3. Tag: Geld und Besitz


Vorbereitungsgebet: Einleitung bis Gebet vor der Betrachtung und Ave Maria stella, Komm Schöpfer Geist 

(komme nach dem Gebet mit der Navigation: zurück, auf diese Seite!) Bete zwischendurch immer wieder:

|: Komm, Heiliger Geist, führe mich und bete Du für mich! :|3x

Das Streben der Welt geht vor allem nach Geld und Besitz. Sie wähnt, man könne damit das Glück einkaufen. Der Jünger Christi weiß zwar, dass auch die irdischen Güter eine Gabe Gottes sind: doch kennt er auch ihren Trug und ihre Vergänglichkeit. Er weiß um das Herrenwort: "Wie schwer ist es für die Reichen, in das Reich Gottes einzugehen!" (Mk. 10 V. 23

- Allseitige Abtötung, Entsagung, Keine Zugeständnisse an den Weltgeist, Eifriger Bußgeist

* Allseitige Abtötung: Die Weisheit, so heißt es in der Heiligen Schrift, findet sich nicht bei denen, die ein bequemes Leben führen, die ihren Leidenschaften und ihren Sinnen jedes Verlangen erfüllen. "Denn wer nach dem Fleische wandelt, der kann Gott nicht gefallen; die Klugheit des Fleisches ist Gott feind."

    Alle jene, die Christus gehören, der menschgewordenen Weisheit, kreuzigen ihr Fleisch mit seinen Begierden und tragen stets die Abtötung Jesu in ihrem Leibe. Um daher die menschgewordene Weisheit, Jesus Christus, zu besitzen, müssen wir Abtötung üben und der Welt und uns selbst entsagen.

    Soll die Weisheit sich jemandem mitteilen, dann will sie keine halbe Abtötung, keine Entsagung für wenige Tage, sondern eine allseitige und ständige Abtötung, die zugleich entschieden und maßvoll ist.

* Entsagung: Um die Weisheit zu erlangen, müssen wir erstens den Gütern dieser Welt entsagen; entweder tatsächlich, wie es die Apostel, die Jünger und die ersten Christen taten und wie es noch heute die Ordensleute tun; das geht am schnellsten, ist am besten und ist auch das sicherste Mittel, um die Weisheit zu erlangen; oder wir müssen wenigstens unser Herz von den Gütern lösen, sie besitzen, als besäßen wir sie nicht; wir dürfen keineswegs zu sehr auf ihren Erwerb erpicht sein, uns keine Sorgen machen um ihre Bewahrung und uns nicht beklagen, noch ungeduldig werden, wenn wir sie verlieren. Das ist freilich sehr schwer durchzuführen.

* Keine Zugeständnisse an den Weltgeist: Wir dürfen sodann das äußere Gehaben der Weltkinder uns nicht zum Vorbild nehmen; nicht ihre Art, sich zu kleiden, zu wohnen, zu essen und die andere Obliegenheiten des Lebens zu verrichten. Und dies ist wichtiger, als man meint.

    Wir dürfen ferner die falschen Grundsätze der Welt weder glauben, noch ihnen folgen; wir dürfen nicht denken, reden und handeln wie die Weltkinder. Ihre Grundsätze sind so verschieden von der Lehre der Ewigen Weisheit wie die Nacht vom Tage und der Tod vom Leben. Prüft doch einmal deren Gesinnung und Worte: Wie übel denken und reden doch diese Weltmenschen von allen großen Wahrheiten! Sie lügen zwar nicht offen; sie verbergen ihre Lügen unter dem Anschein der Wahrheit. Sie meinen, sie lögen nicht, und tun es doch. Meist befürworten sie die Sünde nicht offen, aber sie behandeln sie, als wäre sie gut oder anständig, oder aber als wäre sie gleichgültig und von keiner Bedeutung. Die Welt hat vom Teufel die Wendigkeit gelernt, mit der sie die Hässlichkeit der Sünde und der Lüge zu bemänteln weiß; und darin liegt ihre Bosheit, von der Johannes der Evangelist spricht: "Die ganze Welt liegt im argen." Und das gilt heute mehr denn je.

    Wir müssen weiterhin die Gesellschaft der Menschen so viel als möglich fliehen, und zwar nicht nur jene der Weltleute, die verderblich und gefährlich ist, sondern selbst jene von manchen Frommen, soweit sie nicht nützlich ist und soweit wir nur unsere Zeit damit vergeuden.

* Eifriger Bußgeist: Um die Weisheit zu erlangen, müssen wir sodann die leibliche Abtötung üben; wir müssen nicht nur Krankheiten, die Unbilden der Witterung und alles Unangenehme, das der Leib in dieser Welt von Seiten der Geschöpfe erleidet, geduldig ertragen, sondern uns selbst gewisse Mühen und Abtötungen auferlegen, wie Fasten, Nachtwachen und andere Bußübungen.

    Dazu gehört Mut, denn von Natur aus vergöttert der Leib sich selbst, und die Welt lehnt ja jede körperliche Abtötung als unnütze ab.

    Damit nun schließlich diese äußere freiwillige Abtötung fruchtbar werde, müssen wir sie notwendigerweise mit der Abtötung des eigenen Urteils und des Willens verbinden durch den heiligen Gehorsam. Denn ohne diesen Gehorsam ist jede Abtötung vom Eigenwillen befleckt und freut oft den Teufel mehr als Gott.

    Darum dürfen wir uns keine größere Buße auferlegen, ohne weisen Rat einzuholen. "Wer sich auf sich selbst verlässt, traut einem Toren." (Spr. 28 V. 26). "Wer nicht bereuen will, was er getan hat, der darf nichts unternehmen, ohne einen Weisen um Rat zu fragen." (Ebd. 13 V. 16).

    Durch diesen Gehorsam treiben wir die Eigenliebe aus, die alles verdirbt; unsere kleinste Handlung wird verdienstlich; wir sind gefeit gegen die Täuschung des Teufels; wir werden siegen über alle unsere Feinde, und wir werden den Hafen des Heiles sicher erreichen.

Jesus drängt zur Entscheidung: "Sammelt euch nicht Schätze auf Erden, wo Motte und Rost sie vernichten; wo Diebe einbrechen und stehlen. Sammelt euch Schätze im Himmel, wo weder Motte noch Rost sie vernichten, wo keine Diebe einbrechen und stehlen. Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz...

    Seid nicht ängstlich besorgt für euer Leben, was ihr essen und was ihr trinken sollt, noch für euren Leib, was ihr anziehen sollt. Ist denn das Leben nicht mehr als die Nahrung und der Leib nicht mehr als die Kleidung? Betrachtet die Vögel des Himmels! Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheune; euer himmlischer Vater ernährt sie. Wer von euch vermag, mit seinen Sorgen seine Lebenszeit auch nur um eine Spanne zu verlängern? Und was seid ihr so ängstlich besorgt um die Kleidung? Betrachtet die Lilien des Feldes! Wie sie wachsen! Sie arbeiten nicht und spinnen nicht; und doch sage ich euch: Selbst Salomon in all seiner Pracht war nicht so gekleidet wie eine einzige von ihnen. Wenn nun Gott das Gras, das heute auf dem Felde steht und morgen in den Ofen geworfen wird, so kleidet, wieviel mehr euch, ihr Kleingläubigen! Seid also nicht ängstlich besorgt und fragt nicht: Was sollen wir essen? was sollen wir trinken? womit sollen wir uns bekleiden? Um all das sorgen sich die Heiden. Euer himmlischer Vater weiß ja, dass ihr dies alles nötig habt. Suchet zuerst das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit, und alles wird euch hinzugegeben werden." (Mt. 6 V. 19-21; 25-33).

GEBET: Schirmherr derer, die auf dich hoffen, Gott, ohne den nichts stark, nichts heilig ist: Vermehre an uns deine Barmherzigkeit und lass uns, von dir geleitet und geführt, so durch die zeitlichen Güter gehen, dass wir die ewigen nicht verlieren. Amen.

Halte eine kleine Stille


(TK3.31)

Wie man alle Geschöpfe entlassen soll, um den Schöpfer zu finden

 

Herr, ich bedarf noch größerer Gnade, soll ich dahin gelangen, wo mich Niemand und keine Kreatur wird finden können. Denn so lange irgend eine Sache mich zurückhält, kann ich nicht frei zu Dir auffliegen. Jener begehrte freien Flug, der da sprach: "Wer wird mir Gefieder gleich der Taube geben, denn ich will fliegen und ausruhen." Was ist ruhiger, als das Auge in Einfalt, und wer freier als der, so nichts begehrt auf Erden? Darum muss man über jede Kreatur hinansteigen, sich selbst vollkommen verlassen und im Geiste verzückt sehen, wie Du, der Schöpfer von Allem, mit der Kreatur nichts Gleiches hast. Wenn ein Mensch nicht ledig ist von allen Kreaturen, so wird er nicht auf das Göttliche ausgerichtet sein können. Denn deshalb werden der Beschaulichen so wenig gefunden, weil wenige nur vollkommen von dem Vergänglichen und den Kreaturen sich zu scheiden wissen.

    Hierzu wird große Gnade erfordert, dass sie die Seele erhebe und über sie selbst verzücke. Und wenn der Mensch nicht im Geiste erhoben und von allen Kreaturen befreit und mit Gott ganz geeint ist: was immer er dann auch wissen, was er auch besitzen mag, es ist von keinem großen Gewicht. Der wird lange klein bleiben und unterliegen, der etwas hochschätzt außer das eine, unermessliche, ewige Gut. Denn Alles, was nicht Gott ist, das ist nichts und soll für nichts geschätzt werden. - Es ist nämlich ein großer Unterschied zwischen der Weisheit eines erleuchteten und andächtigen Mannes und der Wissenschaft eines gelehrten und studierten Geistlichen. Viel edler ist ja die Lehre, die von oben aus göttlicher Eingebung herabfließt, als jene, die, welche durch menschlichen Verstand erworben wird.

    Man findet Manche, die Beschaulichkeit begehren, aber bemühen sich nicht sie zu üben, was dazu gefordert wird. Ein großes Hindernis dabei ist, dass man bei Zeichen und sinnlichen Dingen stehen bleibt, und wenig von vollkommener Abtötung hält. Ich weiß nicht, wie es damit steht, und von welchem Geiste wir geführt werden, und was wir, die wir dem Ansehen nach geistliche Menschen genannt werden, vorschützen, wenn wir große Mühe und noch größere Sorge auf vergängliche und geringe Dinge aufwenden und über unser Inneres kaum oder selten mit völlig gesammelten Sinnen nachdenken.

    Aber ach! Nach einer mäßigen Sammlung, sogleich stürzen wir uns in Äußerlichkeiten und wägen unsere Werke nicht nach strenger Prüfung ab. Wo unsere Begierden liegen, das merken wir nicht und wie unlauter all das Unsere ist, beweinen wir nicht. Alles Fleisch ging ja seinen Weg des Verderbens, und deswegen folgte die große Süntflut. Da also unsere inneres Gemüt sehr verderbt ist, so muss dann notwendig auch folgende Handlung, die von dem Mangel innerer Lebenskraft Zeugnis gibt, verderbt sein. Einem lauteren Herzen entsprosst die Frucht eines guten Lebens.

    Wie viel Großes einer verrichtet, darnach wird gefragt; wie groß aber die Tugend, woraus er wirkt wird nicht so eifrig erwogen. Ob er tapfer war, reich, schön, gewandt oder ein guter Schriftsteller, ein guter Sänger oder ein guter Arbeitsmann, darnach wird geforscht; wie arm er aber im Geiste sei, wie geduldig und sanft, wie andächtig und innerlich, darüber wird von Vielen geschwiegen. Die Natur blickt auf das Äußere des Menschen, die Gnade wendet sich zum Innern. Jene wird häufig getäuscht, diese hofft auf Gott, damit sie nicht betrogen werde.

 

Halte eine kleine Stille - Schließe den Tag mit etwas Lobpreis, Dankgebete -gesänge


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