12. Tag: Die Letzten Dinge


Vorbereitungsgebet: Einleitung bis Gebet vor der Betrachtung und Ave Maria stella, Komm Schöpfer Geist 

(komme nach dem Gebet mit der Navigation: zurück, auf diese Seite!) Bete zwischendurch immer wieder:

|: Komm, Heiliger Geist, führe mich und bete Du für mich! :|3x

Die Welt will nicht erinnert werden an die Letzten Dinge, die doch für jeden die einzige unausweichliche Gewissheit sind. "Es ist dem Menschen bestimmt, einmal zu sterben und darauf folgt das Gericht." (Hebr. 9 V. 27) Wie notwendig ist es darum, an diese Dinge zu denken, damit man ihnen gefasst entgegensehen kann und nicht unvorbereitet von ihnen überrascht wird!

- Buße; Die Krone im Himmel

* Buße: "Das Kreuz" - er soll es tragen, denn nichts ist so notwendig, so nützlich und so süß, nichts ist so ruhmreich, als für Jesus Christus zu leiden. tatsächlich seid ihr alle Sünder, meine lieben Kreuzesfreunde. Nicht einer ist unter euch, der nicht die Hölle verdient, und ich noch mehr als die anderen. Unsere Sünden müssen entweder in dieser Welt bestraft werden oder in der anderen. Geschieht es in dieser, dann bleibt es uns in der anderen erspart. Wenn Gott in dieser Welt unsere Sünden mit unserem Einverständnis bestraft, dann wird es eine Strafe der Liebe sein. Nicht die strenge Gerechtigkeit, sondern die Barmherzigkeit wird in dieser Welt walten und die Strafe bestimmen. Sie wird leicht und vorübergehend sein, sie wird uns Süßigkeit und Verdienst bringen, und der Lohn wird ihr folgen in Zeit und Ewigkeit. Wenn aber die notwendige Strafe für die andere Welt aufgespart wird, dann wird Gottes rächende Gerechtigkeit die Sünder mit Feuer und Schwert heimsuchen und die Strafe vollziehen. Schrecklich wird diese Strafe sein, unaussprechlich und unfasslich. Erbarmungslos wird die Strafe sein, ohne Linderung, ohne Verdienst, ohne Grenzen und ohne Ende. Ja, ohne Ende! Diese Todsünde, die du in einem Augenblick gegangen hast, dieser vorsätzlich böse Gedanke, an den du dich nachher kaum mehr erinnert hast, dieses Wort, das der Wind verweht hat, dieses Vergehen gegen Gottes Gesetze, das von so kurzer Dauer war, all das wird eine Ewigkeit lang bestraft werden, so lange Gott noch Gott ist. Leiden auf immer, ohne Verdienst, ohne Erbarmen, ohne Ende!

    Denken wir wohl daran, meine lieben Brüder und Schwestern, wenn wir in dieser Welt irgendein Weh erdulden? Wie sind wir doch glücklich, durch das geduldige Tragen dieses Kreuzes die ewige, furchtlose Pein für eine vorübergehende und verdienstliche eintauschen zu dürfen! Wieviel unbezahlte Schulden haben wir? Wie viele Sünden haben wir begangen, die wir trotz bitterer Reue und ehrlicher Beichte lange Zeit im Fegfeuer werden sühnen müssen, weil wir uns in dieser Welt mit ein paar nichtssagenden Bußwerken begnügt haben! Bezahlen wir doch in dieser Welt unsere Schulden freiwillig und tragen wir unser Kreuz. In der anderen Welt muss alles, selbst noch jedes müßige Wort, genauestens bis zum letzten Heller bezahlt werden. Könnten wir dem Satan nur das Buch des Todes entreißen, in dem er alle unsere Sünden vermerkt hat, und die Strafen, die sie verdienen; welch ein gewaltiges Soll fänden wir in unserer Rechnung, und wie würden wir lieber jahrelang hienieden leiden als nur einen Tag in der anderen Welt!

* Die Krone im Himmel: Viertens erhebt euren Blick zu der herrlichen Krone, die euch im Himmel erwartet, wenn ihr euer Kreuz gut tragt. Diese Belohnung war es, die die Patriarchen und Propheten in ihrem Glauben und inmitten aller Verfolgungen aufrecht erhielt, die den Aposteln und Märtyrern Mut gab in ihren Mühen und Qualen. "Lieber wollen wir mit dem Gottesvolk leiden, um ewig mit ihm glücklich zu sein, als auch nur einen Augenblick lang eine sündige Freude genießen", so sagten die Patriarchen mit Moses. Die Propheten sprachen mit den Worten Davids: "Wir erleiden große Drangsal in der Hoffnung auf den Lohn." Die Apostel und die Märtyrer aber sprachen mit dem heiligen Paulus: "Wir sind todgeweihte Schlachtopfer, ein Schauspiel für die Welt, für Engel und Menschen durch unsere Leiden, der Abschaum und Auswurf der Welt, wegen des unendlichen Gewichtes der ewigen Herrlichkeit, das ein Augenblick leichter Leiden in uns wirkt."
Blicken wir nach oben, wo die Engel uns zurufen: "Gebt acht, dass ihr nicht die Krone verliert, die euch bestimmt ist, wenn ihr das euch auferlegte Kreuz gut tragt. Wollt ihr es nicht auf euch nehmen, dann wird ein anderer es tun und euch so die Krone rauben." - "Kämpft tapfer und leidet geduldig", so rufen uns alle Heiligen zu, "und ihr werdet das ewige Königreich erlangen." Und hören wir schließlich noch Jesus Christus, der uns gesagt hat: "Ich werde meinen Lohn nur dem geben, der geduldig leidet und durch die Geduld siegt."
Dann blicken wir auch hinab in die Hölle, an den Platz, den wir verdient haben und der uns dort erwartet zur Seite des bösen Schächers und der Verdammten, wenn wir leiden wie sie, mit Gedanken der Auflehnung, des Trotzes und der Rache. Und dann rufen wir wie der heilige Augustinus: "O Herr, brenne, schneide, kreuzige in diesem Leben zur Strafe für meine Sünden, doch schone meiner in der Ewigkeit."

 

    Jesus mahnt zum Bereitsein: "Wie in den Tagen Noes, so wird es sein bei der Wiederkunft des Menschensohnes. In den Tagen der Sintflut schmausten und tranken sie, nahmen zur Ehe und gaben zur Ehe bis zu dem Tage, da Noe in die Arche ging; und sie kamen nicht zur Einsicht, bis die Sintflut hereinbrach und alle hinwegraffte. Geradeso wird es auch bei der Wiederkunft des Menschensohnes sein. Dann werden zwei auf dem Felde sein: der eine wird aufgenommen, der andere bleibt zurück. Zwei Frauen werden auf einer Mühle mahlen: die eine wird aufgenommen, die andere bleibt zurück.

    Seid also wachsam; denn ihr wisst nicht den Tag, an dem euer Herr kommt. Das aber beachtet: Wenn der Hausvater wüsste, zu welcher Stunde der Nacht der Dieb kommt, so würde er sicher wachen und ließe ihn nicht in sein Haus einbrechen. Darum haltet auch ihr euch bereit; denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, da ihr es nicht vermutet." (Mt. 24 V. 36-44)

GEBET: Herr Jesus Christus, du bist aus dem Schoße des Vaters vom Himmel zur Erde gestiegen und hast dein kostbares Blut vergossen zur Vergebung unserer Sünden. Wir bitten dich demütig: Lass uns am Tage des Gerichtes zu deiner Rechten stehen und die Worte vernehmen: Kommet, ihr Gesegneten! Amen.

Halte eine kleine Stille


(TK1.23)

Von der Betrachtung des Todes

 

Gar bald wird es hier um dich geschehen sein; siehe doch, wie es mit dir steht. Heute ist der Mensch und morgen erscheint er nimmer. Ist er aber den Augen entrückt, dann schwindet er auch bald aus unserem Sinne. O der Trägheit und Hartnäckigkeit des menschlichen Herzens, das nur das Gegenwärtige betrachtet und des Künftigen sich nicht weiter versieht. Also solltest du dich in allem Tun und Denken halten, als ob du heute sterben würdest. Hättest du ein gutes Gewissen, so würdest du den Tod nicht sonderlich fürchten. Es wäre dir besser vor Sünden dich zu hüten, als den Tod zu fliehen. Bist du heute nicht bereit, wie wirst du es morgen sein? Morgen ist ein ungewisser Tag, und weißt du, ob du noch ein Morgen haben wirst?

    Was frommt's lange zu leben, wenn wir so wenig besser werden? Ja, ein langes Leben mehrt oft die Schuld. O dass wir nur einen Tag gut gewandelt wären in dieser Welt! Viele rechnen die Jahre ihrer Bekehrung, aber die Frucht ihrer Besserung ist oft gering. Ist es schrecklich, zu sterben, so wird es noch gefährlicher sein, länger zu leben. Selig, wer die Stunde seines Todes immer vor Augen hat und sich täglich zum Sterben bereitet. Sahst du je einen Menschen sterben, so denke, dass du denselben Weg gehen wirst.

    Ist's Morgen, so glaube, dass du den Abend nicht erreichen wirst; ist es aber Abend geworden, dann getraue dir nicht, noch einen Morgen zu versprechen. Immer also sei bereit und lebe also, dass niemals der Tod dich unbereit finde. Viele sterben plötzlich und unversehens: denn zu einer Stunde, wo man's nicht glaubt, wird des Menschen Sohn kommen. Ist jene letzte Stunde da, so wirst du viel anderes über dein ganzes vergangenes Leben zu denken anfangen, und es wird dich sehr schmerzen, dass du säumig und lässig warst. Wie glücklich und weise ist der, welcher sich immer bestrebt, so im Leben zu sein, wie er wünscht im Tode befunden zu werden. Denn vollkommene Verachtung der Welt, ein inbrünstig Verlangen in den Tugenden zuzunehmen, Liebe der Zucht, Arbeit der Buße, Bereitwilligkeit im Gehorsam, Selbstverleugnung und Erduldung jeder Widerwärtigkeit um der Liebe Christi willen werden große Zuversicht auf einen seligen Tod geben. Viel Gutes kannst du wirken, dieweil du gesund bist, aber wenn du erkrankest, weiß ich nicht, was du vermögen wirst. Wenige werden durch eine Krankheit gebessert, so wie auch die selten heilig werden, die viel umherpilgern.

    Setze dein Vertrauen nicht auf deine Freunde und Nächsten, noch verschiebe dein Heil auf die Zukunft, weil die Menschen deiner schneller vergessen werden, als du meinest. Besser ist's sich jetzt zeitig vorzusehen und etwas Gutes vorauszuschicken, als auf Andere Hilfe zu hoffen. Wenn du jetzt nicht um dich selbst besorgt bist, wer wird künftig um dich besorgt sein? Jetzt ist die Zeit gar kostbar, jetzt sind Tage des Heiles, jetzt ist die Zeit zu nutzen. Aber ach leider, dass du sie nicht nützlicher verwendest, in der du das ewige Leben verdienen kannst. Der Augenblick wird kommen, wo du einen Tag oder eine Stunde zur Besserung dir wünschen, und ich weiß nicht, ob du ihn erflehen wirst.

    Eia Allerliebster! von welcher Gefahr kannst du dich befreien, welch' großer Furcht dich entreißen, wenn du nur immer behutsam bist und auf den Tod Argwohn hegst. Befleiße dich nun so zu leben, dass du dich zur Stunde des Todes eher freuen als fürchten mögest. Lerne jetzt der Welt sterben, auf dass du dann mit Christo zu leben beginnest. Lerne jetzt Alles verachten, damit du dann frei zu Christus ziehen kannst. Züchtige jetzt deinen Leib durch Buße, damit du dann sichere Zuversicht haben könnest.

    Auch du Tor! wie denkst du zu leben, da du keinen Tag sicher hast? Wie viele wurden unverhofft dem Leibe entrissen? Wie oft hast du sagen hören: der fiel durch's Schwert, der ertrank, der stürzte aus der Höhe und brach sich den Hals, der erstickte beim Essen,  fand beim Spiele sein Ende, ein Anderer kam durch Feuer um, ein anderer durch's Eisen, ein Anderer durch Pest, ein Anderer durch Mord, und also ist Aller Ende der Tod, und das Leben der Menschen geht wie ein Schatten gar bald vorüber.

    Wer wird deiner gedenken nach dem Tode, und wer wird für dich beten? Wirke, wirke nun. Allerliebster! was immer du wirken kannst: denn du weißt nicht, wann du sterben wirst; du weißt auch nicht, was für dich nach dem Tode folgt. Dieweil zu Zeit hast, sammle unsterbliche Schätze. An nichts als an dein Heil gedenke; nur was Gottes ist, darum kümmere dich. Mache dir jetzt Freunde, indem du die Heiligen verehrest und ihre Werke nachahmest, auf dass sie dich in ihre ewigen Hütten aufnehmen, wenn dies Leben ein Ende genommen.

    Halte dich wie einen Pilger und Fremdling auf Erden, den der Welt Geschäfte nichts angehen. Bewahre ein freies und zu Gott aufwärts gerichtetes Herz, weil du hier keine bleibende Stätte hast. Dorthin sende täglich Gebete und Seufzer unter Tränen, dass dein Geist würdig werde nach dem Tode selig zu dem Herrn hinüberzugehen.

 

Halte eine kleine Stille - Schließe den Tag mit etwas Lobpreis, Dankgebete -gesänge


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