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AUS DER MITTE LEBEN

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Der Blinde kann einem leid tun; seine immerwährende Suche nach Licht, und sei es nur ein Schimmer, nach einem Weg, der gehbar ist, nach einem Helfer, bereitwillig oder mürrisch, man ist ja darauf angewiesen. Andere schauen weg, um nichts zu sehen. Wenn sich im Auge die Seele ausdrückt, welche Dunkelheit erst im Innern!

Schlimmer als die da draußen. Wie gut, daß einer seine müde Hand faßt, die immer um Hilfe bitten und niemals Hilfe bieten kann. Wie gut, eine Hand auf den Augen zu spüren, eine Hand, die Leid anfassen mag und nicht in vorsichtiger Distanz bleibt.

Schleppt eigentlich nicht jeder ein Stück Blindheit mit sich durchs Leben?

Die Erfahrung, sehen zu können und doch nicht zu sehen; daß ein anderer ihm die Augen öffnen muß.

Allein ist jeder blind! "öffne meine Augen, Herr, für die Wunder deiner Liebe. Mit den Blinden rufe ich: "Heiland mache, daß ich sehe." (neues Stundenbuch)

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Fortsetzung...

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Altar St. Pankratius-Kirche, Emsdetten - Reliefs: Josef Krautwald, Rheine - Text: Josef Achtermann, Emsdetten

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