaube. Und wenn wir in Liebe glauben, dann werden wir nicht stehen bleiben. Dann ist Glaube, das Leben des Glaubens ein lebendiges HINEIWACHSEN-IN-GOTT. Es ist ein EINSWERDEN-MIT-GOTT:

"Heiliger Geist, du wahre Fülle meines Lebens: ich bete dich an, weil du die Wahrheit bist. Mit einem Herzen voller Liebe - denn ich glaube an deine Gegenwart in mir - bete ich den Vater und den Sohn an: Jesus, hab Dank für deine vollkommene Liebe zu mir. Himmlischer Vater, der du mir sagst: Ich erlöse dich, ich rufe dich beim Namen, mein bist du, sieh auf das Antlitz deines geliebten Sohnes. In ihm haben wir wieder vor dir Gnade gefunden. Himmlischer, liebender Vater lass mich dein Sohn sein. Sende mir die Verheißung deines Sohnes Jesus Christus, damit auch ich dich in Liebe und Güte: Abba, Vater nennen kann."

Von der Langmut als Frucht des Heiligen Geistes                                                                                    Wenn wir uns von Gott geliebt WISSEN, dann ist unsere Liebe zum Nächsten nie mehr geheuchelt. Dann öffnen wir unser Herz für die Bedürfnisse der anderen. Dann wird unsere Geduld in der Liebe, im Heiligen Geist verwurzelt und formt sich so zur Tugend der Langmut. Wenn wir beständig im Heiligen Geist leben, wenn wir ihn anrufen; und wenn wir bemüht sind, den Willen Gottes zu leben, dann beschenkt uns Gott immer mehr. Und wir werden immer mehr eine beständige innere Ruhe und Frieden haben. Dies wirkt sich auch auf den Nächsten aus. Es ist dies die Eigenschaft - Langmut - die wir im anderen erhoffen, weil wir dann in unserem Nächsten ganz klar das Antlitz Christi erkennen.

Es ist unvollkommen, nicht in jedem Menschen Jesus zu sehen. Wenn wir so vollkommen sein wollen, wie es Jesus von uns wünscht: Seid also vollkommen, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist! (Mat 5,48), dann müssen auch wir den beständigen Blick der Liebe für alle haben. Das bedeutet, dass wir uns, wenn man uns schlecht behandelt, nicht aus unserer Ruhe bringen lassen sollen. Gott weiß, was wir brauchen; vertrauen wir darauf. Geben wir dem Heiligen Geist in uns die Chance, uns langmütig zu machen. Das bedeutet nichts anderes, als immer wieder neu zu versuchen, jedem mit Liebe zu begegnen. Machen wir unsere Liebe nicht von den anderen abhängig! Lieben wir zuerst, so wie auch Gott uns zuerst geliebt hat: Wir lieben, weil er uns zuerst geliebt hat (Joh 4,19):

"Heiliger Geist, der du die Liebe bist. Sei du der treibende Motor meines ganzen Handelns. Hilf mir, deiner Liebe treu zu sein und der Einwirkung deiner Gnade treu zu folgen. Schenke mir die Sehnsucht, mich wie ein kleines Kind deiner geliebten Braut Maria zu überlassen, denn dann werde ich selbst - so wie du - zur Güte werden. Langmütig werde ich den Nächsten lieben, weil ich in ihm dein Abbild erkenne, Jesus Christus schaue und die Vollendung des Willens des Himmlischen Vaters finden werde."

Wenn wir im Menschen die Vollendung des Willens Gottes erkennen, dann wird sich auch in uns die Liebe vollenden.

Hingabegebet und Stille.

26. Tag: Von der Treue als Frucht des Heiligen Geistes                                                                                Der Heilige Geist hilft uns, unsere Unbeständigkeit des Fleisches zu überwinden. Er will uns dahin führen, dass wir Gott in allem anhangen. Treue ist die notwendige Grundlage, um unsere Freundschaft zu Gott bzw. die Freundschaft zu anderen Menschen zu vertiefen. Die Treue ist eine Mit-Bewegung der Geduld. Durch sie stellen wir unsere Neugierde und Wissbegierigkeit hinten an. Wir überwinden diese, um in eine größere Fülle einzutreten. Erst wenn wir unser Begehren nach Größerem und Besserem entsagen, kann das schon Erhaltene in die Tiefe wachsen:

"Heiliger Geist, meine Freude. Ich danke dir für deine Treue meiner Untreue gegenüber. Ich danke dir, dass du mir Liebe schenkst, selbst wenn ich deiner Liebe entsagen möchte. Ich danke dir für deinen Plan der Liebe, der sich erst dann entfaltet, wenn ich meine grenzenlose Schwachheit und Unfähigkeit anerkennen."

Die Treue ist eine große Gnade. In ihr erst verwandelt sich das eingeschränkte ICH zum DU der Liebe. Das, was man in einem Moment als positiv bewertet hat; das, was mich für kurze Zeit mit Freude erfüllt, erhält ewigen Wert, wenn ich ihm in Liebe treu bleibe. Das kann eine freundschaftliche Beziehung sein. Es kann die Liebe zu einem Mann, einer Frau sein. In erster Linie aber vertieft die Treue die Freundschaft zu Gott. Durch die Treue verwandelt sich mein Blickfeld immer mehr zum Du hin, zum Bedürfnis des anderen. Je mehr ich Gott in Treue diene, umso mehr wird er mich erkennen lassen, dass nicht ich ihn liebe, sondern dass er mich zuerst geliebt hat und sich für mich hingegeben hat (Eph 5,2). In der Treue zeigt sich die Wahrhaftigkeit der Liebe. Es zeigt sich, ob sie nur geheuchelt ist oder ob man es ernst meint:

"Heiliger Geist, du Geist der Liebe. Hab Dank für deine Treue zu mir. Ich liebe dich und danke dir dafür, dass dein Plan der Liebe, den du mit mir hast, ewig währt. Du bist nicht wie wir Menschen, die in der Unbeständigkeit immer das haben wollen, was gerade attraktiv ist.

Maria, gute Mutter der schönen Liebe, du Freude aller Freuden. Du besitzt eine so hohe Herrlichkeit, da du auf Erden die Treue zu Gott in Armut dem Reichtum der Macht über andere vorgezogen hast. Maria, du Sitz der Weisheit - du hattest eine so hohe Gotteserkenntnis auf Erden, dass du der Ratgeber aller hättest sein können. Doch du zogst es vor, in stiller Bescheidenheit und Demut Gott zu dienen. Ich danke dir, dass du mir ein wahres Beispiel von Bescheidenheit und Demut gegeben hast. Erbitte auch mir, dass ich beständig in Weisheit und Demut wachse, damit ich Gott so wie du vollkommen verherrlichen kann."

Bete drei Ave Maria mit der Einfügung: Gepriesen sei die demütige Weisheit der Unbefleckten Empfängnis, Jungfrau und Gottesmutter.

Von der Bescheidenheit als Frucht des Heiligen Geistes                                                                            Die Bescheidenheit ist verwandt mit der Demut und hilft uns, den inneren Frieden zu bewahren. Man ist wahrhaft bescheiden, wenn ich den Dienst Gottes in meiner momentanen Erkenntnis über alles andere stelle. Denn mein Gewissen sagt mir ganz klar, dass die Verherrlichung Gottes das Größte ist, was man auf Erden tun kann. Und der Gottesdienst ist dann wahrhaftig, wenn ich dabei nicht den Hintergedanken habe, selbst an Weisheit zuzunehmen. Der Dienst an Gott ist deshalb die vollkommene Erfüllung unseres Lebens, weil ich mein egozentrisches Denken hinopfere zum DU-DER-LIEBE, und zwar zu Gott hin. An und für sich ist es schon gut, nicht mehr auf sich selbst zu schauen. Doch erst mit dem Blick der Liebe zu Gott hin verwandelt sich die Liebe ins vollkommene. Gott liebt uns und deshalb dürfen wir ihn lieben. Wie kleine Kinder - aus Gnade.

Wenn wir in dem Bewusstsein leben, dass Gott immer seinen Blick der Liebe auf uns gerichtet hat; wenn wir uns bewusst sind, dass wir die Liebe Gottes nicht verdient haben; wenn wir wissen, dass die Allmacht Gottes unsere Schwachheit unendlich übersteigt: dann werden wir ganz von alleine in der Wahrheit leben - also Demut besitzen. Denn Demut ist nichts anderes. Demut unterscheidet sich von allen anderen Eigenschaften. Sie besteht NICHT darin, dass man sich etwas zu eigen macht. Das ist bei allen anderen Tugenden so. Der wahrhaft Demütige zeichnet sich darin aus, dass er beständig die ihn übersteigende Größe Gottes im Auge hat. Diese Sichtweise schränkt ihn aber nicht ein. Es ist ein liebevolles Aufmerken Gottes und man erkennt dann seine Vorsehung in allem. Wenn ich um Gottes Größe weiß, wenn ich seine Gegenwart in allem erkenne, dann verwandelt sich mein ganzes Tun in ein demütiges Gebet der Verherrlichung Gottes. Maria ist dazu unser vollkommenes Vorbild:

"Maria, meine geliebte Mutter. Als kleines Kind komme ich zu dir, damit ich mich vor der Größe Gottes nicht zu verstecken brauche. Ja, wie Adam bin auch ich nackt vor Gott, denn ich war untreu seiner Gnade gegenüber. Liebste Mutter, wirst du mir helfen? Oh ja, ich vertraue auf dich. Denn man weiß, dass noch nie ein Gebet, dass man an dich richtete, unerhört blieb. Hilf mir, dies auch zu glauben."

Betrachten wir den wahrhaft Demütigen:                                                                                                        Er sieht den anderen immer heiliger als sich selbst. Wenn er am anderen etwas Negatives erkennt, dann erinnert ihn das immer an seine eigenen Schwächen. Er ist schon durch eine lange Schule der Liebe Gottes gegangen. Oftmals hat er die Barmherzigkeit Gottes in der heiligen Beichte erfahren und dies hat ihn selbst barmherzig gemacht. Er ist also demütig und barmherzig. Sein Herz ist beständig offen für die Bedürfnisse des Nächsten; denn er weiß um sein eigenes Bedürfnis der Gnade Gottes. Wenn er hört, was andere Schlechtes getan haben, dann verführt ihn das nicht zum Schlechten Denken. Ganz im Gegenteil: Er erinnert sich an seine eigenen Vergehen. Erfährt er, dass seine Widersacher gesündigt haben, dann befällt ihn Schmerz. Denn da er Jesus schon sehr ähnlich ist, dürstet es auch ihn danach, diese Seele gerettet zu sehen (Joh 19,28). Und er besitzt beständigen Frieden. Jede Demütigung, die ihm wiederfährt dient ihm nur dazu, das innere Bewusstsein der Schwachheit aufrechtzuerhalten und so verliert er dabei nicht den Frieden. Ganz im Gegenteil: Am größeren Frieden, der dadurch entsteht, hat er erkannt, dass es in die Wahrheit führt, gedemütigt zu werden. 

Wenn man ihm also Lieblosigkeit entgegenbringt, dann erträgt er dieses Kreuz, weil er sich auf den vergrößerten Frieden danach freut. Er ist losgelöst von den Verlockungen der Welt, da ihm jede ungeordnete Anhänglichkeit an das Zeitliche den Frieden geraubt hat. Er ist also durch eine Schule der Erkenntnis im größeren Frieden gegangen. Er hat eine beständige innere Verbindung zu Gott, er sucht das immerwährende Gebet, da er weiß, dass er ohne die Gnade Gottes zu nichts fähig ist. Er freut sich, wenn er aus Liebe zu Gott Opfer bringen kann; aber er erzwingt es nicht. Es bereitet ihm mindestens genauso viel Frieden, auf die Opfer zu verzichten, wenn es die Umgebung erfordert. Er urteilt niemals über andere, da er sich seiner Sünden beständig bewusst ist. Da er aufgrund seiner Demut Gott schon so nahe gekommen ist, erkennt er an, dass nur der Wille Gottes zum Leben führt. Sein hauptsächliches Gebet ist also: Herr, dein Wille geschehe.

Wenn er sein Eigentum verliert, dann verschafft ihm dies eine größere Freiheit. Wenn man ihn schlägt, nimmt er alles an, ohne zurückzuschlagen. Ja, er weiß zwar um die Ungerechtigkeit, die man ihm antut. Er hat aber einen so großen inneren Frieden, dass ihn äußere Bedrängnis nicht stört. Das Einzige, was ihn leiden lässt, ist die Eigenliebe der Menschen oder wenn man Gott nicht liebt. Denn seine Heiligkeit ist schon so gewachsen, dass er rein in der Liebe ist. Sein Gewissen sagt ihm, wann er Gott dient, und wann er sich selbst dient. Er wird vom Heiligen Geist geführt, da Gott den Demütigen seine Gnade schenkt. Der Heilige Geist ruht auf ihm und führt ihn zu einer immer größeren, inneren Fülle. Er besitzt eine große Innerlichkeit, da er - Gott liebend- als einziges Gut den Frieden sucht und erkannt hat, dass alles Äußere und Sichtbare, wenn man es nicht auf Gott hinordnet, nur vom Ziel des ewigen Lebens abbringt. ER LEBT IN GOTT. Und dies schon auf Erden. In Demut leben bedeutet, in Wahrheit leben. Und die einzige Wahrheit ist Gott:

"Heiliger Geist, du Lehrmeister des Innerlichen Lebens; du mein Unterpfand der ewigen Herrlichkeit. Wie sehr sehne ich mich nach der wahren Fülle ewigen Lebens, nach der ewigen Anschauung Gottes! Willst du mit dies nicht schon auf Erden gewähren? Schöpfergeist, der du Liebe bist. Ich weiß, dass ich deiner Gnade vollkommen unwürdig bin. Doch ich berufe mich auf die Treue deiner Geliebten Braut und Miterlöserin der Menschheit, der Jungfrau Maria. Auf ihre Fürsprache hin bitte ich dich, dass du mir die Gnade schenkst, dich im Gebet zu erfahren! Oh, lass mich doch deine Wonne verkosten, du ewiger Quell unerschaffener Herrlichkeit. Lehre mich deine Weisheit, damit auch ich - wie Maria - in die Weisheit der kleinen und demütigen Kinder Gottes eintreten kann."

Hingabegebet und Stille.

27. Tag: Von der Enthaltsamkeit als Frucht des Heiligen Geistes                                                        "Heiliger Geist, danke für deine Liebe, die rein und vollkommen ist. Hab Dank, dass du mich in eine immer größere Fülle führen möchtest - hin zu dem wahren Verständnis der Liebe. Danke, dass deine Gnade so stark ist, dass sie sogar die große Schwachheit meines Fleisches überwindet. So machst du mich fähig, nicht mehr Opfer meiner Triebe zu sein, sondern diese durch meinen Geist zu beherrschen."

Die Enthaltsamkeit ist eine wichtige Grundlage, um in der Fülle des Heiligen Geistes zu wachsen. Sie regelt die Begierden unserer Sinne und unsere ungeordneten Neigungen und stellt sie in den Dienst des Geistes - letztlich in den Dienst des Heiligen Geistes. Oh, wie selig sind jene Menschen, die schon auf Erden das hohe Maß der vollkommenen Reinheit erreichen. Sie besitzen ein keusches Herz, das heißt: ein Herz ohne Hintergedanken. Erst dann ist es möglich, dem Nächsten unvoreingenommen zu begegnen und Gott im Gebet wirklich zu erfahren. Denn nur der reinen Herzens ist, kann Gott schauen, das heißt: seine Gegenwart im Gebet erfahren. Gott möchte sich uns mitteilen. Er freut sich, uns in den Kreislauf seiner Liebe zu ziehen, es bedarf aber unserer Reinheit: " SELIG, DIE LAUTEREN HERZENS SIND, DENN SIE WERDEN GOTT SCHAUEN (Mat 5,8). Die Lauterkeit setzt erst die vollkommene Liebe voraus. Und sie ist das Ziel unseres christlichen Lebens. Denn heilig sein bedeutet: in der Liebe vollendet sein:

"Heiliger Geist, ich preise deine Gnade, die mein ungeordnetes Streben zum Weg macht, der mich zur vollkommenen Liebe führt. Hab Dank für die Gnade, die du deiner geliebten Braut Maria in Überfülle geschenkt hast. Sie wurde ohne den Makel der Erbsünde geboren und hatte es so nicht nötig, die Enthaltsamkeit zu üben. Alles, was sie tat, führte zur größeren Ehre Gottes."

In Maria erkennen wir, warum es notwendig ist, die Enthaltsamkeit zu üben, um dieser Frucht des Heiligen Geistes in größerem Maß teilhaftig zu werden: Maria hatte keine Neigung zur Sünde. In allem besaß sie vollkommene Mäßigkeit. Alles, was sie tat, tat sie aus dem Antrieb des Heiligen Geistes heraus. Wir hingegen, die wir von den Folgen der Erbsünde nicht verschont geblieben sind, haben es notwendig, das unlautere Streben des Fleisches unter den Geist zu stellen. HALTET EUCH FERN VON ALLEN MÖGLICHKEITEN ZUR SÜNDE. Denn unser Wille kann noch so stark sein, die Versuchung müssen wir trotzdem fliehen. Gott wünscht, dass wir zur Reinheit des Herzens zurückkehren. Und um diese Reinheit zu erreichen, müssen wir allen Möglichkeiten zu Sünde entsagen, damit alle ungeordneten Neigungen, alles Streben nach einer unvollkommenen, fleischlichen Form der Liebe leer wird. Dann kann Gott uns mit seiner Liebe füllen und unser Streben auf die einzige wahre Liebe, die Liebe im Heiligen Geist, ausrichten.

Jetzt verstehen wir auch, warum die Heiligen sich zurückgezogen haben. Sie wurden von Gott in einen Prozess der inneren Reinigung geführt, damit ihr ganzes Leben, ihr ganzes Wesen geordnet wird. Wir kennen die Geschichte einer z. B. Katharina v. Siena, die sich jahrelang in ein Gebetskämmerchen zurückzog, um dann - in der Liebe gereinigt - Gott zu dienen und einer großen Berufung nachzukommen. Jene Heiligen besaßen ein so tiefes, geistliches Leben, dass alles, was sie an Taten vollbrachten, nur der Überfluss der Erfahrungen war, die Gott ihnen schenkte. Ja - der Durst, Gottes Willen an den Menschen vollzogen zu sehen, wurde durch diese Taten nur größer. So wie bei Jesus, der am Kreuze ausrief: "MICH DÜRSTET (nach Seelen.) (Joh 19,28).

Nachdem diese Menschen von Gott gereinigt waren, besaßen auch sie eine Seele, die nicht mehr - als Folge der Erbsünde - vom Fleisch zur Sünde verführt wurde. Dies beschreibt Theresia v. Avila auch in ihrer Seelenburg: der vollkommen mit Gott vereinte Mensch ist nicht mehr zur Sünde fähig. Seine Reinigung, durch die er ging, nahm ihm das Fegefeuer vorweg und so lebt er eine Liebe, die rein ist wie bei Adam und Eva vor dem Sündenfall.

Bitte Maria, sie möge dir die wahre Reinheit der Liebe offenbaren. Bete dazu 3 Ave Maria mit: Gepriesen sei die Unbefleckte Empfängnis der Jungfrau und Gottesmutter Maria.

Von der Keuschheit als Frucht des Heiligen Geistes                                                                                    Die Enthaltsamkeit, das heißt: das sich willentliche Enthalten von den Möglichkeiten der Sünde, mündet - wenn man es treu übt - automatisch in der Frucht der Keuschheit. Keusch ist man, wenn die Liebe rein und auf Gott hin ausgerichtet ist. Auch im Umgang mit dem Nächsten. Gut erkennen kann man diese vollendete Reinheit bei der Hl. Therese v. Lisieux, die schreibt: "Ich behandelte sie [Anm: die widerspenstige alte Mitschwester] so, wie ich Jesus behandelt hätte." Der Heilige Geist, der im Grund ihrer Seele wohnte, bezeugte es ihr, nach dem Worte: "Eben dieser Geist bezeugt es unserem Geist (Röm 8,16)." Keuschheit bedeutet auch Aufrichtigkeit. Wenn unser Herz von keiner Begierde gefangen ist, dann ist es frei, sich zu verschenken. Es muss keinen Teil seines Selbst zurückhalten, aus Angst, zu wenig für sich zu behalten.

Die Freiheit der Liebe wird dann zur Erfahrung, wenn es nicht mehr notwendig ist, meine eigenen Bedürfnisse in den Vordergrund zu stellen. Dann kann eine wahre Beziehung in Christus wachsen:

"Heiliger Geist, du Freude meines Lebens. In dir werde ich wahrhaft frei. Denn du wandelst das unreine Streben meines Herzens in lauteres Suchen nach Gott."

Gott liebt besonders jene Seelen, die ihre jungfräuliche Reinheit als höchstes Gut ehren und schützen. Sie sind es, die Gott schon auf Erden schauen dürfen. Wie viele Heilige Seelen gab es auf Erden, die die Unkeuschheit - also das unaufrichtige Begehren eines Gutes oder eines Menschen - wie das Gift geflohen sind! In ihnen erfüllt sich das Wort Jesu: "Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, dass du dies vor Weisen und Klugen verborgen, Kleinen aber geoffenbart hast! (Mat 11,25)". Ja, jene Seelen erhalten schon auf Erden eine beständige innere Verbindung zu Gott. Aus besonderer Gnade. Weil ihre Reinheit so hoch ist. Diese Seelen haben sich auch vor der geschlechtlichen Unkeuschheit und der geistigen Unkeuschheit geschützt, haben diese aufs Höchste gemieden. Denn sie ist wie ein Gift, das die Seele der Gnade beraubt, sobald sie einmal davon getrunken hat:

"Heiliger Geist, du wahre Freude. Schenke mir die Kraft, der Versuchung zur Unkeuschheit zu wiederstehen und nichts als die lautere Liebe zu erstreben, die von dir kommt."

Hingabegebet und Stille.

28. Tag: Von den 8 Seligkeiten                                                                                                                         In der Bergpredigt (Mat 5,1-12) beschreibt Jesus den Zustand jener, die im Leben des Heiligen Geistes vollendet sind. Wir sollten uns nicht zu sehr unter Druck setzen, diesen Zustand sehr schnell zu erreichen, denn er ist den Heiligen, den in der Liebe Vollendeten beschieden. Aber wir haben sehr wohl die Aufgabe, diesem Ziel täglich näher zu kommen:

"Heiliger Geist, mein Schöpfer; du bist mein Ursprung und meine Vollendung. Erst wenn ich dich vollkommen in mir wirken lasse, dann bin ich fähig, die vollkommene Liebe zu erreichen. Forme du mich nach dem Bild des Unbefleckten Herzens Mariens. Oh, wie sehr liebe ich deine Braut. In ihr hast du dein größtes Werk unter den Menschen vollbracht. Und du hast dieses Werk selbst übertroffen durch die Demut, mit der du Maria ausgestattet hast. Denn obwohl sie der heiligste Mensch auf Erden war, glaubte sie sich als die Niedrigste von allen. Denn sie rief aus: "Er schaute gnädig herab auf die Niedrigkeit seiner Magd (Lk 1,48)". Sei also gepriesen - o Schöpfergeist - in Maria, der Krönung der Schöpfung."

Wenn wir die Seligpreisungen regelmäßig betrachten, dann werden wir Gott näher kommen. Denn in ihnen offenbart uns Gott seinen Willen für unser Leben:

1. Selig die Armen im Geiste, denn ihrer ist das Himmelreich                                                                              Gott sieht über jene hinweg, die sich gebildet glauben und schaut stattdessen auf jene, die lieber demütig als angesehen sind. Wie sehr hindert uns der geistliche Stolz, Gott näher zu kommen! Ja, die meisten Menschen zerstören ihre Gnaden dadurch, dass sie sich etwas darauf einbilden. Gott möchte alle Menschen in den Kreislauf seiner Liebe ziehen,..."Eine größere Liebe hat niemand als die, dass er sein Leben hingibt für seine Freunde (Joh 15,13)". Jesus fordert uns auf, uns selbst zu verlassen; alles, was wir besitzen, zu verlassen und den Schatz im Acker zu suchen (Mat 13,44):

"Heiliger Geist, hilf mir, mich selbst zu verlassen, damit ich dich wahrhaft finde." Gott möchte uns seine Liebe erweisen. Doch der Stolz hindert uns daran. Betrachten wir die Heiligen: Sie haben alles verlassen, um Gott vollkommen zu besitzen. Auch im Geiste. Denn es reicht nicht, dass wir nur äußerlich arm werden. Wir müssen auch im Geiste arm werden, und uns so im Gebet Gott hinhalten:

VERLASSE ALLEN STOLZ, DEN DU BESITZT. HÖR AUF, IN BÜCHERN NACH GOTT ZU SUCHEN. DURCH DAS LESEN WIRST DU GOTT NICHT NÄHER KOMMEN. DAS EINZIGE, WAS DU  AN GEISTLICHER NAHRUNG BRAUCHST, IST DIE HEILIGE SCHRIFT. WARUM HAST DU ANGST, ZU WENIG ZU WISSEN? SCHAU DOCH, WIE GOTT DICH DURCH DIESE NOVENE FÜHRT. GOTT MÖCHTE NICHT, DASS DU IHM IM GEBET IRGENDETWAS VORSPRICHST. ER WEISS, WAS DU BRAUCHST. AUCH OHNE, DASS DU IHN BITTEST. ER SELBST MÖCHTE IN DIR BETEN (Röm 8,26).

Wenn du Gott näher kommen willst, dann nimm dir folgenden Rat zu Herzen: Lass das viele Lesen in den Büchern Denn in dieser Zeit könntest du beten und dich Gott hinhalten. Lies einen kleinen Abschnitt in der Bibel. Dann bete: Mutter Gottes, offenbare mir das Wort Gottes. Und dann warte. Habe Geduld. Gib jegliches Streben nach Neuem auf. Nimm dir folgenden Satz zu Herzen und lebe danach:

WENN ICH ALLES LOSLASSE, DANN WERDE ICH GOTT FINDEN. WENN ICH MICH GOTT EINFACH HINHALTE, WENN ICH DAS HINGABEGEBET BETE AUS DIESER NOVENE UND MICH DANN EINFACH GOTT ÜBERLASSE, DANN WIR ES MICH WEITER FÜHREN, ALS ICH ES MIR VORSTELLEN KANN.

Dies ist die Wahrheit, glaube es. Denn viele Heiligen machten große Erfahrungen im Gebet, obwohl sie dabei keine Worte sprachen. Sie waren arm im Geiste und deshalb war das Himmelreich ihrer schon auf Erden.

2. Selig die Trauernden, denn sie werden getröstet werden                                                                                  Wenn du eine innere unstillbare Sehnsucht nach der wahren Freude hast, dann bist du selig. Jesus möchte uns diese Freude mitteilen: "Dies habe ich zu euch gesagt, damit meine Freude in euch sei und eure Freude vollkommen werde (Joh 15,11)." Wenn Jesus in deinem Herzen wohnt, dann besitzt du die wahre Freude. Gleichzeitig weißt du, dass die wahre, bleibende Freude erst im Himmel empfangen wird. So ist dir bewusst, dass du zu jenen Trauernden gehörst, die in diesem Tal der Tränen auf den Aufgang der ewigen Sonne wartet, auf das Anbrechen des Reiches Christi in deinem Herzen.

Jesus möchte dich trösten. Er möchte dir schon hier auf Erden jene Freude zuteil werden lassen, die ihren Ursprung in der Ewigkeit hat:                                                                                                                                   "Heiliger Geist, Quelle des Lebens. Wer in dir lebt, der hat die wahre Freude in sich, die bleibt. Du bist die Wahrheit, die mich formt und die mich in die ganze Wahrheit führt. Maria, Unbefleckte Braut des Heiligen Geistes: Komm zu mir und unterweise mich, dass ich den Weg zur Weisheit finde. Dann kann auch ich ausrufen: Herr, du hast mir größere Freude ins Herz gegeben als zur Zeit, da man Korn und Most in Fülle erntet (Ps 4,8)."

In Jesaja 61,10-11 wird die Freude beschrieben, die ewig bleibt. Wie glücklich dürfen wir uns schätzen, dass wir einen Gott einer so vollkommenen Liebe haben! Umso größer wird unsere Traurigkeit, da wir uns noch nicht in der vollendeten Ewigkeit sehen. Wir stehen zwischen Himmel und Erde: wir gehören der Erde nicht mehr an und doch sind wir noch nicht so heilig, dass wir Gott von Angesicht zu Angesicht schauen können. Doch da, wo in uns Traurigkeit ist, möchte Gott unser Herz für seine Gegenwart sensibel machen.

3. Selig die Sanftmütigen, denn sie werden das Land besitzen                                                                          Bin ich bereit, mich den anderen von der verletzlichen Seite zu zeigen? Oder ist mein Herz durch die vielen Lieblosigkeiten, die ich in meinem Leben schon erfahren habe, für den Anruf meines Nächsten taub geworden? Gott teilt sich einer Seele nur in dem Maße mit, wie sie am Leben der Ihren Anteil nimmt:

"Heiliger Geist, du Quelle der Gnade. Öffne mein Herz für deine Gegenwart im Nächsten. Hilf mir, im Antlitz des Nächsten immer mehr das Antlitz Jesu zu erkennen. 

4. Selig die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit, denn sie werden gesättigt werden                             Wenn ich unter den Lieblosigkeiten dieser Welt leide, dann ist mein Herz noch fähig zur Liebe. Wenn ich von der Lieblosigkeit nicht mehr berührt werde, dann bin auch ich schon ungerecht geworden. Habe ich mein Herz offen, dann lebe ich die Barmherzigkeit. Ich habe einen wahrhaften Durst nach der Gerechtigkeit, wenn ich fähig bin, am Nächsten Barmherzigkeit zu üben. Denn dann ist meine Liebe, die ich übe, mein Ruf zu Gott, dass er in seiner Gerechtigkeit allen Menschen die Liebe zuteil werden lassen möge, die der Welt mangelt. Weiß ich, dass ich aus mir heraus nicht zur Liebe fähig bin? Oder wohnt in mir noch der Stolz der Erbsünde, der behauptet, auch ohne Gott glücklich werden zu können? Man muss sich genau prüfen, denn solche Fehlhaltungen des Geistes sind oft sehr tief verwurzelt:

"Heiliger Geist - öffne die Schleusen deiner Gnade für meinen Schrei nach Liebe. Erweise deine Huld an mir; aber nicht, weil ich Gerechtigkeit besitze, sondern weil die Treue deiner geliebten Braut Maria die Barmherzigkeit auf alle Menschen herabrief. Auf ihre Treue deiner Gnade gegenüber berufe ich mich jetzt."

Bete 3 Ave Maria: Maria, die du ohne Sünde bist: erwirke uns Gottes Gnade.

5. Selig die Barmherzigen, denn sie werden Erbarmen finden                                                                            Gott teilt jedem das mit, was er seinen Brüdern gibt. Wir alle sind gleich vor Gott. Er liebt jeden von uns mit einer einzigartigen und vollkommenen Liebe. Habe auch ich diesen Blick der Liebe für meinen Nächsten? Schaue ich über seine Schwächen hinweg, im Bewusstsein, dass ich vor Gott viel größere Schwächen habe? Oder halte ich ihm seine Fehler immer vor Augen?:

"Heiliger Geist - du Quelle der Treue in meiner Untreue. Verleihe mir deinen Blick der Liebe, damit ich deinen Anruf, deine Bitte um Liebe in meinem Nächsten nicht überhöre."

6. Selig die lauteren Herzens sind, denn sie werden Gott schauen                                                                     Was steht noch zwischen Gott und mir? Gibt es etwas, das meine Begierlichkeit fördert? Lasse ich mich oft von einer Stimmung leiten? Oder bin ich durch Gottes Gnade schon dazu gekommen, dass ich alles so annehmen kann, wie Gott es fügt? Lebe ich im vollkommenen, kindlichen Vertrauen auf seine Vorsehung?:

"Heiliger Geist, du Spender der heiligmachenden Gnade. Du speist das übernatürliche Leben in meine Seele ein. O du Geist der Wahrheit: Lass mich alle Unwahrheiten und Lügen meines Lebens erkennen. Erweise mir deine Huld und wohne beständig in mir. Und schenke mir - auf die Fürsprache des Unbefleckten Herzens Mariens - die Gnade, schon hier auf Erden das Vollalter Christi zu erreichen."

7. Selig die Friedfertigen, denn sie werden Söhne Gottes genannt werden                                                          Versuche ich, zwischen den Menschen eine Brücke zu bauen? Versuche ich, das an Liebe auszugleichen, was den anderen mangelt? Oder gebe ich anderen oft Anlass zu Ärger? Bin ich anderen oft ein Dorn im Auge, weil ich krampfhaft versuche, meinen Eigenwillen durchzusetzen? Auch da, wo ich mich zurücknehmen sollte? Kann es sein, dass ich mit dem Nächsten nicht in Frieden lebe, weil ich in den Bereich seiner Freiheit eingedrungen bin? Jene, die zum Frieden führen, führen die anderen zu Gott:

"Heiliger Geist, meine Liebe. Quelle der Freude und des ewigen Lebens. Lass mich erkennen und fühlen, was der wahre Friede ist. Zeige mir, dass der wahre Friede in der Welt erst anbrechen kann, wenn ich selbst den Frieden gefunden habe. Maria, starker Turm Davids, verleihe mir den Frieden, der ewig bleibt."

8. Selig die Verfolgung leiden um der Gerechtigkeit willen, denn sie werden Gott schauen                                Wir sehen: diese Seligpreisung verheißt das gleiche wie jenen, die reinen Herzens sind: die Anschauung Gottes. Damit ist eine zweifache Sicht gemeint: erstens erkenne ich in mir selbst wieder das Abbild Gottes. Und zweitens in meinem Nächsten. Gott schauen bedeutet auch weiter, meinem Schöpfer im Gebet zu begegnen. Wenn ich innerlich vollkommen rein geworden und von mir losgelöst worden bin, dann strahlt das Abbild und Licht Gottes durch mich auch auf andere Seelen. Jene, die Stolz in sich tragen, die nicht bereit zur Umkehr sind, werden dieses Licht angreifen. Denn sie wollen nicht einsehen, dass das Licht noch nicht in ihnen wohnt. Wenn ich wegen meinem Glauben angegriffen werde, dann ist der Feind am Werk. Und er will nicht mich treffen; sondern die alte Schlange, Satan will das Licht angreifen, das seine Finsternis besiegt, die er in die Welt bringen will:

"Heiliger Geist, öffne mein Herz für deine Gnadeneinwirkung, damit der mystische Leib Christi auch in mir lebendig werden kann. Heiliger Geist - du Führer und Schirmherr der Heiligen Kirche; du bist die Wahrheit und keine Finsternis ist in dir. Würden alle Christen deiner Gnadeneinwirkung treu sein, dann wäre die Kirche heilig. Doch es ist dein Wunsch und meine Sehnsucht, dass das Licht Christi durch die Kirche die ganze Welt erleuchtet. So bitte ich dich: Nimm mich in deine Schule der Liebe und Wahrheit.                                                                                                                                                        Niemand kommt zum Vater, wenn nicht der Sohn es ihm im Heiligen Geist offenbart (Joh 14,6). So bringe denn du mich durch deine Liebe der Heiligsten Dreifaltigkeit als Opfer des Lobes und des Preises dar, damit ihr Licht in mir aufstrahlt." 

Hingabegebet und Stille.

SCHLUSS - TRIDUUM ZUM HEILIGEN GEIST MIT MARIA, SEINER BRAUT

29. Tag: Die Erwählung Mariens                                                                                                                     Maria ist jene Perle im Acker, für die wir alle anderen Seiten unserer Spiritualität aufgeben dürfen. Wenn wir diese in ihr aufgeben, dann wandelt sie diese um und führt uns durch sie auf den Weg der Heiligkeit:                                    "Geliebte Mutter, Gott hat dich zu seiner Tochter, Mutter und Braut auserwählt. Zeige mir, wie ich dich lieben kann. Lehre mich, immer in dir zu leben. Dann gibt es in mir keine Schwachheit und kein Hindernis für den Heiligen Geist."

Maria ist für uns ein unbegreifliches Geheimnis. Ihre Bevorzugung bei Gott, ihre Mittlerkraft bei ihm ist so groß, dass sie fast Jesus gleichkommt. Zwischen ihrem Wesen und dem Wesen Gottes besteht ein unendlicher Unterschied. Denn sie ist das Geschöpf und er ihr Schöpfer. Doch in der Ordnung der Gnade ist Maria die Mutter Gottes, die Mutter Jesu. Und sie ist es auf ewig. So wie Jesus auf Erden Maria gehorsam gewesen ist, um den Willen es Vaters zu erfüllen, so hört er auch im Himmel auf ihre Fürsprache, die sie für die Menschen darbringt:

"Maria, du starker Turm Davids, du Freude aller Freuden, du Sitz der Weisheit. Ich möchte dich bei allen deinen Titeln rufen; denn dich rufen bedeutet, die Gnade und Barmherzigkeit Gottes zu empfangen."

Maria sagte selbst über sich aus, dass sie vor Gott so sehr Gnade gefunden hat, dass es nichts gibt, was sie bei Gott für die Menschen nicht erlangen könnte. Im Besonderen ist es ihre Aufgabe, den Menschen die Barmherzigkeit und Gnade des Heiligen Geistes zu erlangen. Denn sie ist die Braut des Heiligen Geistes. Grignion schreibt in seinem Goldenen Buch [bitte höchstens 23. Auflage]: "Ja, eine der Hauptursachen, warum der Heilige Geist in so vielen Seelen keine auffallenden Wunder wirkt, liegt darin, weil er dieselben nicht innig genug oder gar nicht vereinigt findet mit seiner getreuen und unzertrennlichen Braut".                                                                    Erkennen wir also die hohe Würde Mariens! Ohne ihre Mitwirkung wäre die Menschwerdung Jesu nicht möglich gewesen. Zumindest nicht auf diese Art und Weise. Gott hätte unendlich viele andere Wege wählen können. Er nahm aber den Weg über Maria. Aufgrund ihrer Bevorzugung müssen wir dieses liebreichste Geschöpf unendlich viel heiliger sehen. als alle anderen Heiligen; und wir müssen ihre Fürsprache bei Gott unendlich viel wirkungsvoller und wichtiger sehen als die aller anderen Heiligen.

In Mat 19,21 spricht Jesus davon, dass wir alles Irdische verlassen müssen, um den Himmel vollkommen zu besitzen. Ebenso müssen wir, wenn wir die Gnade Gottes vollkommen empfangen wollen, unser eigenes Bemühen in allem verlassen und uns vollkommen Maria übergeben. Wenn wir immer in ihr, in ihrem Unbefleckten Herzen leben, dann wird uns der Heilige Geist mehr geben, als jeder Heilige für uns erbitten könnte. Denn alles, was er uns mitteilt, schenkt er ja im selben Atemzug seiner geliebten Braut Maria!:                                                                                 "Oh Maria, wenn ich deine hohe Würde doch erkennen könnte. Doch es liegt mir nicht daran, viel zu wissen. Schenke mir nur die Gnade, mich vollkommen in dir zu verlieren, um mich vollkommen im Schoße des Vaters, im Herzen Jesu und im Wasser des Lebens des Heiligen Geistes wiederzufinden."

Es gibt diesen Weg, sich ganz in Maria zu verlieren! Selig jene Seele, dem der Heilige Geist ihn offenbart. Diese Ganzhingabe an Maria ist ein Buch mit sieben Siegeln. Und nur Gott selbst kann es der Seele eröffnen; wir aus uns heraus erkennen es nicht. Nur aus Gnade kann es geschehen, dass eine Seele erkennt, wie wertvoll es ist, sich ganz Maria zu überlassen. Liebe Seele, die du diese Novene betest: bist du bereit, alles zu verlassen, dich rückhaltlos in Maria zu verlieren, um Gott vollkommen zu finden? Dann übergib dich dieser liebreichen und über alles gütigen Mutter! Oder glaubst du, dass Gott einer Seele, die sich vollkommen der Königin des Himmels schenkt, etwas verwehren wird? Wohl kaum!

Bete ein Gesätz vom Rosenkranz: Maria, Unbefleckte Braut des Heiligen Geistes, schenke mir die Gnade, mich dir ganz zu überlassen.

Gott hat dem Heiligen Ludwig Maria Grignion das Geheimnis der vollkommenen Hingabe an Maria gelehrt. Und er hat es in seinem Goldenen Buch dargelegt [LINS-Verlag]. Selig jene Seele, die es versteht, diese Weisheit in ihrem Leben anzuwenden. Sie wird im Unbefleckten Herzen Mariens ihr Leben auf Erden und ihre überaus große Glückseligkeit im Himmel verbringen. Jene, die diese Ganzhingabe leben, sind die wahren Fürsten des Himmels:        "Unbeflecktes Herz Mariens, dir schenke ich mich ganz. Mein Stolz hindert mich, mich selbst aufzugeben. Und dennoch möchte ich jetzt diese Hingabe an dich vollziehen:   

In Gegenwart des ganzes himmlischen Hofes erwähle ich dich heute, o Maria, zu meiner Mutter und Herrin. Dir weihe und schenke ich als mein Gut und Eigentum meinen Leib und meine Seele, all meinen äußeren und inneren Besitz; ja selbst den Wert all meiner guten Werke, der vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen. Ganz und voll, ohne jede Ausnahme, sollst du das Recht haben, über mich und all das Meine nach deinem Gutdünken zu verfügen in Zeit und Ewigkeit zur größeren Ehre Gottes."                                                                                                                                            Hingabegebet und Stille.

30. Tag: Die Braut des Heiligen Geistes als Mutter Gottes und unsere Mutter                                               Maria hat in ihrem Leben vollkommen den Willen Gottes erfüllt. Ohne Ausnahme. Schon als kleines Kind hatte sie eine größere Erkenntnis Gottes, ein größere und reinere Liebe zu ihrem Schöpfer als alle anderen Menschen. Durch eine besondere Gnade wurde sie von ihrer Mutter ohne den Makel der Erbsünde empfangen und so erst befähigt, ihr Herz dem Heiligen Geist und seiner Gnadeneinwirkung vollkommen gefügig zu machen. Und erst durch diese Gnade war sie fähig, das ewige Wort durch den Heiligen Geist zu empfangen. Jesus wuchs in Maria als Gottmensch heran. Sie ist die Mutter Gottes, die Mutter des Schöpfers!:

"Oh ewiger unerschaffener Ratschluss der ewigen Liebe! Heiliger Geist, du Quelle der Liebe. In Maria hast du den Menschen erneut den Zugang zu deiner reinsten Liebe erschlossen. So wie Christus in ihr Mensch werden wollte, so müssen auch wir auf diese Weise unser altes Ich überwinden, das von den Folgen der Erbsünde beherrscht ist."

Maria ist im Heilsplan Gottes so wichtig, dass man sie das achte Sakrament nennen kann. Kein Mensch kann in das ewige Leben eingehen, wenn er nicht Maria in seinem Herzen hat. Wie viele Privatoffenbarungen bezeugen uns diese Wahrheit! Und auch die Lehre der Kirche besagt, dass Maria, die Mutter des Schöpfers, auch unsere Mutter, die Mutter der Kirche und die Mutter unseres Seelenheils ist. Selig jene Seele, die dies glaubt! Viele Seelen wollten in ihrem Leben nichts von der Marienverehrung wissen. Im Fegefeuer mussten sie ihre Wichtigkeit und Notwendigkeit erkennen. Gerade jene Heiligen, die eine besondere Berufung im mystischen Leib Christi, der Kirche haben, waren und sind große Marienverehrer: Dominikus, Pater Pio, Franziskus, Johannes Maria Vianney, Birgitta von Schweden, Bernhard von Clairvaux usw... . Diese Liste ließe sich beliebig lange weiterführen und sie bestätigt nur folgende Aussage: Alle Heiligen sind das Werk des Heiligen Geistes in Maria. Andererseits heißt dies, dass jemand, der Maria ablehnt, sich fürchten sollte, sein ewiges Heil nicht zu erlangen! Ein Priester, der sein persönliches Gericht vorzeitig erlebte, erzählte, dass er ohne die Fürsprache der Muttergottes verloren gewesen wäre. Und er sagt auch: "Ein Priester ohne Maria ist tot.":

"Liebe Muttergottes, es ist Gottes ewiger Ratschluss, dass das Heil unserer Seele von deiner Mitwirkung abhängt, wie das Heil der Menschheit von deinem "Fiat" abhängig war. So will ich mich deiner Fürbitte anvertrauen: Maria, jeder meiner Atemzüge, Pulsschläge und Herzschläge vom Anfang bis zum Ende meines Lebens sollen ein einziges Ave Maria sein. Dadurch will ich mich rückhaltlos deiner Mitwirkung zu meinem Seelenheil anvertrauen. Oh gute Mutter, Mutter der Barmherzigkeit, ich vertraue auf dich!"

Damit wir Maria und ihre Notwendigkeit für unser Seelenheil besser verstehen, müssen wir das Wesen des Gebetes besser verstehen. Warum? Nun, da Maria in allem vollkommen Gottes Willen erfüllte, war sie so eins mit Gott wie sonst niemand. Dadurch war sie automatisch die größte Mystikerin auf Erden. Diese Tatsache wird aber ganz von ihrer Würde als Gottesmutter verdeckt. Maria hatte das innigste Gebetsleben. Vom Kleinkindalter an hatte sie einen vertrauten Umgang mit den Engeln. Sie hatte früh Entrückungen und war in ihrer Erkenntnis vollkommen in das Wesen der Heiligsten Dreifaltigkeit hineingenommen. Und genau aus diesem Leben und Er-Leben Gottes heraus konnte sie ein so selbstloses "Ja, mir geschehe nach deinem Wort" aussprechen.                                                Als Mutter Jesu ist sie die Mutter des mystischen Leibes Christi und somit auch die Mutter einer jeden einzelnen Seele. Ich sage bewusst Seele und nicht Mensch, denn der alte Mensch muss absterben, damit der neue Mensch - der Seelenmensch, der im Heiligen Geist erneuert ist - in uns Gestalt annehmen kann. Ziel ist es, dass dieser neue Mensch in uns das Vollalter Christi auf Erden erreicht, also 33 Jahre:

"Ewiger Schöpfer, dreifaltiger Gott. Dem Ratschluss deines ewigen Willens gehorsam möchte ich mich selbst aufgeben und Christus, das fleischgewordene Wort in mir Gestalt annehmen lassen, indem ich mich in der Form Gottes, in Maria versenke."

Diese 33 Jahre sind sinnbildlich zu verstehen. Erstens bedeutet es: 2 mal die Zahl drei. Drei ist das Symbol für das Wesen der Heiligsten Dreifaltigkeit. Die erste 3 steht für den Anfang, das Alpha. Und die zweite 3 steht für das Ende, das Omega. Christus sagt: "Ich bin das Alpha und das Omega, der Anfang und das Ende. Umsonst werde ich dem Dürstenden geben von der Quelle lebendigen Wassers" (Offb 21,6). Dies ist die erste Bedeutung. Und in dieser Bibelstelle steckt auch der zweite Sinn, die zweite Aussage: die Quelle des lebendigen Wassers ist der Heilige Geist. Und dass uns Gott umsonst gibt bedeutet: unverdient. Aber nicht nur so, dass Gott weiß, dass wir es nicht verdient haben. Nein, das Vollalter Christi auf Erden können wir erst erreichen, wenn wir vollkommen ein-gesehen, also erkannt haben, dass jede Gnade reines Geschenk ist.

Wenn ich weiß, dass ich aus mir heraus keine Gnade vor Gott finden kann, dann werde ich alles tun, um dieser Gnade würdig zu werden; um den Unterschied auszugleichen, der zwischen Gott und mir besteht. Und genau darin liegt das Geheimnis Mariens, das zugleich ein Geheimnis des Gebetes ist: GOTT HAT UNS MARIA GEGEBEN, DAMIT WIR DEN UNTERSCHIED ÜBERWINDEN, DER ZWISCHEN IHM UND UNS BESTEHT. Dies ist das innerste Geheimnis zwischen der Seele und Gott. Wer dies zu leben weiß, der besitzt das vollkommene Gebet. Denn wenn ich in Maria mein Gebet verrichte:                                                                                                         - dann ist es egal, ob ich große Andacht habe oder nicht                                                                                           - dann ist jedes meiner Gebete so vollkommen wie das Gebet Mariens                                                                    - dann werde ich in meinem Leben so sehr Gnade finden, wie es Gottes Wille im höchsten Maße zulässt

Die vollkommene Hingabe an Maria ist die schwerste von allen. Denn sie verlangt von uns ein vollkommenes Absterben unseres Selbst. Habe ich aber einmal begonnen, so zu leben, dann wird die Erfahrung auch mich ausrufen lassen - da ich ja in Maria an der vollkommenen Gnadenfülle Gottes Anteil habe: "Der Herr schaute gnädig herab auf die Niedrigkeit seiner Magd" (Lk 1,48).                                                                                                        Die Erfahrung wird zeigen, dass mein Leben so zu einem einzigen Magnifikat wird (Lk 1,46-55):

Hochpreist meine Seele den Herrn: Ich werde in vollkommener Freude leben, da ich erkenne, dass die Hingabe an Maria aus meinem Leben das Größte macht, das auf Erden möglich ist. Aber nicht, weil ich dann so Vieles und Großes tue, sondern weil jede kleinste Tat in meinem Leben dann durch die Reinheit und Treue Mariens vor Gott unendlichen Wert bekommt!                                                                                                                             Mein Geist frohlockt über Gott meinen Heiland: Nicht mehr ich werde leben, sondern Maria wird in mir leben. Und in ihr wird auch Christus in mir vollkommen Gestalt annehmen. Dadurch werde ich auch die Fülle des Heiligen Geistes in einer Reinheit erhalten, wie es sonst niemals möglich wäre. Das Maß meiner Marienverehrung ist das Maß meiner Heiligkeit. Ich werde dann so sehr des Heiligen Geistes teilhaftig sein, dass nicht mehr mein Geist in mir lebt, sondern der Geist Mariens, der Heilige Geist. Und dieser wird in mir jubeln und frohlocken, da er durch Maria in mir einen so reinen und wohlbereiteten Tempel vorfindet! Oh, wie sehr wird er dadurch in mir Wohnung nehmen!                                                                                                                                                                Er schaute gnädig herab auf die Niedrigkeit seiner Magd: Dise Worte Mariens werden zu den Meinen. Denn da ich beständig an so reiner Stätte lebe, wird mir auch die Art Mariens zu beten zuteil werden. Das bedeutet, dass ich am Anfang von allem Unreinen und allem ungeordneten Streben gereinigt werde; dies ist sehr schmerzhaft. Oftmals scheint es da, dass ich meine Beziehung zu Gott verliere. Doch es ist kein Verlieren. Der innere Vorgang, der da geschieht, ist ein leer werden von mir selbst, ein Sich-absterben. Wenn ich in Maria lebe, brauche ich mich um Abtötung keine Gedanken zu machen. Denn die Hingabe an Maria ist die größte Abtötung, die es gibt. Und Maria selbst macht die Aufgabe meiner selbst vor Gott rein und wertvoll. So wird Gott - durch Maria in mir - auch auf mein bestreben, vor ihm Niedrig zu sein - gnädig herabschauen.                                                                                                                                                   Siehe, von nun an werden mich seligpreisen alle Geschlechter: Wenn ich mich selbstlos an Maria verschenke, dann gehe ich nicht leer aus. Ganz im Gegenteil: wenn ich Maria ein Ave Maria schenke, verwandelt sie es durch ihre Reinheit in tausende. Alles Tote und durch die Sünde unrein gewordene; all mein ungeordnetes Streben wird ersetzt durch ihre makellose Reinheit. Und wenn ich Maria als Kanal für meinen Lobpreis Gottes und für mein Gebet benutze, dann wir Maria sich selbst als Mittlerin herschenken. Ich gebe Maria mein selbst. Und dafür erhalte ich auf ewig Anteil am Lobpreis, den die ganze Schöpfung der Gottesmutter und Königin des Himmels darbringt. So werde auch ich dann empfangen von der Seligpreisung aller Geschlechter an Maria.                                                Großes tat an mir der Mächtige, und heilig ist sein Name: Hat Maria in mir beständig Wohnung genommen, dann wird sie mich verwandeln. Aber es ist dieser guten Mutter zu eigen, dass sie es in ihrer Demut schafft, die größte innere Verwandlung in mir beinahe unbemerkt vor sich gehen zu lassen. Und zwar deshalb, weil es unabhängig von meinem eigene Tun geschieht. Sie wird mir  ihre Tugenden und Vorzüge eingießen, in einer Reinheit, die selbst die größten Heiligen in den Schatten stellt. Aber nicht, weil ich aus mir heraus stark bin, sondern weil ich -  mir meiner Schwachheit vollkommen bewusst - mich vollkommen dem Wirken und der Heiligung Mariens in mir überlasse. Dann kann auch ich aus ganzem Herzen sagen: "Großes hat Gott - durch die Vermittlung Mariens in mir und an mir vollbracht. Sie hat das Antlitz Gottes in mir wieder hergestellt. Sie nahm allen Makel und alle Folgen der Sünde von mir. Nun erkenne auch ich mit dem Blick der Liebe: Heilig ist sein Name in mir durch mein Leben geworden."                                                                                                                                    Sein Erbarmen gilt von Geschlecht zu Geschlecht denen, die ihn fürchten:  Wenn Maria in mir lebt, dann kommt wie von selbst die Verherrlichung Gottes in mein Leben. Ich wandle auf den Pfaden der Weisheit, die dort Wohnung nimmt, wo Gottesfurcht herrscht (Spr 9,10). Weisheit haben bedeutet, Gott zu fürchten und in allem zu versuchen, seinen Heiligsten Willen zu erfüllen. Und Maria sieht es als ihre Heilige Pflicht an, jeden Menschen dazu zu bringen, den Willen Gottes zu erfüllen.                                                                                                                Er übte Macht aus mit seinem Arm; er zerstreute, die hochmütig sind in ihres Herzens Sinnen. Gewalthaber stürzte er vom Thron und erhöhte die Niedrigen:  Gott schaut nicht darauf, ob wir ein Werk zu Ende führen. Er sieht nur unseren guten Willen. Er wird auf unsere gute Absicht sehen, die wir in Maria besitzen. Denn wenn wir uns selbst entsagen und alles in den Anliegen Mariens machen, dann ist dies die größte Demut, die ein Mensch vollbringen kann. All unser Stolz verschwindet dann und Gott sieht dann den vollkommenen, guten Willen Mariens als unseren eigenen an. So wird er uns erhöhen in einem Maße, dass es alle anderen beim Endgericht beschämen wird. Sie haben auf sich selbst vertraut, auf ihre Abtötung und guten Werke. Wir aber entsagen uns selbst und unseren Absichten, um in allem den Willen Mariens zu erfüllen, der ja der Wille Gottes ist. So werden wir zum Arm Gottes, in dem Gott große Macht ausübt; er wird auf diese Weise unsere Demut in große Gnade verwandeln und dadurch all jene beschämen, die andere Menschen erniedrigen, weil sie sich selbst stak vor Gott fühlen. Ja, durch die Verehrung Mariens beschämt Gott die Hochmütigen in den Demütigen!                                                                                                                                              Hungrige erfüllte er mit Gütern, und Reiche schickte er leer von dannen: Wenn wir den wahren Durst nach Gott in uns verspüren, dann wird Gott uns antworten. Maria arbeitet in den Seelen, die sich ihr hingeben. Sie lenkt die Begierden und scheinbar guten Absichten so, dass sie wirklich zu Verherrlichung Gottes führen. Sie flösst der Seele einen solchen Durst nach der größeren Ehre Gottes ein, dass alles, was diese tut, zu Gebet wird. Ja, die Hingabe an Maria ist eine einzige gute Meinung. Und so bekommt alles unendlichen Wert. In Maria nahm das Wort Gottes menschliche Gestalt an. Maria möchte unseren wahren Durst stillen, jenen Durst, der ganz tief in der Seele verankert ist. So ruft sie - im Heiligen Geist - aus: "Komm! Wer es hört, der spreche: Komm!, und wen dürstet, der komme, und wer will, der empfange umsonst Wasser des Lebens. (Offb. 22,17)" 

Maria kann niemand von sich weisen, der sich ihr anvertraut! Das ist die Wahrheit, die uns mit Freude erfüllt. Gott schickt jene leer von dannen, die sich reich glauben und zu ihm ohne Mittler kommen, also ohne Maria. Aber jene Seelen, die in Maria sind, sind voll des Heiligen Geistes; denn immerwährend trinken sie von dieser Quelle des Lebens in Maria. Wer einmal vom Wasser des Lebens gekostet hat, der ist nicht satt. Ganz im Gegenteil: der Durst wird größer (Sir 24,21). So wird er - in Maria - Gott bitten, ihn mit seinen Gütern zu erfüllen. Und Gott kann eine solche Seele niemals abweisen.                                                                                                                                                            Er nahm sich Israels an, seines Knechtes, zu gedenken seines Erbarmens, wie er zu unseren Vätern sprach, für Abraham und seine Nachkommen auf ewig: Jede Seele, die sich in Maria verbirgt, kann sich des Segens Gottes gewiss sein. Gott verhieß Abraham großen Segen: "Segnen will ich, die dich segnen, und wer dich verflucht, dem will auch ich fluchen. In dir sollen alle Geschlechter der Erde gesegnet sein! (1 Moses 12,3)". So wie Abraham erwählt wurde, so hat Gott auch Maria erwählt. Und so wie Abraham mit seinem Volk aus Ägypten auszog, so hat auch Maria die Aufgabe, uns von unseren Sünden - den Fleischtöpfen Ägyptens wegzuholen. Das unbefleckte Herz Mariens ist der Zufluchtsort, die Wüste, den Gott uns geschaffen hat (Offb. 12,6). Und so wirkt das Magnifikat für alle Kinder Mariens bis heute fort: Gott segnet alle Seelen, die in Maria sind. Er liebt jene, die sie verehren. Und er hasst jene, die Maria schmähen. Denn Maria ist Gott das Liebste, das er geschaffen hat. Sie ist die Krönung seiner Schöpfung. Sie ist die wahre Tochter des ewigen Vaters, die Mutter des ewigen Wortes und die Braut des Heiligen Geistes. Selig, wer an ihr keinen Anstoß nimmt und nur zur ihrer Ehre lebt!                                                                                                                                                              Hingabegebet und Stille.          

31. Tag: Die Braut des Heiligen Geistes als unsere Gnadenvermittlerin                                                        Liebe Seele, wenn diese Novene das Werk eines Menschen ist, dann bitte ich dich: zerreiße sie sofort! Es ist unnötig, dass du das Heil deiner Seele mit so unwichtigen Dingen in Verbindung bringst. Ist sie aber ein Werk des Heiligen Geistes, dann musst du einsehen: Es gibt kein Bisschen des Heiligen Geistes ohne Maria:

"Maria, geliebte Mutter! Ich danke dir für die Gnade, dass ich dich erkennen durfte. Wie wenig habe ich bisher an dich gedacht! Und wie undankbar war ich gegenüber deiner Liebe. O Unbefleckte Empfängnis, Jungfrau und Gottesmutter: Schenke mir doch die Gnade, dich noch mehr  zu erkennen! Ich weiß nun, dass du für mein Heil nötig bist! Ich weiß nun auch, dass der Heilige Geist mir so viel schenkt, wie ich dir von meinem Ich schenke. Oh gute Mutter, ich möchte mich dir ganz schenken. Hilf mir, den Wert des Rosenkranzes zu erkennen ,damit ich täglich in dem Gebet zu dir flehe, das dich am Meisten ehrt! Maria, Rosenkranzkönigin, ich vertraue auf dich!"

Wir können nichts von Gott erlangen, wenn es uns Maria nicht erbittet. Wie sehr müssen wir also diese gute Mutter ehren. Diese Novene zum Heiligen Geist beginnt mit der Hingabe an das Unbefleckte Herz Mariens und endet nun damit, in Maria Gnade vor Gott zu finden. Denn erst dann wird der Heilige Geist in größerem Maß in uns Wohnung nehmen. Oh, wenn doch die Seelen das Geheimnis Mariens erkannten! Es würde unzählige, ganz große Heilige geben! DAS  MAß  DEINER MARIENVEREHRUNG IST DAS MAß  DEINER  HEILIGKEIT!!!  Lasst uns also eilen, dieses Geheimnis, diese Glaubenswahrheit zum Heile unserer Seele in die Tat umzusetzen! Maria zeigt uns einen Weg: Immer wieder spricht sie davon, den Rosenkranz zu beten. Alleine dafür ist sie vom Himmel gekommen, sie - die Königin der Schöpfung! Welche Demut besitzt sie also!

Ich möchte nun einige Gründe anführen, warum wir täglich den ganzen Rosenkranz beten sollte:                                 - einmal den ganzen Rosenkranz (freudenreich, schmerzhaft und glorreich) gebetet, hat mehr Wert, als die schwersten Bussübungen                                                                                                                              - Jene, die den Rosenkranz regelmäßig beten, erfreuen sich im Himmel großer Herrlichkeit                                                                                                                                                                                                                                                                                                               - ein andächtiges Ave Maria ist mehr wert als die ganze Welt                                                                                                                                                                      - Jene die den Rosenkranz andächtig pflegen, werden nicht ohne den Empfang der Heiligen Sakramente sterben                                                                                                                                                                   - Alles, worum man Maria im Rosenkranz bittet, wird man erhalten!                                                 

Ich empfehle das Buch Der heilige Rosenkranz von Ludwig Maria Grignion, erschienen im Lins-Verlag. Wie sehr müssen wir dieses Gebet schätzen, wenn die Gnadenvermittlerin selbst es empfiehlt. Maria möchte uns zum Heil führen Und sie zeigt uns den Rosenkranz als bestes, leichtestes und einfachstes Mittel auf. Jene Seelen. die ihn regelmäßig beten, werden die wahre Fülle auf Erden erfahren. Das ist keine leere Versprechung, sondern Tatsache. Du kannst es ja ausprobieren: Übe dich einen Monat lang in den schwersten Bußübungen, in Nachtwachen, in Fasten und Askese. Schau, wie viel es dich weiter bringt. Dann bete einen Monat lang täglich den Rosenkranz und erfahre, wie viel du weiter kommst auf diese Weise. Durch dieses Gebet haben selbst Kinder die schwersten Bußübungen auf sich genommen, denn soviel ist es wert. DIES SIND WORTE MARIENS! Oh, wie töricht wäre es, etwas anderes zu tun als das, was jene Seele uns empfiehlt, die Gott selbst das Beten lehrte! Denn Maria hat dem Jesuskind das Beten, also die Erhebung des Herzens zu Gott gelehrt! WELCHES GEHEIMNIS IST ALSO DER ROSENKRANZ!:                                                                                                                                    "Liebe Muttergottes, ich danke dir, dass du mir die Gnade geschenkt hast, diese Novene vom Anfang bis zum Ende zu beten. Hab tausendmal Dank für all das, was du mir in dieser Zeit von deinem Bräutigam, dem Heiligen Geist erbeten hast! Unendlich ewiges Vergelts Gott sage ich dir, vereint mit allen Engeln und Heiligen, dem gesamten Himmlischen Hofstaat und allen Armen Seele im Fegefeuer für all das Gute, das du allen Menschen schon erwiesen hast. Muttergottes, mache es dir bitte zur Aufgabe, mir immer mehr deine wahre Verehrung zu offenbaren; und wenn ich dann einst sterbe, empfange mich persönlich und führe mich in deinem Unbefleckten Herzen hin zum Herzen Jesu,  der Quelle der Barmherzigkeit.

Heiliger Josef, sei du mein Mittler bei Maria! Alles was ich an sie richte vom Anfang bis zum Ende meines Lebens, mögest du entgegennehmen, reinigen und heiligen und es dir darbringen, damit sie daran Wohlgefallen hat. Heiliger Josef, unendlich ewiges Vergelt's Gott dafür. Und ich bitte dich auch: Trage du jetzt noch einmal alle Gebete und Bitten, die ich in dieser Novene gesprochen habe, hin zu deiner reinsten Braut Maria und bitte sie um Erhörung.

Heiligste Dreifaltigkeit, durch das Unbefleckte Herz Mariens opfere ich dir nun diese Novene auf; zu deiner größeren Ehre und für das Heil aller Seelen vom Anfang bis zum Ende der Welt. Amen"                                                                                                                                                         Hingabegebet und Stille.


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