2. Tag: Die beiden Parteien


Vorbereitungsgebet: Einleitung bis Gebet vor der Betrachtung und Ave Maria stella, Komm Schöpfer Geist 

(komme nach dem Gebet mit der Navigation: zurück, auf diese Seite!) Bete zwischendurch immer wieder:

|: Komm, Heiliger Geist, führe mich und bete Du für mich! :|3x

Zwei Heerlager stehen einander gegenüber; für eines von ihnen müssen wir uns entscheiden. Wollen wir auf der Seite Christi oder auf der Seite Luzifers stehen?

- Die beiden Parteien. Die Jünger Christi - die Weltmenschen

* Die beiden Parteien: Seht, meine lieben Mitbrüder, das sind die beiden Parteien, die täglich in Erscheinung treten: die Partei Jesu Christi und die Partei der Welt

    Die Partei unseres guten Heilands erklimmt den schmalen Weg zur Rechten, den die Schlechtigkeit der Welt mehr denn je eingeengt hat. Der Herr schreitet nackten Fußes voran, das Haupt mit Dornen gekrönt, den Leib voller Wunden, beladen mit einem schweren Kreuz. Nur eine Handvoll Menschen folgt ihm, aber es sind die Tapfersten. Denn im Trubel der Welt vernimmt man seine leise Stimme nicht, oder man hat nicht den Mut, ihm in die Armut, die Schmerzen, Verdemütigungen und anderen Leiden zu folgen, die man in seinem Dienst das ganze Leben lang ertragen muss.

    Zur Linken ist die Partei der Welt und des Teufels, die viel zahlreicher und in ihrer Erscheinung viel großartiger und glänzender ist. Die ganze vornehme Welt läuft ihr nach, und es herrscht ein Gedränge trotz der breiten Wege, die von den Menschenmassen ausgetretener sind als je. Die Wege sind mit Blumen bestreut, mit Freuden und Kurzweil gesäumt, mit Gold und Silber gepflastert.

* Die Jünger Christi: Die kleine Herde, die Jesus Christus zur Rechten folgt, spricht nur von Tränen, Bußübungen, Gebeten und Weltverachtung. Immer wieder hört man die Worte, die sie unter Tränen wiederholen: "Lasst uns leiden, weinen, fasten und beten, uns verbergen, verdemütigen, entäußern und abtöten; denn wer nicht den Geist Jesu Christi, den Geist des Kreuzes besitzt, der gehört dem Heiland nicht an. Die Jesus Christus gehören, haben ihr Fleisch mit seiner Begierlichkeit gekreuzigt. Wer dem Bilde Jesu nicht gleichförmig ist, der ist verloren. Nur Mut", so rufen sie einander zu, "nur Mut; wenn Gott für uns, in uns und vor uns ist, wer ist gegen uns? Der in uns lebt, ist größer als der in der Welt lebt; der Diener ist nicht über dem Meister. Ein wenig kurzer Trübsal bringt uns ewige Herrlichkeit. Nur wer mutig ist und Gewalt anwendet, reißt das Himmelreich an sich. Nur der wird dort gekrönt, der den guten Kampf gekämpft hat im Geiste des Evangeliums, und nicht, weil es die Mode so wollte. Lasst uns darum kraftvoll kämpfen, lasst uns hurtig laufen, damit wir ans Ziel kommen, damit wir die Krone erringen."

    Mit diesen und anderen göttlichen Worten ermutigen die Kreuzesfreunde sich gegenseitig.

* Die Weltmenschen: Die Weltkinder hingegen ermuntern einander, in ihrer gewissenlosen Bosheit zu verharren, und rufen täglich: "Leben, Leben, Friede, Friede, Freude, Freude! Lasst uns essen, trinken, singen, tanzen, spielen!" Gott ist gut, Gott hat uns nicht erschaffen, um uns zu verdammen, Gott verbietet nicht, vergnügt zu sein. Dafür werden wir nicht verdammt; nur keine Skrupel, ihr werdet nicht sterben.

Jesus spricht: "Niemand kann zwei Herren dienen. Entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird dem einen anhangen und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon " (Mt. 6 V. 24).

    "Wer nicht mit mir ist, der ist wider mich; wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut" (Mt. 12 V.30)

    Der heilige Paulus über die beiden Heerlager: "Die Werke des Fleisches sind: Unzucht, Unkeuschheit, Schamlosigkeit, Wollust, Götzendienst, Zauberei, Feindschaft, Streit, Eifersucht, Zorn, Zwietracht, Spaltung, Parteiungen, Mord, Trunksucht, Schwelgerei und dergleichen. Die solches treiben, werden das Reich Gottes nicht erben. Die Früchte des Geistes aber sind: Liebe, Freude, Friede, Geduld, Milde, Güte, Treue, Sanftmut, Bescheidenheit, Keuschheit. Die Jesus angehören, haben ihr Fleisch mit seinen Lüsten und Begierden ans Kreuz geschlagen" (Gal. 5 V. 19-24)

 

GEBET: Wir haben die Speise der Unsterblichkeit empfangen und bitten nun, Herr: Da wir mit Stolz unter der Fahne des Königs Jesus Christus Kriegsdienste tun, lass uns einst auch mit ihm auf dem himmlischen Thron ewig herrschen. Amen.

Halte eine kleine Stille


(TK2.11)

Von der kleinen Zahl der Liebhaber des Kreuzes Jesu

 

Jesus hat jetzt viele Liebhaber seines himmlischen Reiches, aber wenige Träger seines Kreuzes. Viele hat er, die Trost, aber wenige, die Trübsal begehren. Tischgenossen findet er manche, aber wenige der Enthaltsamkeit. Alle wollen mit ihm sich erfreuen, aber Wenige wollen etwas für Ihn leiden. Viele folgen Jesus bis zum Brechen des Brotes, aber Wenige bis zum Trinken des Leidenskelches. Viele verehren seine Wunder, aber Wenige folgen der Schmach des Kreuzes. Viele haben Jesum lieb, so lange nichts Widerwärtiges sich ergibt. Viele loben und preisen Ihn, so lange sie einige Tröstungen von Ihm empfangen; wenn aber Jesus sich verbirgt und über ein Kleines sie verläst, fallen sie in Wehklagen oder übergroße Niedergeschlagenheit.

    Die aber Jesus nicht um irgend eines selbsteigenen Trostes willen lieben, die lieben und benedeien Ihn in aller Betrübnis und Angst des Herzens, gleich wie im höchsten Troste. Und wenn Er ihnen nie Trost geben wollte, dennoch würden sie Ihn immer preisen und ihm immer Dank sagen wollen.

    O, wie viel vermag die lautere Liebe Jesu, die mit keinerlei Eigennutz oder Eigenliebe vermischt ist! Sind die nicht alle Mietlinge zu nennen, die allezeit Tröstungen suchen? Erweisen sie sich nicht mehr als Liebhaber ihrer selbst, denn Christi, die immer nur ihres eigenen Nutzens und Gewinnes gedenken? Wo findet sich ein solcher, der Gott umsonst dienen will?

    Selten wird einer so geistlich befunden, dass er von Allem entblößt wäre. Denn einen wahren Armen im Geiste, einen von aller Kreatur Entblößten, wer wird den finden? Fern und an den äußersten Grenzen ist er um hohen Preis zu suchen. Wenn ein Mensch all sein Gut hingibt, so ist es noch nichts; und tut er große Buße, so ist es doch ein Geringes, und begreift er alle Wissenschaft, so ist er doch noch weit weg; und hat er große Tugend und eine überaus feurige Andacht, so gebricht ihm noch viel: Eins nämlich, das ihm zumeist Not tut. - Was ist das? - Dass er noch sich selbst verlasse, nachdem er Alles verlassen, und von sich gänzlich abgehe und nichts behalte von eigener Liebe. Wenn er Alles getan hat, was er tun soll nach seinem Wissen, so halte er dafür, dass er nichts getan.

    Er achte nicht das hoch, was als Großes geachtet werden kann, sondern er erkläre sich in Wahrheit für einen unnützen Knecht, wie die "Wahrheit" spricht: So ihr Alles getan, was euch geboten ist, so sprechet: wir sind unnütze Knechte. Dann wird er wahrhaft arm und nackt im Geiste sein können und mit dem Propheten sprechen: Einsam und arm bin ich. Niemand jedoch ist reicher, Niemand mächtiger, Niemand freier denn der, welcher sich und Alles zu verlassen und zu dem Niedrigsten sich bereit zu halten weiß.

 

Halte eine kleine Stille - Schließe den Tag mit etwas Lobpreis, Dankgebete -gesänge


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