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AUS DER MITTE LEBEN

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Darf sich ein Mensch so klein machen, den Rücken krümmen,auf Knien liegen, mit den Haaren Füße berühren? Oder - ist dieser Mensch so klein gemacht worden, von Menschen neidergedrückt, gedemütigt?

Von der entsetzten Empörung derer, die immer mit dem Finger von sich weg auf andere zeigen?

Die sich die Hand an den Kopf halten: "Wie kann man nur?" Auf die Empörung folgt die Verurteilung, und die Verurteilung gebiert Steine;

einer liegt unten bereit. Beide - Sünderin und Pharisäer - sind im Bild einander zugeordnet. Sünde und Selbstgerechtigkeit leben im gleichen Menschen.

Der Herr durchbricht mit seiner Hand die Anklage und Verurteilung. Der selbstgerechte Zeigefinger weist nun nicht mehr auf "die da"; denn eine schützende Hand liegt über dem, der an der Sünde leidet; eine andere richtet ihn auf; der Blick des Herrn schnekt Zuwendung, die Sünde nicht klein gemacht und kaschiert, sondern in Liebe vergibt.

Der unter der Sünde darf aufblicken, und die Steine

bleiben liegen.

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Fortsetzung...

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Altar St. Pankratius-Kirche, Emsdetten - Reliefs: Josef Krautwald, Rheine - Text: Josef Achtermann, Emsdetten

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