4. Tag: Macht und Ruhm


Vorbereitungsgebet: Einleitung bis Gebet vor der Betrachtung und Ave Maria stella, Komm Schöpfer Geist 

(komme nach dem Gebet mit der Navigation: zurück, auf diese Seite!) Bete zwischendurch immer wieder:

|: Komm, Heiliger Geist, führe mich und bete Du für mich! :|3x

Die Welt giert nach Macht und Ruhm. Sklavisch kriecht sie vor den Machthabern und treibt einen wahren Kult mit den Größen des Tages. Man geht über Leichen, um an die Macht zu kommen, und scheut vor keiner Niedertracht zurück, um flüchtigen Ruhm zu erhaschen. Der Jünger Christi aber weiß, dass der Herr  die Mächtigen vom Throne stürzt (Lk. 1 V. 52) und dass aller Erdenruhm ein Nichts ist. Denn nur das Ewige gilt.

- Das Verhalten der Gotteskinder:

* 1: Sie bleiben daheim bei ihrer Mutter; das heißt, sie lieben die Zurückgezogenheit, sie sind verinnerlicht und obliegen dem Gebet, jedoch nach dem  Beispiel und in Gegenwart ihrer Mutter. Mariens ganze Herrlichkeit liegt ja im Innern, und ihr ganzes Leben lang hat sie das Gebet und die Zurückgezogenheit geliebt. Wohl treten die Kinder des Lichtes manchmal auch nach außen in der Welt auf; dies geschieht aber aus Gehorsam gegenüber dem Willen Gottes und ihrer geliebten Mutter. Sie tun es nur, um ihre Standespflichten zu erfüllen. Was immer sie äußerlich Großes leisten mögen, viel wichtiger ist ihnen das Wirken in der eigenen Seele im Verein mit der Gottesmutter; denn dort vollbringen sie das große Werk ihrer Heiligung, neben dem alle anderen Taten nur Kinderspiel sind. Während darum ihre Brüder und Schwestern manchmal mit viel Krafteinsatz, Geschicklichkeit und Erfolg, unter der Anerkennung  und dem Beifall der Menge äußere Werke vollbringen, erkennen sie im Licht des Heiligen Geistes, dass es viel ehrenvoller, nützlicher und schöner ist, sich mit ihrem Vorbild Jesus Christus zurückzuziehen, in gänzlicher und vollkommener Unterwerfung unter ihrer Mutter. Lieber bleiben sie in der Stille und Verborgenheit, als aus eigener Kraft in der Welt Großes zu wirken, wie Esau und seine Nachkommen. Die Ehre Gottes aber und den wahren Reichtum des Menschen findet man, in Anlehnung an ein Psalmwort, nur im Hause Mariens.

    O Herr Jesus, wie lieblich sind deine Wohnungen! Der Sperling fand ein Haus, darin er wohnen kann, und die Turteltaube ein Nest, um ihre Jungen darin zu bergen. Wie selig ist doch der Mensch, der im Haus Mariens wohnt, wo du zuerst deine Wohnung aufgeschlagen hast! Ja, in diesem Haus der Auserwählten empfängt er von dir allein seine Hilfe (Ps. 83)

* 2: Die Auserwählten lieben die heilige Jungfrau innig und verehren sie wahrhaftig als ihre gute Mutter und Herrin. Sie lieben sie nicht nur in Worten, sondern in Wahrheit; sie ehren sie nicht nur äußerlich, sondern im Innersten ihres Herzens. Wie Jakob vermeiden sie alles, was ihr missfallen könnte, und machen sich mit Eifer an alles, was nach ihrer Auffassung ihnen das Wohlwollen Mariens erwirbt. Sie bringen und übergeben ihr anstelle der beiden Zicklein, die Jakob seiner Mutter Rebekka brachte, ihren Leib und ihre Seele und alles, was sie sind und haben. Dies ist versinnbildlicht durch die beiden Zicklein Jakobs. Maria soll sie als ihr Eigentum annehmen und sie der Sünde und sich selbst absterben lassen. Sie soll sie von ihrer Eigenliebe befreien, damit sie ihrem Sohne Jesus gefallen; denn der göttliche Heiland will nur solche Menschen zu Freunden und Jüngern haben, die sich selbst abgestorben sind. Durch Mariens Fürsorge und Fürsprache sollen dieser Leib und diese Seele ganz geläutert von jeder Makel, ganz abgetötet und entäußert zu einer köstlichen Gabe werden, würdig, dem himmlischen Vater dargebracht und von ihm gesegnet zu werden. Ist das nicht der Fall bei den auserwählten Seelen, die die von uns gelehrte Ganzhingabe an Jesus Christus durch die Hände Mariens schätzen und üben, um Jesus und Maria ihre tatkräftige und mutige Liebe zu beweisen?

* 3: Die Gotteskinder sind Maria, ihrer guten Mutter, untertan  und gehorsam, nach dem Vorbild Jesu Christi, der von den dreiunddreißig Jahren seines Erdenlebens dreißig dazu verwandte, Gott Vater durch gänzliche und vollkommene Unterwerfung unter seine heiligste Mutter zu verherrlichen. Sie gehorchen ihr und befolgen genau ihre Ratschläge, so wie der junge Jakob, zu dem Rebekka sprach: "Folge meinem Rate", oder wie die Gäste auf der Hochzeit zu Kana, zu denen die Gottesmutter sprach: "Tut alles, was mein Sohn euch sagt." Jakob empfing als Lohn für den Gehorsam gegenüber seiner Mutter wie durch ein Wunder den Segen, der ihm natürlicherweise nicht zustand. Die Gäste auf der Hochzeit zu Kana, die dem Rat der Gottesmutter folgten, durften dafür das erste Wunder Jesu Christi erleben, der auf die Bitte seiner heiligsten Mutter das Wasser in Wein verwandelte. So werden auch bis zum Ende der Welt alle jene, die den Segen des himmlischen Vaters empfangen und der Wunder Gottes gewürdigt werden, diese Gnaden nur für ihren vollkommenen Gehorsam gegenüber Maria erhalten. Die Kinder Esaus hingegen verlieren ihren Segen, weil sie Maria nicht untertan sind.

* 4: Die Auserwählten haben großes Vertrauen auf die Güte und Macht der heiligsten Jungfrau, ihrer guten Mutter. Ohne Unterlass rufen sie ihre Hilfe an; sie sehen auf zu ihr wie zu ihrem Leitstern, der sie heil in den Hafen führt. Mit der größten Offenherzigkeit enthüllen sie ihr ihre Nöte und Schwierigkeiten; sie klammern sich an ihre barmherzige und süße Mutter, um durch deren Fürsprache die Verzeihung ihrer Sünden zu erlangen und in ihren Nöten und Unannehmlichkeiten Mariens mütterliche Milde zu erfahren. Ja, auf eine wunderbare Weise versenken, verbergen und verlieren sie sich sogar in dem jungfräulichen Schoß ihrer Liebe, um darin auch vom kleinsten Makel gereinigt zu werden und die Fülle Jesu Christi zu finden, der in Maria seinen herrlichen Thron aufgeschlagen hat. Welche Seligkeit! Wie hat doch Abt Guerrikus gesagt: "Glaube nicht, es sei ein größeres Glück, im Schoß Abrahams zu wohnen, als im Schoße Mariens, in der der Herr selber thront."

    Die Kinder dieser Welt hingegen vertrauen nur auf sich selbst. Sie lieben nur die sichtbaren und äußeren Dinge, und so wissen sie die mütterliche Milde und Güte Mariens nicht zu schätzen. Sie wissen von dem sicheren Halt, den Maria gibt, und dem festen Vertrauen, das die Auserwählten für ihre gute Mutter empfinden. In ihrem Elend lieben sie noch den Hunger nach äußeren Dingen, wie der heilige Gregor sagt, weil sie die Süßigkeit nicht verkosten wollen, die man nur im Innern und in den Herzen Jesu und Mariens findet.

* 5: Die Kinder des Lichtes wandeln schließlich in den Spuren Mariens. Sie ahmen sie nach; und gerade darin liegt ihre wahre Seligkeit und Frömmigkeit ebenso wie das untrügliche Zeichen ihrer Auserwählung. Sagt doch die liebe Gottesmutter selbst: "Selig, die auf meine Wege achten!", das heißt: Selig sind, die meine Tugenden üben, die mit göttlicher Hilfe und Gnade auf den Spuren meines Lebens wandeln. Selig sind sie während ihres Erdenlebens, weil ich ihnen aus meiner Fülle überströmende Gnaden und Tröstungen mitteile; viel mehr als den anderen, die mir nicht so treu nachfolgen. Selig sind sie in ihrem Tod, der sanft und friedlich ist und bei dem ich meist selbst anwesend bin, um sie zu den ewigen Freuden zu führen. Und selig sind sie in der Ewigkeit, denn keiner meiner treuen Diener, der im Leben meine Tugenden nachgeahmt hat, ist je verlorengegangen.

    Die Kinder der Finsternis hingegen sind unglücklich während ihres Lebens, in ihrem Sterben und in der Ewigkeit, weil sie den Tugenden der Gottesmutter nicht nacheifern. Hie und da sind sie zwar Mitglieder marianischer Vereine, verrichten ein paar Gebete oder äußere Andachtsübungen; aber dabei bleibt es auch.

    O Maria, du meine Mutter, mit der ganzen Glut meines Herzens sage ich es noch einmal: selig, ja selig sind, die sich nicht von einer falschen Verehrung für dich irreführen lassen, die deinen Wegen, deinen Ratschlägen und Befehlen treu folgen! Aber unselig sind jene, deren Marienverehrung nur ein Hohn ist, weil sie die Gebote deines Sohnes nicht halten.

Jesus warnt uns: "Da er bemerkte, wie die Geladenen sich die ersten Plätze auswählten, trug er ihnen folgendes Gleichnis vor: 'Wenn du von jemand zu einer Hochzeit geladen bist, so setze dich nicht an den ersten Platz. Es könnte ein Vornehmerer als du geladen sein, und dein und sein Gastgeber könnte kommen und zu dir sagen: Mach diesem Platz! Dann müsstest Du beschämt den letzten Platz einnehmen. Nein, wenn du geladen bist, so geh und setz dich an den letzten Platz. Dann mag dein Gastgeber kommen und zu dir sagen: Freund, rücke höher hinauf! Das wird dir zur Ehre gereichen vor allen, die mit dir zu Tische sitzen. Denn jeder, der sich erhöht, wird erniedrigt werden, und wer sich erniedrigt, wird erhöht werden." (Lk. 4 V. 7-11).

GEBET: Gott, du widerstehst den Stolzen und gewährst den Demütigen deine Gnade; verleihe uns die Tugend wahrer Demut, als deren Vorbild dein eingeborener Sohn sich selbst den Gläubigen vor Augen gestellt hat, und lass uns niemals durch Hochmut deinen Unwillen herausfordern, vielmehr durch Unterwürfigkeit die Geschenke deiner Gnade erlangen. Amen.

Halte eine kleine Stille


(TK3.4)

Dass wir in Wahrheit und Demut vor Gott wandeln sollen

 

Sohn, wandle vor Mir in Wahrheit, und in Einfalt deines Herzens suche Mich allezeit. Wer vor Mir wandelt in Wahrheit, der wird gesichert sein wider boshaften Anfeindungen, und die Wahrheit wird ihn von den Verführern und der Verkleinerung der Ungerechten befreien. Hat die Wahrheit dich befreit, dann wirst du wahrhaft frei sein und dich nicht kümmern um die eiteln Reden der Menschen. Herr! es ist wahr. Wie Du sprichst, also, bitte ich, geschehe mir. Deine Wahrheit lehre mich, sie behüte mich und bewahre mich bis zu einem seligen Ende; sie befreie mich von aller bösen Begierde und ungeordneten Liebe; und ich werde mit Dir wandeln in großer Freiheit des Herzens.

    Ich werde dich lehren, spricht die Wahrheit, was recht ist und wohlgefällig vor mir. Bedenke deine Sünden mit großem Missfallen und Traurigkeit, und nie halte dich für wichtig deiner guten Werke wegen. Du bist fürwahr ein Sünder und vielen Leidenschaften dienstbar und in sie verstrickt. Von dir aus strebst du immer nach dem Nichts, fällst schnell, wirst schnell überwunden, schnell bestürzt, schnell leichtfertig. Du hast nichts, dessen du dich rühmen könntest, aber Vieles, um dessentwillen du dich geringschätzen solltest, weil du viel schwächer bist, als du zu begreifen vermagst.

    Nichts von Allem, was du tust, sieh darum für groß an. Nichts erscheine dir erhaben, nichts köstlich und wunderbar, nichts ruhmwürdig, nichts hoch, nichts  wahrhaft lobenswert, nichts begehrungswürdig, außer das Ewige. Dir gefalle über Alles die ewige Wahrheit, dir missfalle über Alles dein übergroßer Unwert. Nichts fürchte, verabscheue und fliehe so sehr, wie deine Laster und Sünden, die dir mehr missfallen sollen, als der Verlust jeglicher Sache.

    Etliche wandeln nicht aufrichtig vor Mir, sondern wollen von einem gewissen Fürwitz und von Anmaßung geleitet Meine Geheimnisse wissen und Einsicht in die Tiefen Gottes gewinnen, während sie sich und ihr Heil verabsäumen. Diese fallen oft in große Versuchungen und Sünden um ihrer Prahlerei, ihrer Hoffart und ihres Fürwitzes willen, da Ich gegen sie bin.

    Fürchte die Gerichte Gottes und erschrick vor dem Zorne des Allmächtigen. Wolle nicht die Werke des Höchsten durchforschen, sondern deine Bosheiten durchsuche, in wie Vielem du dich vergangen und wie viel Gutes du versäumt hast. Etliche tragen ihre Andacht nur in den Büchern, Etliche in Bildern, Etliche aber in äußeren Zeichen und Figuren. Etliche haben mich im Munde, aber nur Wenige im Herzen. Es gibt aber Andere, die im Verstande erleuchtet und im Willen geläutert, nach dem Ewigen allezeit lechzen, von dem Zeitlichen ungern hören, den Bedürfnissen der Natur mit Schmerz dienen, und die empfinden, was der Geist der Wahrheit in ihnen redet. Denn er lehrt sie Irdisches verschmähen, Himmlisches lieben, die Welt fahren lassen und nach dem Himmelreiche Tag und Nacht trachten.

 

Halte eine kleine Stille - Schließe den Tag mit etwas Lobpreis, Dankgebete -gesänge


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